Zwei Zelte laden vor Burg Wissem dazu ein, unter Anleitung selbst kreativ zu werden. Künstler lassen sich über die Schulter schauen.
Aktionsschau auf Burg WissemBei der Skulpturzeit '25 in Troisdorf werden Gäste zu Künstlern

Vorbereitung der Ausstellung Skulpturzeit '25 auf Burg Wissem, Clemens Heinl an zwei seiner Holzskulpturen.
Copyright: Stefan Villinger
Eine Skulptur von Wolfgang Niedecken möchte Clemens Heinl aus einem Lindenholzstamm schaffen. Bei der Skulpturzeit '25, die vom Samstag, 6. September, bis Sonntag, 14. September, auf den Wiesen vor und in Burg Wissem stattfindet, kann ihm dabei jeder über die Schulter schauen. „Das offene Kunstprojekt soll damit die Gelegenheit bieten, einem professionellen Bildhauer bei der Arbeit zuzusehen, den Entstehungsprozess von Skulpturen mitzuerleben und selbst kreativ zu werden“, sagt Manfred Webel aus dem Organisationsteam.
Wesentlich filigraner ist die Arbeit von Anett Frontzek. Die Welt der Kartenforschung interessiert sie. Sie sammelt alte Drucke und schafft aus diesem Material in Verbindung mit historischen Postkarten neue Werke. „In meinen Arbeiten kommen keine Menschen vor, die Grundlage dafür wurde aber von ihnen gelegt“, beschreibt sie ihr Schaffen.
Alte Postkarten, Stadtpläne oder Landkarten von Troisdorf werden als Spende für ein Kunstwerk gesucht
Durch das Internet seien heute Karten als Druckwerke fast aus dem täglichen Leben verschwunden. Mit ihrer Kunst möchte sie die Erinnerung an diese früher überall genutzten Wegweiser wachhalten. Dazu plant sie ein neues Projekt mit regionaler Verankerung. „Jeder, der alte Postkarten, Stadtpläne oder Landkarten mit Bezug zu Troisdorf hat, soll sie mir als Spende bringen.“ Gern während der Ausstellung auf Burg Wissen oder später ins Rathaus. „Dort kann man sie beim Kulturamt abgeben, mit dem Hinweis auf das Projekt“, ergänzt Tanja Gaspers, erste Beigeordnete der Stadt.

Anett Frontzek bearbeitet alte Landkarten – so entstehen neue Kunstwerke.
Copyright: Stefan Villinger
Sie kann sich durchaus vorstellen, dass es später vielleicht eine Ausstellung auf Burg Wissem mit den daraus entstandenen Werken geben wird. „Ich bin dankbar, dass ich während der Skulpturzeit hier arbeiten und den Menschen meine Werke zeigen kann“, sagt Frontzek. Sie ist gespannt, ob die Troisdorfer bei der Aktion mitmachen. Dafür wird eine Box zum Einwerfen der Karten und Postkarten aufgestellt.
Beim offenen Mitmachangebot der Skulpturzeit '25 auf Burg Wissem in Troisdorf kann jeder zur Kunst finden
Damit Menschen jeden Alters ein Zugang zur Kunst bekommen, finden sich auf der Wiese vor Burg Wissen zwei weiße Zelte. Bei diesem offenen Mitmachangebot ist Manfred Webel aktiv. Mit seinen Bewegungsskulpturen und Mitmachprogrammen gilt er als Pionier partizipativer Kunst. Neben bildhauerischen Techniken wie Kneten oder Steinbearbeitung gehören auch Malen und Skizzieren zum Angebot. Stifte, Sägen, Knete und Papier liegen schon bereit.

Kreativmaterial nicht nur für Kinder und Jugendliche liegt bereit.
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Während der Skulpturzeit '25 sind die Zelte vormittags von 10 bis 13 Uhr und nachmittags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, an den beiden Wochenenden durchgehend. Vormittags sollen Bildungseinrichtungen aller Art das Programm nutzen, mit einem Zeitfenster von maximal 90 Minuten. Nachmittags sind Kleingruppen bis maximal acht Personen möglich, sonst gilt aber auch: „Kunst für alle“, wie es Carmen Vetere formuliert.
An allen Tagen stellen sich Anett Frontzek, Clemes Heinl und das Team von Manfred Webel den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Anfragen für Reservierungen bei Carmen Vetere, 0172/2756539, oder Angela Behler, 0171/4108000.