Im ersten Achtelfinale gelingt den Leverkusener Basketballern ein 98:66 gegen Rhöndorf.
BasketballBayer Giants feiern souveränen Sieg zum Playoff-Auftakt

Nicht zu stoppen: Dennis Heinzmann erzielt zwei seiner am Ende 22 Punkte.
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Luca Kahl war zufrieden. Nicht nur, dass seine Mannschaft, die Bayer Giants, das erste Duell im Playoff-Achtelfinale gegen die Dragons Rhöndorf mit 98:66 (47:36) souverän gewonnen hatte. Auch die Mannschaftskasse konnte sich über einen kleinen Zuwachs freuen. Der Leidtragende: Dimi Djordjevic. Oder dessen Kumpel.
Djordjevic hatte nach dem Spiel nicht mitbekommen, dass sich sein Team zusammen mit einer Schülergruppe für ein Gruppenfoto aufgestellt hatte. Er unterhielt sich stattdessen angeregt an einem der Stehtische mit einer Gruppe von Landsleuten. Als dann aber seine Mannschaftskollegen feixend auf ihn zusteuerten – natürlich erst nach dem Foto – und ihn grinsend darauf aufmerksam machten, dass das Fehlen beim Foto mit einer Zahlung an Kassenwart Luca Kahl verbunden sei, übernahm einer aus der Runde der Stehtisch-Gruppe lachend die Strafe.
Beste Laune in Leverkusen nach starkem Auftritt
Überhaupt war die Laune aller Beteiligten bestens nach dem klaren Erfolg zum Auftakt in die Meisterschafts-Endrunde. Die Mannschaft um den stark aufspielenden und immer wieder gut in Szene gesetzten Kapitän Dennis Heinzmann tat sich nur im ersten Viertel schwer gegen die physisch unterlegenen Rhöndorfer. Die Defense agierte immer wieder mal etwas zu nachlässig, es fehlte der letzte Biss. So kamen die Gäste zu einigen leichten Körben, was Giants-Coach Mike Koch an der Seitenlinie überhaupt nicht schmeckte. Erst ein 8:0-Lauf seiner Spieler brachte am Ende des ersten Viertels zum ersten Mal eine kleine Führung zum 28:23. Aber: 23 kassierte Punkte waren für Giants-Verhältnisse zu viele.
Das zweite Viertel begann mit einer kleinen Dreier-Serie der Gastgeber: Djordjevic, Viktor Ziring und Sören-Eyke Urbansky brachten den Vorsprung in den zweistelligen Bereich (37:25). Stark in diesem Viertel: Center Urbansky, dem acht Zähler gelangen. Das Spiel der Giants über ihre langen Leute funktionierte, die körperlich unterlegenen Dragons fanden kein Rezept dagegen. Dennoch blieben sie in Reichweite der Leverkusener, das 47:36 zur Pause bedeutete längst noch nicht die Entscheidung.
Frühes viertes Foul für Rhöndorfs Smith
Wichtig für die weitere Entwicklung der Partie: Das frühe vierte Foul von Rhöndorfs US-Leistungsträger Tim Smith Jr. zu Beginn des dritten Viertels. Ein Leverkusener 10:0-Run ließ den Vorsprung kurz darauf von 51:42 auf 61:42 anwachsen. Nun war es Donte Nicholas, der die entscheidenden Impulse setzte. Darunter ein Dreier in letzter Sekunde vor Ablauf der 24 Sekunden, den er zum 64:45 versenkte. Moritz Hübner sorgte – ebenfalls aus der Distanz – dafür, dass sich sein Team beim 78:58 zum ersten Mal auf 20 Zähler absetzen konnte, kurz vor Ende der Partie wurde der 30 Punkte-Abstand überschritten. Die Bayer Giants Leverkusen hatten für klare Verhältnisse gesorgt.
Nach einem kurzen Blick auf die Anzeigetafel bestätigte Luca Kahl die Zufriedenheit mit dem Verlauf der Begegnung: „Wir sind zwar etwas schleppend ins Spiel gekommen, aber am Ende haben wir, wie schon so oft in dieser Saison, den Gegner über unsere Defense dominiert.“ Co-Trainer Hansi Gnad sah es ähnlich: „Die ersten zehn Minuten waren noch nicht so gut, aber danach sind wir deutlich besser ins Rollen gekommen. Wir haben unseren Matchplan stark umgesetzt.“
Headcoach Mike Koch sieht vor dem zweiten Aufeinandertreffen in Rhöndorf am Freitag (19.30 Uhr) keinen Anlass, von dieser Marschroute abzuweichen. Denn auch dann sind die Giants körperlich überlegen, können sie diese Überlegenheit am Brett ausspielen. Oder – wenn es den Dragons gelingt, die Mitte dichtzumachen – wieder ihre Treffsicherheit aus der Distanz unter Beweis stellen. Die fiel mit 46 Prozent, zwölf von 26 Dreiern saßen, sehr stark aus. Allerdings ist darauf nicht immer Verlass.
„Wir werden unser Spiel wieder aufziehen. Nun ist Rhöndorf gefragt, sich zu überlegen, wie sie uns bezwingen wollen. Auch bei uns gibt es aber natürlich noch Verbesserungsbedarf“, erklärte Trainer Koch.
Bayer Giants: Heinzmann (22 Punkte/10 Rebounds), Nicholas (21), Brach (10), Urbansky (10), Ziring (9), Hübner (9), Kahl (7), Djordjevic (5), Oldham (3), Nita.