Das Gürzenich-Orchester gibt am 27. April ein Konzert zugunsten von „wir helfen“. Der Vorverkauf ist gestartet.
Benefiz-Konzert„Herzenssachen“ in der Kölner Philharmonie

International gefragt: Tabita Berglund dirigiert das Gürzenich-Orchester beim Beneziz-Konzert,
Copyright: Nikolaj Lund
Dass das Gürzenich-Orchester „wir helfen“, die Aktion des Kölner Stadt-Anzeigers für Kinder und Jugendliche in Not, bereits seit zehn Jahren mit bislang insgesamt mehr als 130.000 Euro unterstützt, ist, wie der Geschäftsführende Direktor Stefan Englert bekennt, „für unser Orchester der Stadt Köln nicht nur Tradition, sondern eine echte Herzensangelegenheit.“
So wundert es auch nicht, dass das diesjährige Benefizkonzert „Herzenssache“ heißt – und damit nicht nur im Wortsinne viel Leidenschaft und große Emotionen verspricht. Auf dem Programm stehen Sergei Rachmaninows „2. Konzert für Klavier und Orchester“ in c-Moll und die Symphonie Nr. 6 in h-Moll, besser bekannt als „Pathétique“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.
Tschaikowskys letzte Symphonie, eine Art Requiem
Wie der Name schon verrät, ist es die pathetischste und auch die letzte Symphonie, in die der Komponist laut eigenen Aussagen seine ganze Seele gelegt hat. Am 23. Oktober 1893 wird sie in Sankt Petersburg uraufgeführt – und von den aufführenden Orchestermusikern prophetisch als Requiem empfunden – neun Tage später stirbt Tschaikowsky an der Cholera unter bis heute ungeklärten Umständen.
Damit tragen wir, das Gürzenich-Orchester, seine Besucherinnen und Besucher gemeinsam dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in unserer Stadt und unserer Region wieder mutig in die Zukunft gehen können.
Rachmaninow legendäres „Opus 18“ ist für viele Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber das romantischste Klavierkonzert schlechthin und verhalf dem Komponisten nach einer umjubelten Uraufführung in Moskau im Jahr 1901 zu internationalem Ruhm und Ansehen. „Dieses Klavierkonzert fordert vom Solisten technisch wie emotional alles, kein Problem für den erst 24-jährigen russischen Pianisten Alexander Malofeev“, verspricht die Konzertankündigung.
Weltweit gefragte Solisten beim Benefiz-Konzert in der Philharmonie
Malofeev, den das Gürzenich-Orchester für das Benefiz-Konzert als Solisten gewinnen konnte, ist ein mit vielen Preisen dekorierter, international erfolgreicher Senkrechtstarter. Auch die Dirigentin Tabita Berglund zählt zu den talentiertesten und international gefragtesten jungen Dirigentinnen unserer Zeit. In der kommenden Saison wird sie Erste Gastdirigentin der Dresdner Philharmonie sein, zu ihren jüngsten Engagements zählen unter anderem das Dallas und das Detroit Symphony Orchestra, das Swedish Radio Symphony Orchestra oder die Düsseldorfer Symphoniker.
„wir helfen“-Gründerin und Vorsitzende Hedwig Neven DuMont bedankt sich herzlich für das Benefizkonzert, das große Engagement des Gürzenich-Orchesters und die treue Unterstützung des Publikums. „Damit tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in unserer Stadt und unserer Region wieder mutig in die Zukunft gehen können, so das Motto unserer aktuellen Spendenaktion. Dass bei jungen Menschen etwa aufgrund der Krisen, Kriege und des Klimawandels die Aussicht auf ein gutes Leben schwindet, dürfen wir nicht hinnehmen!“
Hedwig Neven DuMont: „Musik bildet Herz und Geist“
Statt des Gefühls der Hoffnungslosigkeit bräuchten Kinder und Jugendliche vielmehr eine motivierende Zukunftsperspektive, das Selbstvertrauen, etwas bewirken zu können und die dafür nötigen Zukunftskompetenzen – wozu auch musikalische Fähigkeiten zählen. „Musik fördert logisches Denken, Kommunikation, Emotionalität und Lernmotivation und sie bildet Geist und Herz“, sagt Neven DuMont.
„Herzenssachen“, Benefiz-Konzert zugunsten von „wir helfen“ am 24. April, 2024, 11 Uhr in der Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstraße 1, in 50667 Köln-Innenstadt. Eine Einführung in das Konzert gibt es um 10 Uhr und hier gibt es Karten >>
5 Fragen an den Direktor des Gürzenich-Orchesters Stefan Englert

Stefan Englert ist Geschäftsführender Direktor des Gürzenich-Orchesters.
Copyright: Gürzenich-Orchester
Herr Englert, Sie haben das musikalische Programm Ihres Benefiz-Konzerts unter den wunderschönen Titel „Herzenssache“ gestellt. Was verspricht dieser Titel musikalisch – und im übertragenen Sinne?
Stefan Englert: Musik, die zu Herzen geht, berührt und den Reichtum des menschlichen Lebens darstellt. Sowohl Rachmaninoffs Klavierkonzert als auch die 6. Sinfonie von Tschaikowsky spiegeln musikalisch tiefe Erfahrungen, die Menschen immer bewegen. Die Initiative kommt von ganzem Herzen, sowohl der beteiligten Musikerinnen als auch des Managements.
Seit vielen Jahren unterstützen Sie „wir helfen“. Warum fiel die Wahl gerade auf die Aktion dieser Zeitung für Kinder und Jugendliche in Not?
‚wir helfen‘ ist das Modell für unbürokratische, schnelle und zielorientierte Unterstützung für die Schwächsten in unserer Gesellschaft: Kinder und Jugendliche, die kaum eine Stimme im politischen Raum haben. ‚wir helfen‘ schließt Lücken in unserem Sozialsystem und schafft Perspektiven für die Zukunft. Wenn es ‚wir helfen‘ nicht gäbe, müsste es erfunden werden. Deshalb unterstützen wir die Arbeit von ganzem Herzen und werden es auch in der Zukunft tun.
Sie sprechen häufig von der heilenden, stärkenden Kraft der Musik. Inwiefern hat sie das Zeug dazu, benachteiligte Kinder zu fördern und zu stärken?
Musik ist eine universelle Sprache, die Menschen verbinden, Gemeinschaft schaffen und im Innersten bewegen kann. Sie öffnet Türen zu Gefühlswelten, für die andere Sprachen keinen Schlüssel bieten. Musik kann anregen, besänftigen, aufwühlen, Trost spenden und tiefe Emotionen hervorrufen. Und selbst zu Musizieren, lässt Kinder und Jugendliche erfahren, dass sie auch große Herausforderungen gemeinsam bewältigen können.
Was Sie neben vielem mit „wir helfen“ verbindet, ist Ihr Engagement für Bildung und Bildungsgerechtigkeit. Welche Projekte bietet Ihr Orchester in diesem Kontext jungen Menschen an?
Mit unserem Musikvermittlungsprogramm für alle bringen wir Musik zu den Menschen, die aus verschiedenen Gründen die Philharmonie nicht besuchen können. Wir präsentieren eigenes Programme in Kitas und Schulen, vor allem in sozialen Brennpunkten. Seit zwei Jahren gibt es das Format für Jugendzentren 443 Hertz, das Jugendliche zum Musikmachen inspiriert.
Auf dem Programm Ihres Benefiz-Konzertes steht auch Tschaikowskys Pathétique, die mitten ins Herz trifft.Was berührt Sie neben der Musik am stärksten?
Meine drei Kinder.