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99,9 Prozent EmpfangVodafone treibt den Netzausbau an Wasserstraßen voran

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Vodafone treibt den Netzausbau entlang der Wasserstraßen voran

Vodafone treibt den Netzausbau entlang der Wasserstraßen voran.

Vodafone baut das 5G-Netz an Wasserstraßen wie dem Rhein für Notrufe, Katastrophenwarnungen und Digitalisierung der Schifffahrt massiv aus. Die Kölner HGK will das für die Steuerung des ersten ferngesteuerten Binnenschiffs nutzen.

Trotz Verboten und Warnungen kommt es am Rhein bei Köln und anderswo immer wieder zu tragischen Unfällen, wenn Menschen in Flüssen baden und dort in Lebensgefahr geraten. Damit Rettungskräfte im Ernstfall schnell alarmiert werden können, hat Vodafone den Netzausbau entlang der deutschen Wasserstraßen deshalb in den vergangenen Monaten intensiviert und meldet jetzt deutliche Fortschritte. „Das sogenannte Kernnetz der deutschen Wasserstraßen mit einer Gesamtlänge von 4500 Kilometern im Binnenbereich ist jetzt zu 99,9 Prozent mit schnellem Mobilfunk versorgt“, teilte der Düsseldorfer Mobilfunkkonzern dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag auf Anfrage mit.

Das heißt: Dort gibt es LTE oder 5G mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Dafür sorgen Vodafone zufolge mehr als 4000 eigene Mobilfunkstationen entlang der Wasserstraßen. 3000 davon seien bereits mit schneller 5G-Technologie ausgestattet und deckten damit rund 90 Prozent der Strecke mit der modernsten Mobilfunktechnik ab.

Vom Netzausbau profitieren auch die Seehäfen in Deutschland. Sie sind zu 100 Prozent mit mindestens 50 Mbit/s versorgt. „Das stellt einen nahtlosen Mobilfunkzugang entlang der wichtigsten Verkehrsadern und Umschlagplätze sicher“, heißt es von Vodafone. Und der Netzausbau gehe weiter: „Innerhalb der nächsten zwölf Monate hat Vodafone über 150 Bauprojekte entlang der deutschen Wasserstraßen geplant, um die Mobilfunkversorgung weiter zu verbessern. Dazu gehört auch der Bau von 40 komplett neuen Mobilfunkstandorten“, heißt es von Vodafone auf Nachfrage.

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Wir haben unser Mobilfunknetz am Wasser in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, damit Notrufe und Katastrophenwarnungen im Ernstfall zuverlässig und schnell möglich sind
Tanja Richter, Technik-Chefin bei Vodafone

„Zuverlässiges mobiles Internet ist nicht nur an Zuggleisen und Autobahnen wichtig, sondern auch entlang der Wasserwege. Wir haben unser Mobilfunknetz am Wasser in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, damit Notrufe und Katastrophenwarnungen im Ernstfall zuverlässig und schnell möglich sind. Und schließlich: damit die Wasserschifffahrt und die Logistik auf diesen Wegen digitaler werden können“, sagte Tanja Richter, Technik-Chefin bei Vodafone, im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Trotz zahlreicher Warnungen kam es auch in diesem Jahr wieder zu Badeunfällen, weil Menschen die Risiken des Rheins und vieler anderer Flüsse und Gewässer unterschätzten. In lebensbedrohlichen Situationen zählt jede Sekunde. „Ein zuverlässiges Echtzeit-Mobilfunknetz entlang der Wasserstraßen ist daher unverzichtbar, um Rettungskräfte schnell und präzise zu unterstützen. Technologien wie AML (Advanced Mobile Location) übernehmen dabei automatisch die Standortübermittlung, wenn Notrufende unter Schock stehen und ihren Aufenthaltsort nicht genau beschreiben können“, sagt Richter. Ergänzt durch Cell Broadcast, das gezielte Warnmeldungen in Gefahrenlagen ermögliche, werde die Sicherheit entlang der Wasserstraßen zusätzlich verbessert.

Binnenschiff Blue Marlin

Vodafone treibt Netzausbau entlang der Wasserstraßen voran: Das Binnenschiff „Blue Marlin“ der Kölner HGK ist mit der notwendigen Technologie zur ferngesteuerten Binnenschifffahrt ausgestattet und startet bald in die Testphase.

Die Mobilfunkabdeckung ist nicht nur ein Sicherheitsfaktor, sondern auch eine Grundlage für die Digitalisierung der Schifffahrtsbranche. Durch die gute Mobilfunkabdeckung und eine stetig wachsenden 5G-Infrastruktur wird der Weg für ferngesteuerte Schiffe und effizientere Logistikprozesse geebnet. Projekte wie „Förde 5G“ in Kiel zeigten, wie autonome Fähren nahezu in Echtzeit über 5G-Mobilfunk gesteuert werden können. Diese Technologie erlaubt es, Steuer-Signale verzögerungsfrei zu übertragen und Schiffe flexibler einzusetzen.

Die „Blue Marlin“ ist das neueste Trockengüterschiff der HGK Shipping. Sie ist bereits mit der notwendigen Technologie zur ferngesteuerten Binnenschifffahrt von „Seafar“ ausgestattet und startet bald ihre Testphase. „Wir freuen uns, dass sich die Wasserstraße als Vorreiter in der Mobilfunkabdeckung im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern herausstellt. Als führendes Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa legen wir großen Wert darauf, die Digitalisierung der Binnenschifffahrt gezielt voranzutreiben“, sagt Steffen Bauer, Chef der HGK Shipping.

Der Ausbau des Mobilfunknetzes an den Wasserstraßen passe zur digitalen Unternehmensstrategie. Er biete nicht nur einen Mehrwert für die Beschäftigten an Bord, sondern „ist auch ein echter Erfolgsfaktor für unsere aktuelle Testphase der ferngesteuerten Binnenschifffahrt mit ‚Seafar‘. Der Netzausbau unterstützt unsere Branche dabei, die Zukunft der Schifffahrt aktiv zu gestalten“, so Steffen Bauer weiter.