Die Haie gehen als DEL-Tabellenfünfter in die Länderspielpause, womit sie zufrieden sind. Offen ist, welche Rolle Verteidiger Luca Münzenberger einnehmen kann, der bisher kaum zum Einsatz kam.
Kölner HaiePositive Zwischenbilanz – trotz offener Personalfragen

Der Münchner Jeremy McKenna (l.) Muenchen im Laufduell mit Haie-Profi Juhani Tyrvaeinen (r.)
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In dieser Woche werden viele Eishockey-Profis aus der DEL, die keine Nationalspieler sind, irgendwo in nicht allzu weiter Ferne Sonne tanken – bevorzugt auf einer der Kanaren-Inseln. Wie üblich pausiert die Liga, während in Landshut das Länderspielturnier Deutschland Cup stattfindet (5 bis 9. November).
Stabile Bilanz
Die Haie verabschiedeten sich am Sonntag mit einer 0:2-Heimniederlage gegen München in die Pause – ein weitgehend ausgeglichenes Spiel, in dem sie kein Glück im Torabschluss hatten. Das lag auch daran, dass ihr Topscorer Gregor MacLeod fehlte. Er sei „krank“, hieß es von Seiten der Haie. Immerhin spielten sie wieder strukturiert und diszipliniert, sodass das 3:10 vom Freitag in Ingolstadt als Ausrutscher eingeordnet werden konnte.
„Unsere Jungs arbeiten seit drei Monaten unfassbar viel. Die tägliche Arbeit und das Engagement meiner Mannschaft gefallen mir – jetzt geht es darum, abzuschalten und ein paar Tage nicht an Eishockey zu denken“, sagte Trainer Kari Jalonen. Als Tabellenfünfter mit 30 Punkten und 56:51 Toren stehen die Haie etwas besser da als im Vorjahr, in dem sie zum gleichen Zeitpunkt einen Punkt weniger und 47:49 Tore hatten.
Sportdirektor Matthias Baldys, der zusammen mit Jalonen das Team mit zwölf neuen Profis zusammengestellt hat, zieht ein positives Zwischenfazit. Er sei „zufrieden“, sagte er - und: „Wir haben unser Spiel gefunden, treten konstant und stabil auf. Natürlich gab es Ausreißer – das erste Wochenende war etwas ernüchternd, und in Ingolstadt hatten wir einen Durchhänger – aber insgesamt zeigt die Entwicklung klar in die Richtung, die wir uns vorstellen.“
Allerdings sei es wichtig, sich niemals auszuruhen oder einen Gang zurückzuschalten: „Sobald du glaubst, das läuft von selbst, hast du ein Problem. Die anderen Teams entwickeln sich ebenfalls weiter, stellen sich auf uns ein – genauso wie wir uns auf sie einstellen. Das ist ein Marathon, kein Sprint.“
Sennhenn vor Comeback
Tatsächlich fällt auf, dass die DEL-Mannschaften diesmal besonders eng beieinander liegen. Vom Tabellenzweiten Adler Mannheim trennen die Haie vier Punkte – und vom Neunten Wolfsburg ebenfalls nur vier.
Zu einem Auswärtsspiel nach Wolfsburg müssen die Haie am 14. November reisen, wenn die Pause endet. Ihr Training nehmen die Kölner am Sonntag wieder auf. Verteidiger Jan Luca Sennhenn, der sich in der Vorbereitung an der Schulter verletzte, wird dann voraussichtlich voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Der 25-Jährige war zuletzt zwar schon mit dem Team auf dem Eis, allerdings noch ohne Körperkontakt. Wenn es gut läuft, könnte Sennhenn bald sein erstes Saisonspiel bestreiten. Torwart Felix Brückmann, der am Knie verletzt ist, muss dagegen noch länger aussetzen. Die Haie hoffen auf ein Comeback noch in diesem Jahr.
Luca Münzenbergers unklare Situation
Unklar ist, wie es mit Luca Münzenberger (22) weitergeht. Nach vier Jahren am US-College kam er im Sommer mit großen Erwartungen zu den Haien, wurde bisher aber kaum eingesetzt. Einerseits ist er ein Opfer der U-23-Regel: Da Münzenberger im vergangenen Jahr im Ausland aktiv war, fällt er nicht unter diese Bestimmung.
Das bedeutet, dass die Haie – auch wenn er spielt – zusätzlich drei andere U-23-Spieler einsetzen müssen (von denen einer U-24 sein darf, wie Maximilian Glötzl). Offenbar vertraut Trainer Jalonen Münzenberger in diesem Zusammenhang nicht genug – und das, obwohl der Verteidiger bereits sechs A-Länderspiele für Deutschland bestritten hat.
Die Frage ist also, wie lange Münzenberger diese Rolle noch akzeptiert. Er kam mit dem Anspruch, sich in der DEL durchzusetzen – doch bislang fehlt ihm die Chance dazu. Von Seiten der Haie gab es bisher keinen Kommentar zu der Personalie.


