Kurz vor dem Saisonstart tätigt der Werksklub zwei Transfers – weitere werden folgen.
Blaswich vorgestellt, Poku beim MedizincheckBayer 04 Leverkusen füllt seinen Kader auf

Emotional verabschiedet sich Ernest Poku nach seinem letzten Einsatz für Alkmaar von den Fans. Am Montag war der Niederländer zum Medizincheck in Leverkusen.
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Wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison, dem DFB-Pokal-Erstrunden-Duell beim Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach am Freitag (18 Uhr), konnte Bayer 04 seinen ausgedünnten Kader zumindest etwas vergrößern. Am Montagnachmittag verkündete Leverkusen die Verpflichtung eines Nachfolgers des zur AS Monaco gewechselten Ex-Kapitäns Lukas Hradecky – zumindest in dieser Personalie setzen Sportgeschäftsführer Simon Rolfes und Trainer Erik ten Hag auf viel Erfahrung. Von RB Leipzig wechselt Torhüter Janis Blaswich zum Vizemeister. Der 34-Jährige kostet bis zu vier Millionen Euro Ablöse – in etwa so viel, wie Monaco für Hradecky bezahlte. In Leverkusen hat Blaswich, zuletzt von Leipzig nach Salzburg verliehen, einen Vertrag bis 2027 unterschrieben. Er ist als Backup für den neuen Leverkusener Stammkeeper Mark Flekken (für elf Millionen Euro vom FC Brentford gekommen) eingeplant.
Ernest Poku hat den Medizincheck bereits hinter sich
„Mit Janis Blaswich haben wir auf der Torwartposition eine hochklassige Nachfolgelösung gefunden. Das ermöglicht es uns, ohne Qualitätsverlust im Torhüterteam weiterzuarbeiten“, erklärte Rolfes. „Janis bringt neben seiner individuellen Klasse große internationale Erfahrung mit. Wir sind glücklich, dass wir diesen erstklassigen Transfer umsetzen konnten.“ Blaswich, geboren in Willich am Niederrhein, wurde unter anderem bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet. Für Leipzig absolvierte er 47 Bundesliga-Einsätze, für Heracles Almelo spielte der 1,93 Meter große Keeper 107-mal in der Eredivisie. „Es ist eine Riesenfreude für mich, einem solch charismatischen Kollegen wie Lukas zu folgen, der bei Bayer 04 zu einer Legende geworden ist“, erklärte Blaswich. „Nun für Bayer 04 Leverkusen zu spielen, für den hochkarätigsten Verein meiner Heimatregion und einen der besten Klubs Deutschlands, ist überragend.“ Er sei „absolut begeistert“ von dem, was auf ihn zukomme.

Janis Blaswich (rechts) mit Leverkusen Sportgeschäftsführer Simon Rolfes
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Unmittelbar vor dem Vollzug steht zudem die Verpflichtung von Ernest Poku. Der 21-Jährige absolvierte am Montagmorgen bereits den Medizincheck in Leverkusen. Der niederländische Juniorennationalspieler kommt vom AZ Alkmaar, soll rund zehn Millionen Euro kosten und einen Vertrag bis 2030 unterschreiben. Für Alkmaar hatte Poku am Sonntag noch das erste Liga-Spiel absolviert und konnte beim 4:1 über Groningen eine Torvorlage verbuchen. Nach 77 Minuten wurde der gebürtige Hamburger ausgewechselt – unverletzt, sehr zur Freude der Leverkusener Verantwortlichen. Denn die Eckpunkte des Wechsels waren zu diesem Zeitpunkt längst in trockenen Tüchern. Nach Abpfiff verabschiedete sich Poku mit Tränen in den Augen von den Alkmaar-Fans und seinen Teamkollegen, in 79 Einsätzen waren ihm 20 Torbeteiligungen gelungen.
Beim Werksklub könnte Poku eine Rolle als rechter Schienenspieler übernehmen – wie sie sein Landsmann Jeremie Frimpong in den vergangenen Jahren mit großem Erfolg ausfüllte. In Sachen Tempo steht er dem Neu-Liverpooler in nichts nach: Bei der U-21-EM in der Slowakei war Poku mit 35,3 Stundenkilometern der schnellste Spieler des Turniers.
Bayer 04 ist an Loic Badé interessiert
Ein weiterer Wunschspieler von Rolfes und ten Hag ist Loic Badé. Doch noch ist der Transfer des 25 Jahre alten Innenverteidigers vom FC Sevilla nicht perfekt. Die Spanier hätten für den französischen Abwehrschrank gerne 30 Millionen Euro, Leverkusens Angebot liegt noch darunter. Auf der anderen Seite könnte es einen weiteren prominenten Abgang geben. Flügelstürmer Amine Adli hatte zuletzt öffentlich Gedanken geäußert, dass seine Zeit in Leverkusen nach vier Jahren enden könnte. Der 25 Jahre alte Nationalspieler Marokkos soll bei Olympique Marseille und dem AFC Sunderland auf dem Zettel stehen. Bayer 04 soll 30 Millionen Euro Ablöse für Adli fordern.