Der 33-Jährige trainierte die Brüder, die vom FC Viktoria zum 1. FC Köln wechseln, bereits beim TSV Meerbusch.
Viktoria KölnWie Dominik Idel die Kölner Talente fördert

Dominik Idel (2. v. r.) arbeitet beim FC Viktoria als U-17-Trainer.
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Said El Mala (18) hat in der Dritten Liga beim FC Viktoria Köln für ordentlich Aufsehen gesorgt und ist nur zwei Jahre nach seinem Wechsel aus dem beschaulichen Meerbusch in der Beletage angekommen. Und mit ihm sein Bruder Malek (20).
„Diese Entwicklung ist einfach nur der Wahnsinn und war zum Zeitpunkt des Wechsels nicht annähernd abzusehen“, sagt ihr ehemaliger Coach Dominik Idel. Der 33-Jährige hatte die beiden Junioren beim Niederrheinligisten TSV Meerbusch trainiert und war im Sommer 2023 gemeinsam mit dem Brüderpaar in das Nachwuchsleistungszentrum des FC Viktoria Köln gewechselt.
Diese Entwicklung ist einfach nur der Wahnsinn und war zum Zeitpunkt des Wechsels nicht annähernd abzusehen
Seither explodierte die Entwicklung der beiden Teenager mit libanesischen Wurzeln regelrecht. Said spielte sich in die deutsche U-19-Nationalmannschaft und avancierte in der Dritten Liga gar zum besten Newcomer der Saison. In der kommenden Spielzeit laufen beide für den 1. FC Köln auf.
Idel, der in Düsseldorf lebt und beinahe täglich am Sportpark Höhenberg anzutreffen ist, stand zunächst als Co-Trainer an der Seite des künftigen Profi-Coaches Marian Wilhelm. Ob der entscheidende Impuls für einen Wechsel der El Mala-Brüder ins Rechtsrheinische von ihm gekommen sei, mag er nicht so recht beantworten. Die Entscheidung hätten natürlich andere getroffen. Beiden traue er alles zu. „Ich sehe da kein Limit.“
Dominik Idel führt U 17 von Viktoria Köln zu 15 Spielen ohne Niederlage
Im vergangenen Sommer übernahm Idel die U 17 der Viktoria und beschloss die Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga in der Liga B als Gruppenerster - mit weitem Abstand auf die Konkurrenz. Am Saisonende trennten den Tabellenzweiten Rot-Weiß Oberhausen neun Punkte von Idels Elf. Mit dem kürzlich verlorenen Endspiel um den Mittelrheinpokal (2:5 gegen Hennef) verabschiedete sich sein Team in die kurze Sommerpause. Der Abschluss sei natürlich bitter gewesen, wenn man bedenke, dass zuvor eine Serie von 15 Pflichtspielen ohne Niederlage zu Buche stand. „Es war nicht unser bester Tag. Hennef war der verdiente Sieger. Aber die Entwicklung stimmt. Wir vertrauen unseren Jungs.“ Der Großteil seines Jahrgangs wird in die U 19 von Pietro Schiavo aufrücken.

Said El Mala (r.) verabschiedet sich mit dem Gewinn des Mittelrhein-Pokals vom FC Viktoria Köln zum 1. FC Köln.
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Noah Ringbeck ist einer von ihnen. Der 17-Jährige spielte in der vergangenen Saison noch für Alemannia Aachen. In Höhenberg gelang ihm auf Anhieb der Durchbruch. Ähnlich wie bei Malek El Mala hatten die Viktoria-Scouts im eigentlichen Innenverteidiger einen Vollblut-Mittelstürmer gesehen und die Umschulung auf den Weg gebracht. Mit sieben Treffern in der Vorrunde, weiteren zehn in der Hauptrunde sowie vier Toren in der U 19 hat der für seine 1,97 Meter Körperlänge geschmeidig wirkende Ringbeck den Nachweis seiner Offensivtauglichkeit binnen eines Jahres in beeindruckender Manier hinterlegt.
Parallelen zu Malek El Mala in der Spielweise seien dennoch eher marginaler Natur. Während sein älteres Pendant „Tempo und Tiefgang“ verkörpere, bevorzuge Ringbeck „das Dribbling und das Spiel zwischen den Linien“, so Idel. Beide seien allerdings gleichermaßen lernwillig und fleißig. „Und sie haben immer Bock, was im Übrigen auch für alle anderen gilt.“ Diese DNA sei in allen Ebenen des Klubs spürbar, findet Idel. Ringbeck wird dem Klub erhalten bleiben.
Verlassen hat die Viktoria indes Charles Bambi-Ntunda. Wohin es den 16-Jährigen zieht, ist offen. Der 1. FC Köln soll kein Kandidat sein. Mit neun Saisontoren war der Offensivspieler zweitbester Torschütze. Man werde jedoch nach Einschätzung von Idel „ein paar coole Jungs“ dazubekommen. Jonas Beitz aus Hennef ist offenbar einer von ihnen.