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BauprojektSo geht es weiter mit der alten Bahnschule in Troisdorf

Lesezeit 2 Minuten
Ein altes Backsteingebäude am rechten Bildrand. Im Hintergrund stehen flache weiße Gebäude .

Die alte Bahnschule an der Lindenstraße in Oberlar; hier hat die Stadt Troisdorf Geflüchtete untergebracht. Voraussichtlich Mitte des Jahres werden die Gebäude frei, die Specht-Gruppe aus Bremen hat hier große Pläne. Denen muss wohl auch das alte Backsteingebäude weichen.

Der Investor aus Bremen betont, dass dort nicht etwa Stillstand herrsche, auch wenn es nach außen hin so aussehen könnte.

Fast vier Jahre ist es her, dass die in Bremen ansässige Specht-Gruppe ihre Pläne für das Areal der ehemaligen Bundesbahnschule an der Oberlarer Lindenstraße vorstellte. „Eine Art Quartier“, kündigte damals der Architekt Moritz Greiling bei der Vorstellung der Pläne im Rathaus an, solle dort entstehen.

Seither sei „einiges passiert“, korrigierte nun Rolf Specht, Geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe, den Eindruck des Stillstands auf dem Gelände. „Wir haben die alte Bahnschule saniert“, gab er auf Anfrage Auskunft. In zwei Gebäuden im hinteren Teil des etwa 13.000 Quadratmeter großen Grundstücks hat inzwischen eine Pflegeschule den Betrieb aufgenommen.

Investoren wollen jetzt Baurecht in Troisdorf erreichen

Nächstes Etappenziel sei es, über den Bebauungsplan Baurecht zu erhalten und dann das Projekt zu verwirklichen, sagte Specht. Eine Machbarkeitsstudie sah einst 80 bis 90 Plätze in einem Alten- und Pflegeheim vor, 20 Apartments für betreutes Wohnen und etwa 70 „bezahlbare“ Wohnungen, die unter Umständen Mitarbeiterwohnungen für die Pflegeeinrichtung werden könnten. Das sollten keine Luxuswohnungen werden, versicherten 2021 die Gäste aus Bremen.

Troisdorf Troisdorf, für das Gelände der alten Bahnschule in Oberlar liegen Pläne zur Nachnutzung vor; das alte Backsteingebäude wird in das Neubau-Quartier integriert

Ein Modell des Projekts, wie es 2021 vorgestellt wurde. Damals war der Erhalt des historischen Backsteinbaus mit den charakteristischen zwei Giebeln (am Bildrand rechts) noch Teil der Planung.

Aktuell laufe die Artenzählung, so Specht, „ein langes Prozedere“. Ein Zeithorizont für die Umsetzung der Pläne sei daher nicht so genau zu nennen. Klar ist allerdings inzwischen, dass das alte Backsteingebäude wohl ebenfalls abgerissen wird: Unter Denkmalschutz steht es nicht; und es passe, so Specht unter Berufung auf seinen Architekten, nicht zu den Höhen der übrigen Gebäude.

Noch ist die Stadt Troisdorf Mieter dieses Gebäudes und der alten Bundesbahnschule. Insgesamt 165 Personen lebten dort, teilte Ulrike Hanke mit, Leiterin des Amtes für Soziales, Wohnen und Integration der Stadt. Nachdem das Haus Nummer 7 schon vor zwei Jahren für den Einzug der Pflegeschule geräumt wurde, werde es für die anderen Immobilien wahrscheinlich Mitte des Jahres soweit sein.

Dann nämlich sollen zwei städtische Unterkünfte in Oberlar und Spich bezugsfertig sein, die insgesamt rund 480 Menschen aufnehmen können. Der laufende Mietvertrag mit den Eigentümern der alten Bahnschule könne beiderseits mit einem Vorlauf von drei Monaten gekündigt werden.


Bremer Firma besteht seit 1988

Das Unternehmen Specht-Gruppe, das 1988 gegründet wurde, hat sich vor allem auf den Bau von Alten- und Pflegeeinrichtungen spezialisiert.  Klassische Heime seien darunter, berichtete Geschäftsführer Florian Sanderaber bei der Projektvorstellung in Troisdorf. Aber auch viele „campusartige“ Anlagen in Verbindung mit Kindergärten oder Senioren-Wohngemeinschaften. Dabei trete die Gruppe nicht nur als Entwickler auf, sondern sei auch Bauherr und unter Umständen selbst Betreiber von Einrichtungen.