Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Fortuna trauert vor Wiedenbrück-Duell um Hannes Linßen„Am Ende war die Fortuna sein Verein“

3 min

Enzo Wirtz (r.) im Zweikampf mit Paul Etienne Borie vom 1. FC Köln II

Der Südstadt-Klub ist seit zwölf Spielen ungeschlagen. Zugleich trauert die Fortuna um Vereinslegende Hannes Linßen. 

Vor fünf Monaten traf der SC Fortuna Köln am vorletzten Spieltag der vergangenen Regionalliga-West-Saison auf den SC Wiedenbrück. Die von Ex-Profi Sascha Mölders trainierte Mannschaft gewann damals mit 4:2. Für Fortuna-Trainer Matthias Mink war es ein schwieriger Nachmittag: Verletzungen und Ausfälle zwangen ihn, fast eine komplette Startelf zu ersetzen.

Matthias Mink lobt Betriebsklima

Ein junges, unerfahrenes Team stand auf dem Platz – kämpferisch überzeugend, aber am Ende chancenlos gegen die robusten Ostwestfalen. Am Sonntag folgt nun das Wiedersehen. Am 14. Spieltag reist die Fortuna mit viel Selbstvertrauen und einem nahezu vollständigen Kader nach Wiedenbrück (Jahnstadion, 14 Uhr).

Nur der Langzeitverletzte Suheyel Najar fehlt weiterhin. Auch Rechtsverteidiger Vleron Statovci, der beim 3:2-Derbyerfolg gegen die U 21 des 1. FC Köln verletzt ausgewechselt werden musste, steht wieder im Aufgebot. Der Derbyerfolg war ein weiteres positives Erlebnis, die Mannschaft wirkt gefestigt und fokussiert. Trainer Matthias Mink bestätigt: „Es ist ein schönes Zusammenarbeiten, auch abseits des Platzes merkt man das immer wieder. Dass durch Erfolge und den Spaß am Fußball ein Zusammenhalt wächst, steht außer Frage.“

Nach zwölf ungeschlagenen Spielen in Serie hat sich Fortuna in der Spitzengruppe der Regionalliga etabliert. Das Selbstverständnis wächst, doch in Wiedenbrück wartet ein Gegner, der im eigenen Stadion schwer zu bezwingen ist. Der SC steht zwar auf Rang 16, hat aber zehn seiner elf Punkte zu Hause geholt. Besonders das letzte Heimspiel sorgte für Aufsehen: Gegen Fortuna Düsseldorf II lag die Mannschaft 0:2 zurück und gewann am Ende 5:2. Ein Zeichen von Moral und Widerstandskraft. „Sie lagen 0:2 zurück und drehten das noch zu einem 5:2-Sieg. Das zeigt, dass hier keine Laufkundschaft kommt. Bei Wiedenbrück ist es um diese Jahreszeit immer unangenehm, das wird eine echte Herausforderung“, erklärt Mink.

Der Coach erwartet ein hartes Stück Arbeit: „Das wird ein sehr intensives, kampfbetontes Spiel, mit langen und vielen zweiten Bällen. Wie wir agieren, hängt auch vom Platz ab. Die Witterungsbedingungen können das Spiel beeinflussen. Entscheidend wird sein, was wir zulassen und wie wir die Situationen lösen.“ Wiedenbrück verlor zuletzt mit 1:2 gegen den Bonner SC, bleibt aber zu Hause gefährlich. Für Fortuna bietet sich die Chance, ihre Serie fortzusetzen und weiter im Aufstiegsrennen zu bleiben.

Tod von Hannes Linßen

Abseits des Platzes steht der Verein jedoch unter dem Eindruck eines schweren Verlusts. Fortuna trauert um Hannes Linßen, eine Vereinslegende, die den Klub über Jahrzehnte geprägt hat – als Spieler, Trainer und Identifikationsfigur.

„Sein Tod nimmt mich sehr mit. Er hat uns über viele Jahre begleitet, war regelmäßig bei unseren Events und Geburtstagen dabei“, erklärte Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf: „Für ihn war Fortuna Köln mehr als nur ein Verein – er hat sich als Fußballer über die Fortuna definiert. Am Ende war die Fortuna sein Verein. Sein Verlust trifft uns alle sehr. Er war ein herausragender Spieler und ein besonderer Mensch. Selbst in der Vorbereitung rief er immer wieder an, wollte wissen, wie es bei uns läuft. Er machte stets einen fitten, lebensfrohen Eindruck – ich habe ihn noch im September gesehen. Gegen Paderborn (9. November/Südstadion) werden wir ihm mit einer Schweigeminute gedenken.“

Am Sonntag wird die Fortuna zu Ehren von Hannes Linßen mit Trauerflor auflaufen.