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Haie-Kapitän Moritz Müller„In Kari Jalonens Training wird nichts umsonst gemacht“

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Köln, DEL, Saison 2024/2025, Playoffs Finale Spiel 2, Kölner Haie vs Eisbären Berlin , 19.04.2025. Lanxessarena Köln, Moritz Müller, Mueller, Kölner Haie *** Cologne, DEL, Season 2024 2025, Playoffs Final Game 2, Cologne Sharks vs. Eisbären Berlin , 19 04 2025 Lanxessarena Cologne, Moritz Mueller, Mueller, Cologne Sharks

Moritz Müller, Kapitän der Kölner Haie

KEC-Kapitän Moritz Müller spricht über neue Mitspieler, klare Strukturen – und den besonderen Stil von Trainer Jalonen.

Moritz Müller weiß, wie sich ein Trainingslager zur Saisonvorbereitung anfühlt. Der Kapitän des KEC, der im November 39 Jahre alt wird, geht in diesen Tagen schließlich schon in das 22. Jahr seiner Karriere als Eishockey-Profi – und ist bester Dinge. „Auch wenn die meisten von uns über den Sommer hinweg auf dem Eis waren, geht es am Anfang auch immer darum, sich wieder ans Training zu gewöhnen, ein Gefühl für die neue Ausrüstung und die neuen Mitspieler zu bekommen“, berichtet er, nachdem er und seine Teamkollegen am Montag in die Vorbereitung auf die DEL-Saison 2025/26 gestartet sind. Am 12. September geht es los mit einem Heimspiel gegen München.

Zehn neue Haie

Der finnische Haie-Coach Kari Jalonen (65) betreut den Klub im zweiten Jahr. Sein Team wurde mit zehn neuen Profis verstärkt – den Wünschen des Trainers entsprechend, den sie in seiner Zeit beim SC Bern (2016 bis 2020) einst einen „Bandengeneral“ nannten. Zur Defensive, zu der Müller gehört, stießen die finnischen Nationalspieler Valtteri Kemiläinen und Oliwer Kaski sowie Luca Münzenberger und Sten Fischer. Müllers erste Erkenntnisse: „Alle sind sehr nett, waren sehr offen und freuen sich, hier zu sein. Und auch im Training haben sie schon gute Eindrücke gezeigt – ein richtiges Fazit ist nach nur einer Woche aber schwer zu fällen.“

Klar ist aber: Jalonens Training ist genauso strukturiert wie das taktisch anspruchsvolle, auf Defensive fokussierte System, das er spielen lässt. Müller sieht es so: „Von Anfang an hatten wir ein gutes Tempo im Training. Wenn man Kari kennt, dann weiß man, dass bei ihm nichts umsonst gemacht wird. Also ging es auch schon direkt los, die Arbeit mit taktischen Dingen zu verbinden.“ Taktische Disziplin, Umschalten zwischen verschiedenen Arten des Pressings oder klare Raumaufteilung – in Jalonens System muss jeder Spieler immer wissen, was er zu tun hat, seine Rolle kennen und verinnerlichen. Es klappte 2024/25 schon so gut, dass die Haie bis ins Playoff-Finale gegen Berlin kamen, dort aber an den in Sachen Kadertiefe besser ausgestatteten Eisbären scheiterten.

Es dürfte den Haien nun zugutekommen, dass Jalonen die Deutsche Eishockey-Liga inzwischen besser kennt als im Vorjahr, als er neu in Köln war. Müller meint: „Ich glaube, dass es vergangene Saison für Kari eine große Erfahrung war, nach Deutschland zu kommen. Ich denke, er war schon etwas überrascht vom hohen Niveau der Liga.“ Und: „Nun ist es, denke ich, ein Vorteil, dass er jetzt schon vieles weiß, vieles kennt. Auch, dass sich schon bestimmte Sachen eingespielt haben und wir nicht mehr ganz von vorne anfangen müssen.“

Moritz Müller entschied sich für die Haie

Müller selbst hatte sich nach Playoffs einige Zeit gelassen, um zu entscheiden, ob er seine Karriere um ein Jahr verlängert. Ein Punkt, der ihn animierte, weiter aufs Eis zu gehen, sei unter anderem die positive Entwicklung beim KEC gewesen. Müller konkretisiert: „Am Ende war es eine Mischung aus Gesprächen mit meiner Familie, dem Olympischen Jahr und der Tatsache, dass ich gesehen habe, dass es mir vergangene Saison viel Spaß gemacht hat. Dazu sehe ich, dass es bei den Haien in die richtige Richtung geht und ich weiter daran teilhaben wollte. Ich merke, dass es sich gut anfühlt – ich gehe gerne aufs Eis und jeden Tag gerne in die Halle. Deswegen war es die richtige Entscheidung.“

Am Sonntag (14 Uhr) veranstalten die Haie in der Kölnarena 2 ein öffentliches Training vor Fans. Zwei Spieler werden voraussichtlich fehlen: Die Stürmer Kevin Niedenz und Louis-Marc Aubry nahmen die ganze Woche über nicht am Eistraining teil; wegen muskulärer Probleme, wie der Verein mitteilte. Gleichzeitig erhielt der KEC gute Nachrichten in Sachen der Einbürgerung des gebürtigen Kanadiers Aubry: Er besitzt seit dieser Woche den deutschen Pass und wird somit nicht mehr in das in der DEL auf elf Plätze limitierte Ausländerkontingent der Haie fallen.