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Verkauf in HoflädenDeswegen sind die Erdbeeren im Rhein-Sieg-Kreis so süß

Lesezeit 3 Minuten
Michelle Zielinski auf dem Feld zum Selberpflücken von Erdbeeren bei Landwirt Engels in Niederkassel.

Michelle Zielinski auf dem Feld zum Selberpflücken von Erdbeeren bei Landwirt Engels in Niederkassel.

Wer selber pflücken will, der zahlt fünf Euro fürs Kilo bei Engels in Niederkassel.

Nils Engels ist zufrieden. „Die Erdbeeren wachsen gut und das trockene Wetter und die Sonne geben ihnen noch guten Geschmack.“ Der 31-Jährige hat den Hof im Januar 2025 von seinem Vater Karl-Josef übernommen. Die Nachfrage nach den Erdbeeren ist sehr gut. Deswegen mussten die Felder zum Selberpflücken vor kurzem für zwei Tage geschlossen werden. Es gab einfach keine reifen Früchte mehr.

Jetzt sind sie aber wieder geöffnet und zahlreiche Menschen sind mit ihren Körben da, um die Prestlinge, wie Erdbeeren im Süddeutschen genannt werden, zu pflücken. „An den Wochenenden ist hier immer jede Menge los“, so Engels.  

Die Früchte im Freiland werden nicht alle auf einmal reif. Die hellen Erdbeeren auf dem Bild der Sorte Allegro sind in fünf bis sechs Tagen rot.

Die Früchte im Freiland werden nicht alle auf einmal reif. Die hellen Erdbeeren auf dem Bild der Sorte Allegro sind in fünf bis sechs Tagen rot.

Drei frühe Sorten sind zurzeit reif. Die licht rote Malling Centenary mit festem Fruchtfleisch und guter Haltbarkeit. Die süßen und saftigen Beeren haben eine gleichmäßige Fruchtform. Die kegelförmige Clery wird wegen ihres aromatischen und süßen Geschmack geschätzt.

Robuste Pflanze mit großen und festen Beeren

Das orange-rote Fruchtfleisch ist fest, das Säureverhältnis ausgewogen. Dir Früchte der Allegro sind mittel bis großen, festen und sehr gleichmäßig konisch geformt. Diese Erdbeere hat einen hohen Zuckergehalt. Später reif werden die Malwina, die ebenfalls auf den Selbstpflückfeldern zu finden sind. Die robuste Pflanze mit großen und festen Beeren ist für ihren guten Geschmack bekannt.

„Wir müssen die ganze Saison über frische Erdbeeren haben“, erklärt Michelle Zielinski die etappenweise Reifung. Die 33-jährige Lebensgefährtin von Nils Engels arbeitet schon lange im Betrieb mit, hat auch einen Blick auf den Hofladen. Dort gibt es neben frischen Erdbeeren auch Kartoffeln, Säfte und anderem Gemüse auch frische Marmelade zu kaufen. Eine ausgebildete Köchin gehört zum Team und wenn Zeit ist, kocht sie die Früchte im Verhältnis 2:1 mit einem Spritzer frischer Zitrone ein. Die beste Erdbeere für Marmelade ist für sie übrigens „die Malwina, mit einem unfassbar gutem Aroma.“

Angelika Schmidt aus Niederkassel schätzt die Erdbeeren von Engels wegen ihres guten Geschmacks.

Angelika Schmidt aus Niederkassel schätzt die Erdbeeren von Engels wegen ihres guten Geschmacks.

Angelika Engels aus Niederkassel kommt schon seit über 30 Jahren in den Hofladen. Sie schätzt dir frischen Erdbeeren, die „vom Geschmack unschlagbar sind.“ Das hätten Vergleiche mit Händlern gezeigt, die ihre Früchte am Straßenrand oder vor Einkaufzentren angeboten hätten. Roswitha Sasse ist extra aus Bergisch Gladbach gekommen. Sie hat gleich eine größere Menge gekauft, um Marmelade einzukochen. Testweise nimmt sie einige Schalen Erdbeeren zweite Wahl für vier Euro das Kilogramm mit.      

Nicht alle Erdbeeren finden sich im Freiland

Nicht alle Erdbeeren finden sich im Freiland. Bei Engels gibt es auch Foliengewächshäuser. „Im vorigen Jahr ist uns die gesamte Ernte im Freiland durch den Regen vernichtet worden“, so Engels. Er hat deshalb in diesem Jahr zusätzlich neue Stellgewächshäuser gekauft.

Hier kann im Stehen geerntet werden: Nils Engels mit Lebensgefährtin Michelle Zielinski in den neuen Stellgewächshäusern.

Hier kann im Stehen geerntet werden: Nils Engels mit Lebensgefährtin Michelle Zielinski in den neuen Stellgewächshäusern.

Sie schützen die Pflanzen von oben gegen die Nässe, sind jedoch nach unten offen. Vom Prinzip her wie ein Regenschirm. In den seit Jahren genutzten geschlossenen Foliengewächshäusern konnte schon Ostern geerntet werden. Die Reifezeit in den Stellgewächshäusern weicht nicht von den Freilandfrüchten ab, die teilweise seit einer Woche geerntet werden können.      

Das Kilo Erdbeeren kostet bei Engels 7,50 Euro im Hofladen. Wer selber auf den Feldern im Freiland pflücken will, der muss sich bücken, bezahlt dafür aber nur 5 Euro fürs Kilo. Rund um Niederkassel beliefert hat Engels die meisten Hofläden. 8 Euro kostet das Kilo im Hofladen bei Fritzes in Eschmar.

Verena Nordhorn verkauft Erdbeeren im Hofladen der Burg Niederpleis

Verena Nordhorn verkauft Erdbeeren im Hofladen der Burg Niederpleis.

Wegen der Abhängigkeit vom Wetter haben die Nordhorns in Sankt Augustin-Niederpleis schon vor fünf Jahren mit dem Pflanzen der Erdbeeren aufgehört. In ihrem Hofladen kann man die Früchte allerdings noch kaufen. „Wir beziehen sie von Johannes Heck aus Swistal“, berichtet Verena Nordhorn über ihren Lieferanten von der anderen Rheinseite. 8,60 Euro kostet das Kilo frischer Erdbeeren bei ihr zurzeit.