95 Feuerwehrleute hatten in der Nacht zu Sonntag das Feuer auf dem Betriebsgelände gelöscht.
Feuer im RestmüllRSAG vermutet Akku als Brandursache in Troisdorf

Brand in einem Restmüllbunker der RSAG in Troisdorf.
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Nach dem Brand in der Entsorgungsanlage an der Josef-Kitz-Straße in Troisdorf in der Nacht zu Sonntag haben die Aufräumarbeiten begonnen. In den betroffenen Zonen – das Feuer war in einem Restmüllbunker ausgebrochen und hatte auf einen angrenzenden Bunker mit Altpapier übergegriffen – ist der Betrieb bis auf Weiteres eingeschränkt. Das teilte Pressesprecher Philip Moll mit. Die kommunale Abfuhr ist durch das Feuer aber nicht betroffen. Der Wertstoffhof ist geöffnet.
95 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf hatten bis in den Sonntagmorgen gegen das Feuer gekämpft. Dieses sei zum Glück in einem sogenannten Bunker ausgebrochen, wo der Abfall von Brandschutzwänden umgeben gelagert werde, „das hat ein Überschlagen auf andere Bereiche verhindert“, schildert Moll. „Die Brandmeldeanlage erkannte eine thermische Entwicklung im Bereich des Restmüllbunkers und löste automatisch Alarm aus.“
In Swisttal gab es kurz hintereinander zwei Großbrände in einer Entsorgungshalle
„Hochprofessionell und mit großem Einsatz“ sei dann die Feuerwehr vorgegangen. „Dank des frühzeitigen Alarms und der schnellen Reaktion der Feuerwehr konnte eine weitere Ausbreitung verhindert werden“, sagt der RSAG-Sprecher.
Relativ glimpflich sei man davon gekommen, so seine Einschätzung. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, Mitarbeitende hielten sich zu dem Zeitpunkt auf dem Betriebsgelände nicht auf, für Anwohner habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Anders als bei den Bränden in der Entsorgungsanlage in Swisttal: Gleich zweimal brach dort kurz hintereinander ein Feuer aus. Am 12. Mai hatten 600 Tonnen Abfall Feuer gefangen, die Feuerwehr löschte vier Tage lang. Nur wenige Wochen später, am 6. Juli, wiederholte sich das Szenario in Swisttal: Mehr als 300 Einsatzkräfte kämpften gegen den Brand in einer Halle, das Dach stürzte ein.

Im Mai brannten 600 Tonnen Abfall in einer Entsorgungshalle in Swisttal, es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Auslöser war ein falsch entsorgter Akku.
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Zumindest für das erste Feuer im Mai konnte die Brandursache schnell ermittelt werden: Ein Lithium-Ionen-Akku war in einem Zerkleinerungsgerät beschädigt worden und in Brand geraten sein. Es entstand ein Schaden von mindestens zwei Millionen Euro.
Warum das Feuer in Troisdorf ausbrach und wie hoch der hier entstandene Schaden ist, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen dazu laufen. Die RSAG stehe hierzu in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, so Moll. Aber die Vermutung liege nahe, dass auch hier falsch entsorgte Batterien der Auslöser gewesen seien, so der RSAG-Sprecher. „Das ist ein großes Problem und brandgefährlich.“
RSAG betont: Akkus und Batterien gehören weder in den Hausmüll noch in die Wertstofftonne
Brände durch falsch entsorgte Kleinelektrogeräte oder Batterien nähmen zu, immer wieder komme es vor, dass auch in Müllwagen die im Fahrzeug verbauten thermischen Sensoren auslösten. Dann gebe es einen Alarm in der Fahrerkabine, und das Fahrzeug werde zu einer Stelle gebracht, wo der Müll gefahrlos ausgeladen werden könne. Die Feuerwehr lösche dann.

Immer wieder kommt es auch zu Bränden in Müllfahrzeugen. Der Abfall muss dann ausgekippt und von der Feuerwehr gelöscht werden. (Archivfoto)
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„In einem Fahrzeug für Altpapier wird aber das Papier so stark zusammengepresst, dass es weitestgehend von Sauerstoff befreit ist“, erläutert Moll. „Da kann dann nicht so viel passieren. Aber spätestens in einer Entsorgungsanlage kann die Situation eskalieren.“
Schon eine Glückwunschkarte mit Melodiechip könne ausreichen, um ein Feuer auszulösen, wenn die dort enthaltene Batterie in die Müllpresse gerate. „Akkus und Batterien gehören weder in den Hausmüll noch in die Wertstofftonne“, macht Moll klar. Sie könnten entweder im Handel zurückgegeben werden oder kostenfrei bei den RSAG-Entsorgungsanlagen, beim Wertstoffhof oder beim Elektro-Kleinteile-Mobil abgegeben werden. „Dann werden sie auch fachgerecht auseinandergebaut und die Einzelteile der Weiterverwertung zugeführt.“