Am Samstag, den 8. Juni, ist Tag der Archäologie im rheinischen Braunkohlerevier. Besucher erwartet ein buntes Rahmenprogramm.
Rheinisches BraunkohlerevierTag der Archäologie in Titz – Besucher können Ausgrabungsort besichtigen

In den Abbaugebieten der Braunkohle-Tagebaue liegen noch zahlreiche archäologische Artefakte im Boden. Archäologen des LVR versuchen, die Überbleibsel zu retten. (Archivbild)
Copyright: Martina Goyert
Am Samstag, den 8. Juni, ist Tag der Archäologie im rheinischen Braunkohlerevier. Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland präsentiert gemeinsam mit der Stiftung zur Förderung der Archäologie von 10 bis 18 Uhr unter anderem Ausgrabungen der vergangenen Monate und aktuelle Forschungen.
Archäologen erklären Grabung in Garzweiler
In diesem Jahr besteht wieder die Möglichkeit, mit Pendelbussen ohne Anmeldung und kostenfrei eine Grabung im Vorfeld des Tagebaus Garzweiler zu besuchen. Hier erklären Archäologen, wie sie einen römischen Gutshof nördlich von Holzweiler untersuchen. Eine Anreise mit privaten Fahrzeugen ist hier aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
In der Außenstelle Tietz führen Fachleute Funde aus der Braunkohlenarchäologie vor und erklären ihren Ursprung. Kinder und Jugendliche können selbst graben und archäologisch arbeiten. Junge Wissenschaftler werden zudem ihre aktuellen Ergebnisse aus den von der Stiftung geförderten Forschungen präsentieren und sorgen für einen guten Überblick rund um die archäologischen Arbeiten und Ergebnisse im rheinischen Braunkohlenrevier.
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Keltendarsteller erwecken eisenzeitliches Gehöft zum Leben
Auf dem Freigelände der Außenstelle geben Keltendarsteller einen Einblick in den Alltag vor 2500 Jahren und erwecken ein eisenzeitliches Gehöft wieder zum Leben. Vorführungen von vorgeschichtlichem Bronzeguss oder das Anfertigen von Werkzeugen und Schmuck aus Metall bringen den Zuschauern zudem historisches Handwerk näher. Auch ein Töpfer, ein Imker und eine Korbmacherin lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Bei einer Wildkräuterführung lässt sich außerdem die Frage klären, welche Pflanzen in vorgeschichtlicher Zeit für welche Zwecke genutzt wurden. Die Universität Köln demonstriert darüber hinaus live vor Ort an einem archäologischen Schnitt durch Wall und Graben des Eisenzeitgehöfts moderne und traditionelle Grabungsmethoden.
Die rasant voranschreitenden Tagebaue im rheinischen Braunkohlerevier stellen für die archäologische Denkmalpflege eine außerordentliche Herausforderung dar. Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland unterhält daher seit 1978 eine eigene Außenstelle für die Tagebaue Garzweiler, Hambach und Inden. Seit 1995 hat die Außenstelle ihren Sitz in einem restaurierten Gutshof in Titz-Höllen.