Schmückendes und Leckeres präsentierten die Aussteller bei der Traditionsveranstaltung Kunst und Gourmäh in Hangelar.
Kunst und GourmähAussteller zeigten Selbstgemachtes zum Anschauen und Essen in Sankt Augustin

Helga Schmidts Rohstoffe kommen aus dem eigenen Garten
Copyright: Markus Peters
Sharmaine Vasen nahm das Motto von „Kunst & Gourmäh“ im Haus der Nachbarschaft in Hangelar im doppelten Sinne wörtlich. Ihre Kreationen luden förmlich zum Reinbeißen ein: üppig gefüllte Dessert-Gläser mit einer verführerischen Obstfüllung; überbordende Arrangements, aus denen die Sahne zu quellen scheint, liebevoll bis in Detail verziert.
Genießbar ist das alles jedoch nicht, es handelt sich um handgemachte Kerzen aus aromatisch duftenden Sojawachs, ein nachhaltiges Wachs ohne künstliche Zusätze, das sehr langsam herunterbrennt. „Tatsächlich verwende ich Konditorei-Utensilien, denn das Wachs ist beim Verarbeiten sahneähnlich. Man muss schnell arbeiten, ehe es hart wird“, verriet Vasen.
Veranstaltung in Sankt Augustin hat Tradition
Gut 15 Aussteller waren der Einladung zu der Traditionsveranstaltung gefolgt, die sich am Wochenende gegen einige Konkurrenz im Terminkalender behaupten musste. Für die Stammgäste gab es ein Wiedersehen mit vielen vertrauten Gesichtern. So konnten sie sich bei Helga Schmidt mit hausgemachten fruchtigen Brotaufstrichen und „Aufgesetzten“ versorgen; einem Getränk nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen – und mit einer großen Fan-Gemeinde.
Basis sind frisches Obst, Rohrzucker und Weizenkorn, die in einem ballonartigen Glasgefäß zusammengeführt werden. Regelmäßiges Schütteln sorgt dafür, dass die mehrwöchige heikle Prozedur gelingt. Als „Sauberfrau“ präsentierte sich Christa Kugelmeier mit ihren handgemachten Naturseifen. Selbst Seife machen gehe nicht auf die Schnelle und sei auch nicht ungefährlich, verriet sie: „Insbesondere der Einsatz der Natronlauge ist kritisch.“

Ursula Muß hatte für ihre Keramik einen aufwändigen Stand aufgebaut
Copyright: Markus Peters
Mit verschiedenen, meist veganen Ölen bekommen die Seifen ihren individuellen Geruch und Farbe. Der eigentliche Verseifungsprozess nimmt zudem noch Zeit in Anspruch. In Hangelar wurden die bunten Saubermacher individuell auf Wunsch zugeschnitten. Allzu lange sollten sie nicht auf ihrer Verwendung warten müssen, denn je länger sie gelagert werden, desto mehr Flüssigkeit verlieren sie.
Ursula Muß hatte ihren benachbarten Stand wieder aufwendig dekoriert. Bei dem breit gefächerten Sortiment der Töpferin war die Hemmschwelle für Spontankäufer offenbar besonders niedrig, so zügig leerte sich ihre Auslage.
Mit „Glücksdosen“ war Heike Brust aus Idar-Oberstein angereist, kleine, mit Sand und Muscheln gefüllte Gläser, die von innen beleuchtet werden können. Je nach Gemütslage kann man die Finger durch den Sand gleiten lassen und sich an den Strand träumen.
„Ich stehe hier für das Mittelmeer“, sagte Ulrich Hartleib. Der Troisdorfer hatte seine mediterranen Delikatessen wieder an seinem Stammplatz aufgebaut, so wie man es sich auch auf einem französischen Marktplatz vorstellen könnte. In diesem Jahr waren es neben dem bewährten Bestseller Wein vor allem die Pasteten in verschiedenen Sorten, die Aufmerksamkeit anzogen.