In zwei Häusern entstehen Räume für insgesamt 32 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Neubau in SiegburgDer Grundstein für die Inklusion im Kinderheim ist gelegt

Grundsteinlegung für das neue inklusive Kinderheim Pauline von Mallincrodt
Copyright: Andreas Helfer
Mit einem Neubau an der Ecke Bambergstraße/Kempstraße geht das Kinderheim Pauline von Mallinckrodt neue, inklusive Wege, das Thema hat für Leiterin Sonja Boddenberg oberste Priorität. Da trifft es sich gut, dass sie jetzt zur Grundsteinlegung laden konnte, wobei der Rohbau weit fortgeschritten ist. Entsprechend fasste sie vor rund 100 Gästen schon die Einweihungsfeier im Sommer 2026 ins Auge. Doch erst einmal wurde eine Zeitkapsel mit einer Tageszeitung und selbstgemalten Bildern aus dem Kinderheim bestückt und in eine Nische zur späteren Einmauerung gestellt.
In zwei Häusern werden Räume für insgesamt 32 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen, die, so Boddenberg, inklusiv leben und teilhabeorientiert betreut werden können. „Damit richten wir die Pauline von Mallinckrodt GmbH für die Zukunft aus, für eine Zukunft, in der die Inklusion noch viel stärker in die Kinder- und Jugendhilfe Einzug halten wird, als dies bisher der Fall ist.“
Pädagogische Begleitung in die Eigenständigkeit
Insgesamt entstehen 800 Quadratmeter Nutzfläche. Vorgesehen ist einem der Häuser ein „Verselbstständigungsbereich“ für Jugendliche, die pädagogisch in die Eigenständigkeit begleitet werden, in Hinblick auf berufliche Entwicklung, Umgang mit Finanzen, Aufbau eines Netzwerks und Führen eines Haushalts. Eine Tagesgruppe bietet Platz, um Familien in Krisen teilstationär zu betreuen. Zehn Kinder werden tagsüber eng sozialpädagogisch begleitet.

Mit selbstgemalten Bildern und einer Tageszeitung wurde die Zeitkapsel für den Grundstein bestückt.
Copyright: Andreas Helfer
Das zweite Haus steht für eine vollstationäre Außenwohngruppe für neun Kinder von vier bis 16 Jahren zur Verfügung. Hauptziel, so Boddenberg, ist die Rückführung ins Elternhaus. Dazu ist die Arbeit mit der ganzen Familie im Fokus. Mehrere Zimmer werden rollstuhlgerecht gebaut, teils auch für Pflegebetten. Insgesamt werden rund vier Millionen Euro investiert, wozu das Kinderheim um Fördermittel wirbt. Geschäftsführer Thomas Arentz gingen bereits 760.000 Euro ein. Der Projektname ist „BaKe68“ nach den Anfangsbuchstaben der Straßen und der Hausnummer.
Inklusion endet nicht an der Haustür des Kinderheims
Die Räume der Tagesgruppe sollen auch für öffentliche Angebote im Stadtteil genutzt werden können. Boddenberg: „Inklusion wird niemals an der Haustür des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt enden. Sie kann nur gelingen, wenn eine ganze Stadt offen dafür ist und ein Verständnis von Inklusion hat.“

Blick vom Dachgeschoss auf die Kirche St. Anno.
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An der Feier nahmen unter anderem Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Stefan Rosemann, der die Wichtigkeit des Projekts unterstrich: „Inklusion ist ein Dauerthema, in dem es immer neue Herausforderungen gibt.“