Der Fokus der Höhenberger wird fortan auf dem Mittelrheinpokal-Finale sowie der Planung für die neue Saison liegen.
0:1-Pleite beim FC EnergieViktoria Kölns Aufstiegstraum platzt in Cottbus

Kölns Tobias Eisenhuth (l.) im Duell mit dem Cottbuser Yannik Möker
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Im Cottbuser Jubelsturm im Stadion der Freundschaft sind am Samstagnachmittag auch die letzten Resthoffnungen des FC Viktoria Köln auf die 2. Bundesliga verschwunden. Der FC Energie hatte sich durch einen 1:0-Heimsieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge zurück ins Aufstiegsrennen katapultiert – und gleichzeitig in Höhenberg Tatsachen geschaffen. Lange hatte die Viktoria oben mitgemischt und sich durch Ergebniskrisen und Krankheitswellen nicht aus dem Rennen drängen lassen.
Doch der Abstand nach oben ist nach den beiden Pleiten gegen Bielefeld (0:2) und nun in Cottbus zu groß geworden, acht Punkte sind es auf die Mannschaft von Trainer Pele Wollitz. Selbst Platz vier, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, ist sechs Zähler sowie einige Tore entfernt und somit bei vier ausstehenden Spielen nur noch theoretisch zu erreichen. Möglich ist hingegen nach wie vor das Knacken des Drittliga-Punkte-Rekords der Viktoria – die derzeitige Bestmarke von 55 Zählern datiert aus der Saison 2022/23, damals landeten die Rechtsrheinischen auf Platz neun.
Viktoria Kölns Offensive fehlte zuletzt die Durchschlagskraft
Dass Köln im Endspurt der Spielzeit nicht mehr mithalten kann, liegt vor allem an der zuletzt fehlenden Durchschlagskraft und Effizienz der Offensive. Angedeutet hatte sich dieses Problem bereits beim 3:1 gegen Unterhaching. Der Heimsieg hätte zweistellig ausfallen können, die vielen vergebenen Großchancen wurden angesichts der drei Punkte jedoch weggelächelt. Bei der turbulenten Niederlage gegen Bielefeld hatte die Viktoria abermals diverse hochkarätige Möglichkeiten, brachte den Ball aber nicht an Arminia-Keeper Jonas Kersken vorbei.
In Cottbus wurde die Problematik noch einmal größer – denn hier kam Köln kaum noch zu guten Abschlüssen. Die erste Halbzeit spielte die Viktoria zumeist dominant, wurde allerdings nur im Ansatz gefährlich. Ohne den gesperrten Said El Mala fehlte den Gästen der Überraschungs-Faktor im Angriff. Nach dem Seitenwechsel erwachte der FC Energie aus seiner Lethargie, übernahm das Kommando und wurde schnell belohnt. In der 47. Minute vollendete der Ex-Viktorianer Timmy Thiele einen sehenswerten Angriff per Linksschuss zum 1:0. Kölns einzige gute Chance zum Ausgleich vergab der eingewechselte Robin Velasco in der 74. Minute, als er per Direktabnahme an Elias Bethke scheiterte. Auf der anderen Seite ließ Cottbus mehrfach das 2:0 liegen – konnte sich am Ende dennoch über die drei Punkte freuen.
Marian Wilhelm mit Niederlage bei seinem Cheftrainer-Debüt
„Wir sind über das gesamte Spiel nicht wirklich torgefährlich geworden“, kritisierte Marian Wilhelm, der den gesperrten Cheftrainer Olaf Janßen an der Seitenlinie vertrat. „Und wir haben so viele Torchancen zugelassen, wie in fast keinem anderen Spiel der Saison. Da geht es auch in Ordnung, wenn du das Spiel verlierst.“ Für Wilhelm war es vor 13.748 Zuschauern zwar eine stimmungsvolle, aufgrund der zweiten Halbzeit aber auch frustrierende Premiere als Chef an der Seitenlinie. Im Sommer wird er das Amt von Janßen dauerhaft übernehmen.
Bis dahin kann die Viktoria schon einmal die Planungen für die kommende Saison intensivieren. Einerseits im Training und an den verbleibenden Spieltagen, indem Profis, die 2025/26 tragende Rollen einnehmen sollen, verstärkt in den Fokus rücken – wie in den vergangenen Wochen Abwehr-Talent Zoumana Keita, der seit seinem Startelf-Debüt am 12. März gegen Essen (1:0) keine Spielminute mehr verpasste. Zudem wird die sportliche Leitung um Stephan Küsters und Franz Wunderlich viele Vertragsgespräche führen, damit Viktorias Kader weiter an Kontur gewinnt. Die sportliche Konzentration wird fortan auf dem letzten verbliebenen Highlight der Saison und dem Abschiedsspiel von Trainer Janßen liegen: dem Mittelrheinpokal-Finale am 24. Mai im heimischen Sportpark Höhenberg gegen Alemannia Aachen.
Viktoria Köln: Dudu - Keita, L. Dietz, Greger - Cabral (79. Cueto), Eisenhuth, Engelhardt (79. de Meester), Sticker (68. Velasco) - Bogicevic (68. Lobinger), May (68. Handle) - Güler. – Zuschauer: 13.748. – Tor: 1:0 Thiele (47.).