Kristoffer Lund startete beim 1. FC Köln mit guten Leistungen und ist begeistert von dem Traditionsklub.
„Ich bin zu 100 Prozent überrascht“Kristoffer Lund schwärmt von der „Power“ des FC

Kristoffer Lund im FC-Training
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Man sieht Kristoffer Lund an, dass er beim 1. FC Köln angekommen ist und sich wohlfühlt. Am Mittwoch erklärte der Neuzugang, dass seine Erwartungen bis dato sogar übertroffen worden sind. „Ich bin vom ersten Tag an super aufgenommen worden und sehr zufrieden. Es läuft sogar besser, als ich es erwartet habe. Gegen Freiburg haben wir als erster Aufsteiger seit langer Zeit zwei Siege in Folge geholt. Das fühlt sich gut an“, sagt der 23-Jährige, der nicht nur mit der Bilanz seiner Mannschaft, die mit zehn Punkten aus sechs Spielen gestartet ist, sondern auch mit seiner eigenen gut leben kann. Der Linksverteidiger kam bisher in fünf von sechs Bundesligapartien zum Einsatz (nur beim 1:3 in Leipzig spielte er nicht) und stand viermal in der Startelf.
Lund begeistert vom 1. FC Köln
In der vergangenen Saison lief Lund für den italienischen Zweitligisten Palermo FC auf, der ihn an den FC auslieh. Der Linksverteidiger galt als unbeschriebenes Blatt und als einer der unbekannteren der elf Kölner Zugängen. Doch Lund benötige nicht lange für die Anpassung: „Die Intensität in Deutschland ist deutlich höher. Der Fußball in Italien ist sehr taktisch geprägt und defensivlastig. Wenn wir zu Hause spielen, will der Coach, dass wir ein offensives Gesicht zeigen, um die Leute zu unterhalten. Das gefällt mir.“
Der Sohn eines dänischen Vaters und einer US-amerikanischen Mutter, der in Kerteminde bei Odense geboren wurde und in Dänemark aufwuchs, hatte sich im Vorfeld über den 1. FC Köln informiert, doch mit der Wucht des Traditionsklubs hat er nicht gerechnet. „Ich bin zu 100 Prozent überrascht von der Power des FC. Ich wusste zwar, dass der FC eine große Fanbase hat, aber was ich in meinen ersten sechs Spielen erleben durfte, hat meine Erwartungen noch übertroffen. Selbst im Training kommen so viele Fans, im Sommer habe ich teilweise 30 Minuten Autogramme gegeben. Das ist schon verrückt.“
Sieben Länderspiele für die US-Auswahl hat Lund bisher bestritten, das letzte datiert aus dem Oktober 2024 (0:2 gegen Mexiko). Jetzt kann und will er Nationaltrainer Mauricio Pochettino wieder von sich überzeugen. Es sei ein Vorteil, dass er wieder in einer der Top-Fünf-Ligen in Europa spiele, so Lund: „Hier kann ich mich auf höchstem Niveau beweisen. Ich würde gerne wieder für mein Land spielen. Ich denke, der Nationaltrainer hat ein Auge auf mich.“ Da die kommende WM überwiegend in den USA ausgetragen wird, sei die Teilnahme – wenig verwunderlich – „ein Traum“. Schließlich sei er bereits in der Jugend oft in den Vereinigten Staaten gewesen, so dass die sich ebenfalls nach Heimat anfühlten.
Lund begeistert von „Zauberer“ Said El Mala
Da Lund beim FC die linke Seite beackert, ob als Verteidiger oder offensiver ausgerichtet als Schienenspieler, kommt unmittelbar vor ihm einer zum Einsatz, der derzeit für Furore sorgt: der 19-jährige Said El Mala. „Er ist ein Zauberer, er ist unglaublich mit dem Ball am Fuß, hat dazu noch einen super Schuss. Im Training muss ich ihn nicht verteidigen, weil wir auf derselben Seite spielen“, sagt Lund und wirkt ob der Tatsache nicht unglücklich.
Über seine Zukunft kann der 23-Jährige dagegen noch nicht viel sagen. Der Leih-Vertrag der Kölner mit Palermo, das zur City-Group von Manchester City gehört, enthält neben der Kaufoption für den FC nach Informationen des „Express“ allerdings das sogenannte „Matching Right“. Und das macht es etwas kompliziert: Sollte ein Klub in Zukunft ein konkretes Angebot für Lund in Köln hinterlegen, müsste der FC die Süditaliener darüber in Kenntnis setzen.
Palermo könnte das Angebot egalisieren und hätte bei Transfer-Verhandlungen Vorrang. Lund versucht das auszublenden. „Ich mache mir aber noch keine Gedanken darüber, was im Sommer passiert. Ich will einfach meine Leistungen zeigen und auf hohem Niveau abliefern. Am Ende muss der Klub entscheiden, ob er die Kaufoption zieht und mit mir verlängert oder nicht“, sagt Lund und führt an: „Es hängt voll und ganz von mir ab, ob ich Chancen auf einen Verbleib habe.“

