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Prestigeobjekt im SiebengebirgeVerein modernisiert Gasthaus auf dem Oelberg

Lesezeit 3 Minuten
Gasthaus auf dem Oelberg mit neuer Terrasse

Das Gasthaus auf dem Oelberg mit neuer Terrasse

Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge investiert in sein Berggasthaus.

Es ist so etwas wie eine ewige Baustelle, und das schon seit 1873. Seinerzeit hat der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) das Gasthaus auf dem Oelberg gekauft.

Es wurde mehrfach umgebaut, erweitert, modernisiert und repariert. Bis heute ist es „ein Prestigeobjekt“ auf dem mit 461 Meter höchsten Punkt des Siebengebirges, wie VVS-Vizevorsitzender Gerhard Müller sagt.

Mit 461 Metern höchster Punkt im Siebengebirge

Rund 170.000 Euro haben den Traditionsverein die jüngsten Investitionen gekostet. Die auffälligste Änderung: Die Terrasse ist mit einem hellen, naturnahen Pflaster neu gestaltet worden.

Es ersetzt die Waschbetonplatten aus den 1960er Jahren und wirkt moderner. Auch wegen des neuen Edelstahlgeländers. „Wenn du das hast, dann musst du es auch in Ordnung halten“, ist die Devise von VVS-Chef Hans Peter Lindlar. Das sei man nicht zuletzt den Pächtern des Gasthauses, Thomas und Aleksandra Prinz, schuldig, die mit der Familie auf dem Oelberg leben. „Aber auch die Besucher sollen sich her wohlfühlen“, betont Lindlar.

Nord- und Westseite auf dem Oelberg mit neuem Feinputz ausgestattet

Nachdem schon auf der Südseite des Hauses die Fassade ausgebessert und Fenster gestrichen worden waren, sind zuletzt die Nord- und die Westseite mit einem neuen Feinputz und mit einer Farbe mit Lotuseffekt versehen worden. Das helfe, die Fassade sauber zu halten, betont Gerhard Müller, der auch von ein paar unliebsamen Überraschungen berichtet. So stellte sich bei der Neupflasterung der Terrasse heraus, das die Abdeckung über der darunter liegenden Küche und den zwei Lagerräumen nicht richtig dicht war. Auf der Ostseite brach zudem ein Stück einer Stützmauer zusammen und musste erneuert werden.

Während der VVS eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Oelberg-Restaurants vom Kreis trotz des Naturschutzes genehmigt bekommen hat, versagte laut Lindlar die Stadt Königswinter die Zustimmung für eine Solaranlage auf dem Dach des Forsthauses am Lohrberg, dem Sitz des VVS. Der Grund: Denkmalschutz.

Experte soll Brandschutzkonzept entwickeln

In dem renovierten Gebäude aus dem Jahr 1907 zeigt der Verein zwei kleine Dauerausstellungen , und zwar das „Fenster zum Siebengebirge“ und das „Wildnisgebiet Siebengebirge“. Angesichts der Bedeutung des Klimaschutzes und mit Blick auf die jüngste Rechtsprechung denken die Vereinsvorsitzenden darüber nach, einen erneuten Antrag bei der Stadt Königswinter wegen der Photovoltaikanlage vorzulegen. Ob der VVS, dem im Naturschutzgebiet Siebengebirge rund 850 Hektar Wald und mehrere Straßen gehören, noch viel Geld in den Brandschutz des Gasthauses investieren muss, ist derzeit unklar.

Nach einem Gespräch mit dem Kreisbrandmeister Stefan Gandelau und der Stadt Königswinter ist ein Experte beauftragt worden, ein Brandschutzkonzept zu entwickeln. 2023 hieß es, der Verein müsse womöglich Tanks mit Tausenden Litern Wasser unterhalb des Plateaus im Boden versenken. Vorrang, betont Lindlar, habe in jedem Fall der Schutz der Bewohner und der Feuerwehrleute.