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„Weltneuheit“Lohmarer entwirft mit Glas umhüllten Fachwerkaufzug für weltgrößte Blumenauktion

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Eine Holzbrücke mit gläsernen Aufzugtürmen hat der Lohmarer Ingenieur Frank  Miebach im niederländischen Aalsmeer realisiert.

Eine Holzbrücke mit gläsernen Aufzugtürmen hat der Lohmarer Ingenieur Frank Miebach im niederländischen Aalsmeer realisiert.

Zum weltgrößten Zierpflanzenmarkt im holländischen Aalsmeer führt eine hölzerne Brücke, entworfen und geplant in Lohmar.

Die weltgrößte Blumenversteigerung findet in Aalsmeer, südwestlich von Amsterdam, statt. Fußgänger können von oben ein Blick auf das bunte Treiben werfen, möglich macht das eine neue, in Lohmar entworfene und geplante Holzbrücke. Eine Weltneuheit gar seien die drei mit Glas umhüllten Aufzugstürme, teilt Brückenbauingenieur Frank Miebach mit.

Deren Fachwerkstruktur besteht aus Brettschichtholz, die senkrechten Pfosten und Diagonalen halten die stählernen Fahrstuhlschienen. Die 140,5 Meter lange und 3,20 Meter breite Brücke wird getragen von Betonstützen.

Dank der Konstruktion des Lohmarers muss das Holz nicht chemisch behandelt werden

Das Fichtenholz müsse durch den trapezförmigen Querschnitt nicht mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt werden, die Konstruktion biete genug Witterungsschutz. Auch der Belag aus Betonplatten mit seitlichem Überstand schützten das natürliche Material vor Niederschlägen. Aus Edelstahl sind das Seilnetz und das Geländer, das einen Handlauf aus Accoya-Brettschichtholz hat.   

Sein Bauwerk, das er mit zwei niederländischen Partnern - einem Architekturbüro und einer Baufirma - realisierte, sei Teil des übergeordneten Programms „Bereikbaarheid Royal Flora Holland“, das darauf abziele, die Erreichbarkeit und den Verkehrsfluss rund um das Gelände, einem wichtigen Wirtschaftszentrum der Region, zu optimieren, so Miebach.

Die Brücke verlaufe parallel zur bestehenden Transportbrücke von Royal Flora Holland, mit einem Abstand von lediglich einem halben Meter zwischen den beiden Konstruktionen. So könnten Passanten durch die Fenster der Transportbrücke einen Blick auf den Marktplatz werfen.


Mehr als 100 Holz-Bauwerke

Im April 2005 gründete Diplom-Ingenieur (FH) Frank Miebach das Ingenieurbüro, das sich nach eigenen Angaben „aus ökologischer und ökonomischer Überzeugung“ mit der Entwurfsplanung und Projektbetreuung von konstruktiv geschützten Holzbaubrücken beschäftigt. Mit mehr als einhundert Entwürfen von modernen Holzbrücken, Türmen, Dächern und Baumwipfelpfaden hat sich der Experte in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Norwegen, den Niederlanden und in Belgien einen Namen gemacht.

In der Region gibt es zwei markante Miebach-Bauwerke: Die Fußgänger- und Fahrradbrücke am Aggerbogen und die Autobrücke bei Kreuznaaf. Der Lohmarer mit Büro in der Burg Sülz hat auch zwei geplante Neubauten entworfen: Die Aggerbrücken bei Heppenberg und Naafshäuschen.