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Playoff-HalbfinaleStarke Haie melden sich mit 5:2-Sieg gegen Ingolstadt zurück

Lesezeit 4 Minuten
Die Kölner Haie gegen den ERC Ingolstadt.

Die Kölner Haie gegen den ERC Ingolstadt.

Nach dem 0:7-Desaster beim Start ins Halbfinale zeigt der KEC am Freitag in der ausverkauften Lanxess-Arena ein anderes Gesicht und gleicht in Serie gegen den ERC Ingolstadt aus.

In der ausverkauften Lanxess-Arena haben sich die Kölner Haie am Freitag in eindrucksvoller Art und Weise im Playoff-Halbfinale gegen Ingolstadt zurückgemeldet. Nach dem 0:7-Desaster vom Mittwoch feierten die KEC-Profis vor 18.600 Zuschauern einen 5:2 (0:0, 3:1, 2:1)-Sieg gegen den ERC und glichen in der Serie „Best of 7“ auf 1:1 aus. Während die Haie im ersten Spiel mental nicht bereit für ein intensives Playoff-Duell gewesen waren, zeigten sie diesmal ihr konzentriert-kämpferisches Gesicht und steigerten sich von Drittel zu Drittel.

Zwei Tore schoss Maxi Kammerer, dreimal traf Alexandre Grenier. „Es zeigt, wie resilient wir als Mannschaft sind. Im ersten Spiel waren wir nicht da. Heute haben wir zurückgeschlagen, ein großartiges Spiel, die ganze Mannschaft, alle haben etwas beigetragen. Es ist egal, wer die Tore schießt“, erklärte Grenier. Kammerer sagte: „Wir waren von der ersten Minute an bereit, wir haben vieles, fast alles anders gemacht als im ersten Spiel und sind belohnt worden.“ Halbfinalpartie drei findet am Sonntag um 16.30 Uhr in Ingolstadt statt.

Almquist fiel aus

Verteidiger Adam Almquist fiel am Freitag aus. Dagegen war KEC-Stürmer Frederik Storm, der in Spiel eins in Ingolstadt hatte passen müssen, wieder dabei – und das half den Haien sehr, denn zusammen mit Kammerer und Juhani Tyrväinen bildete Storm eine sehr schlagkräftige Sturmreihe.

Nach 85 Sekunden gab es einen ersten Schreckmoment. Grenier checkte Leon Hüttl hart gegen den Kopf. Die Haie hatten Glück, dass die Schiedsrichter Grenier nach Videostudium nur mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegten. Nachdem die Gäste die ersten Minuten dominierten und der Kölner Goalie Julius Hudacek ein paar Schüsse sicher parierte, fanden die Haie gut ins Spiel und zogen einige Angriffe auf. So kam Tyrväinen bei Überzahl in der zehnten Minute allein vor ERC-Goalie Christian Heljanko frei zum Schuss – und traf den Pfosten.

In der 16. Minute hatte Hudacek einen starken Moment, als er gegen Daniel Pietta klärte. Vor Drittelende hatten die Haie eine Druckphase, ohne jedoch zu treffen. „Wir kämpfen richtig hart, wir haben ein bisschen schwer ins Spiel gefunden, jetzt sind wir aber geradliniger“, sagte Angreifer Tim Wohlgemuth in der ersten Pause. Das Mitteldrittel, in dem sich die Haie steigerten, begann erfreulich für den KEC, nämlich mit ihrem  ersten Tor gegen Ingolstadt im Halbfinale. Storm, hinter dem ERC-Kasten postiert, passte zu dem heranstürmenden Kammerer, der Heljanko zum 1:0 überwand – sein erstes Playoff-Tor.

Ausgleich durch Tor von Kenny Agostino

Die Haie bestimmten das Spiel fortan, und deshalb war es ärgerlich für sie, dass sie sich in der 27. Minute aufgrund einer Unaufmerksamkeit das 1:1 einfingen – ein Kontertor von Kenny Agostino. Den Rückschlag steckten sie weg. Im Powerplay erzielte Grenier, mit einem Rückhandpass angespielt von Gregor MacLeod, das 2:1 (30.). Gut vier Minuten später spielte Kammerer einen Doppelpass mit Storm und überwand Heljanko, der dabei unglücklich aussah, zum 3:1.

Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung gingen die Kölner ins Schlussdrittel. Die Ingolstädter, die schon oft derartige Rückstände aufgeholt haben, fuhren einen Angriff nach dem anderen. Durch kollektive Defensivanstrengung gelang es den Haien, die Zahl der Schüsse auf Hudaceks Tor niedrig zu halten. In der 51. Minute gelang Austen Keating dann aber aus kurzer Distanz das Tor zum 3:2.

Die ERC-Profis warfen nun ihre gesamte Offensiv-Power nach vorn, und schon dreieinhalb Minuten vor Ende tauschte Ingolstadt den Goalie gegen einen Feldspieler. Nach einem Puckverlust des ERC glückte Grenier mit einem Schuss ins leere Tor das 4:2. Und als sich 19 Sekunden später eine fast identische Situation einstellte, erzielte Grenier auch das 5:2, womit neun Playoff-Tore in acht Spielen für den Kanadier zu Buche stehen.

Kölner Haie: Hudacek – Müller, Austin – Glötzl, Sennhenn – Rantakari, Vittasmäki – Wohlgemuth, Currie, Tuomie – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Tyrväinen, Kammerer – Münzenberger, van Calster, Niedenz – Lindner. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Schiedsrichter: MacFarlane, Rohatsch. – Strafminuten: Köln 10/Ingolstadt 14. – Tore: 1:0 Kammerer (21:01), 1:1 Agostino (26:46), 2:1 Grenier (29:07), 3:1 Kammerer (34:20), 3:2 Keating (50:14), 4:2, 5:2 Grenier (56:40, 56:59).