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„Heute lassen wir die Sau raus“Viktoria Kölns Profis können entspannt Karneval feiern

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09.11.2025, xavx, Fussball 3.Liga, SV Wehen Wiesbaden - FC Viktoria Köln v.l. Lars Dietz FC Viktoria Köln, Simon Handle FC Viktoria Köln jubeln / jubelt nach Spielende. DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO Wiesbaden *** 09 11 2025, xavx, Soccer 3 Liga, SV Wehen Wiesbaden FC Viktoria Köln v l Lars Dietz FC Viktoria Köln , Simon Handle FC Viktoria Köln cheers after the end of the match DFL DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and or QUASI VIDEO Wiesbaden

Erleichterung nach dem Schlusspfiff bei Lars Dietz (l.) und Simon Handle

Nach dem 1:0 in Wiesbaden hat die Viktoria 26 Punkte auf dem Konto – nun wartet eine Länderspielpause.

Im Nebel von Wiesbaden ließen sich am Sonntagabend die Profis des FC Viktoria Köln von ihrem kleinen, aber lautstarken Anhang feiern. Ein eher ungewohntes Gefühl für die Höhenberger. Zwar ist die Mannschaft von Trainer Marian Wilhelm im eigenen Stadion eine Macht, doch in der Fremde stimmten die Ergebnisse bislang nicht. Umso größer fiel die Freude über das 1:0 (0:0) über den SV Wehen Wiesbaden aus, den zweiten Auswärtssieg der Saison und dem ersten in der Brita-Arena überhaupt.

David Otto, in der 83. Minute per Kopf für das Tor des Tages verantwortlich, resümierte: „Es war ganz sicher nicht das beste Spiel von uns. Wir wollten da weitermachen, wo wir gegen Ingolstadt aufgehört haben (überzeugender 3:1-Heimsieg, d. Red.). Das ist uns nicht gelungen – aber wir haben gefightet und unser Tor bis zum Schluss verteidigt. Wenn die Null steht, ist es die Grundlage. Für ein Tor sind wir immer gut.“

Lobinger, Sponsel und Handle vergeben Chancen

Die Viktoria hatte gegen giftig verteidigende Wiesbadener fast durchgängig Schwierigkeiten, ihren Ballbesitz-Fußball auf den Rasen zu bringen. Dennoch kamen die Kölner in der ersten Halbzeit zu guten Chancen. Allerdings scheiterten Tyger Lobinger und Meiko Sponsel am guten Wiesbadener Schlussmann Noah Brdar, Simon Handle traf per Schlenzer die Latte. Auf der anderen Seite war Dudu immer dann zur Stelle, wenn Viktorias Defensive mal eine Lücke ließ – was nicht oft der Fall war. „Mit dem Ball war es eines unser schlechtesten Spiele. Lag aber auch an der Spielweise von Wiesbaden“, sagte Trainer Wilhelm. „Wir haben in vielen Momenten kein gutes Spiel mit dem Ball gemacht, unsere Dominanz nicht so auf den Platz gebracht.“

Zur zweiten Halbzeit ging die Kölner Dominanz dann gänzlich verloren, Wiesbaden übernahm die Kontrolle und kam zu einigen Gelegenheiten, ohne brandgefährlich zu werden. Viktorias Offensivbemühungen, so hatte es den Anschein, waren zu diesem Zeitpunkt bereits eingestellt. Bis zu einer Ecke in der 83. Minute. Die konnte Wiesbadens Defensive nur unzureichend klären. Handle brachte den Ball, vermutlich begleitet von guten Wünschen, irgendwie zurück in den Strafraum, Otto reagierte schnell und touchierte den Ball mit der Stirn – was Brdar auf dem falschen Fuß erwischte. „Das kleine bisschen hat gereicht, dass der Torwart nicht an den Ball kommt“, meinte Otto. „Wir sagen immer: Online bleiben. Genau das mache ich in der Szene auch. Wir waren alle am Anschlag, aber das Tor hat uns nochmal Kraft gegeben.“

Party geht am 11.11. weiter

In den letzten Minuten boten sich der Viktoria noch Konterchancen, alle Wiesbadener Ausgleichs-Bemühungen konnten im Keim erstickt werden. „Es macht mich unfassbar stolz, dass wir – auch wenn es nicht gut läuft – trotzdem daran glauben“, sagte Coach Wilhelm. „Wir hatten es schon einige Male, dass wir ganz, ganz dominant aufgetreten sind und das Spiel am Ende trotzdem nicht gewinnen.“ Diesmal sei es umgekehrt gewesen. „Für uns ist es brutal wichtig, dass wir auch so ein Spiel mal ziehen, dann auch noch auswärts“, ergänzte Otto.

Mit 23 Punkten auf dem Konto geht die Viktoria entspannt in die anstehende Länderspielpause – in die auch der Sessionsauftakt fällt. Vor der Rückfahrt nach Köln kündigte Siegtorschützte Otto an: „Man darf feiern, heute lassen wir die Sau raus.“ Am Dienstag dürfte die Party weitergehen. „Am 11.11. feiert es sich mit zwei Siegen am Stück noch ein bisschen schöner“, so der Angreifer. Trainer Wilhelm wird etwas Ablenkung im Karneval nicht im Weg stehen – mahnte aber: „Wir sollten jetzt nicht satt sein, sondern auf unserem Weg weitergehen.“

Das nächste Pflichtspiel wartet im Pokal, am 19. November (19 Uhr) tritt die Viktoria im Achtelfinale beim Bezirksligisten Wahlscheider SV an. In der Liga geht es drei Tage später mit dem Verfolgerduell mit dem SC Verl (14 Uhr/Sportpark Höhenberg) weiter.