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Argentum PflegegruppeNobilis Seniorenresidenz in Troisdorf von Insolvenz betroffen

Lesezeit 3 Minuten
Die frisch sanierte Nobilis Senioreinresidenz in Troisdorf am Wilhelm-Hamacher-Platz.

Die frisch sanierte Nobilis Senioreinresidenz in Troisdorf am Wilhelm-Hamacher-Platz ist von der Insolvenz des Trägers Argentum betroffen.  

Zu den von der Insolvenz betroffenen Einrichtungen gehört auch die Nobilis-Residenz in Troisdorf. Wie es dort weitergeht, ist noch nicht bekannt.

Wie geht es weiter mit der Nobilis-Seniorenresidenz in Troisdorf? Das Haus am Wilhelm-Hamacher-Platz gehört zum Argentum-Pflegekonzern, der am 1. April Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat. Bundesweit 40 Standorte hat der Pflegekonzern mit Stammsitz in Bad Homburg, rund 2800 Mitarbeitende sind von der Insolvenz betroffen. Für die Nobilis-Seniorenresidenz gebe es noch keine Aussage zur Situation, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.

Die 2800 Mitarbeitenden bekommen Zahlungen von der Agentur für Arbeit

Die vier Holdinggesellschaften des Pflegekonzerns haben laut Mitteilung von Argentum beim Amtsgericht Bad Homburg den Insolvenzantrag gestellt, die vorläufige Eigenverwaltung sei genehmigt worden. Nun will sich das Pflegeunternehmen strategisch neu ausrichten, der Geschäftsbetrieb soll zunächst uneingeschränkt weiterlaufen. Die rund 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bereits über das Sanierungsvorhaben und die nächsten Schritte informiert worden, teilte Argentum-Kommunikationsberater Thomas Feldmann auf Anfrage mit. Anstelle ihrer Löhne und Gehälter erhalten sie für drei Monate Zahlungen der Agentur für Arbeit.

Für die rund 3100 pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen, die in den Häusern versorgt werden, soll sich nichts ändern. Auch die rund 300 Wohneinheiten im Betreuten Wohnen würden „uneingeschränkt und in bewährter Qualität aufrechterhalten und fortgeführt“.

Die Argentum-Gruppe wird voraussichtlich nicht alle Gesellschaften erhalten können

Als Gründe für die Schieflage nennt das Unternehmen die bekannten Schwierigkeiten in der Pflegebranche: Fachkräftemangel, steigende Betriebskosten, bürokratische Hürden und unzureichende Finanzierung.

„In den kommenden Wochen werden wir Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Basis unsere Pläne zur Neuaufstellung der Argentum vorantreiben“, erläutert Sanierungsgeschäftsführer Dr. Georg Bernsau, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, die nächsten Schritte. Bereits vorliegende Sanierungsideen würden dann im Detail weiter ausgearbeitet, und man werde zügig mit der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen beginnen, kündigte Feldmann an. 

Voraussichtlich blieben aber nicht alle Argentum-Gesellschaften erhalten, teilte das Unternehmen mit. Bei einigen operativen Gesellschaften seien die rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein Eigenverwaltungsverfahren nicht gegeben, heißt es in der Mitteilung von Argentum; für diese sei die Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens beantragt worden. Vorläufige Insolvenzverwalter seien bestellt, um sich ein Bild zu machen und Sanierungsoptionen zu prüfen. Weitere operativ tätige Gesellschaften würden außerhalb eines Verfahrens fortgeführt.

Die Nobilis Seniorenresidenz in Troisdorf ist vor Kurzem erst umgebaut worden

60 Pflegeplätze, 44 Einbettzimmer, acht Zweibettzimmer und 38 Wohnungen für betreutes Wohnen hat die Nobilis Seniorenresidenz in Troisdorf. Das Haus war erst vor Kurzem umgebaut worden, mehrere Millionen Euro hatte der Bauherr, die Firma Carestone Asset Troisdorf, in die Hand genommen, um mehr als 9000 Quadratmeter Fläche zu sanieren.

Hinter dem Haus ist immer noch Baustelle: Dort soll nach dem Abriss von zwei alten Häusern ein Neubau für Büros entstehen, in den die Verwaltung der Nobilis-Residenz einziehen soll. Ob dies nun wie geplant fortgesetzt wird, ist noch unklar.