Nach zwei Warnstreiks gehen die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Bahn in eine weitere Runde.
TarifkonfliktBahn und EVG verhandeln wieder – weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Hamburg: Reisende versuchen im Hauptbahnhof in einen ICE nach München zu steigen. Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt wieder mit der Deutschen Bahn. Künftige Streiks sind nicht ausgeschlossen.
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Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG nehmen einen neuen Anlauf zur Lösung des Tarifkonflikts. Vertreter beider Tarifparteien sind am Dienstag in Fulda in dritter Runde zu weiteren Verhandlungen zusammengekommen.
Auch nach zwei Warnstreiks mit bundesweiten Folgen gab es zuletzt kaum Fortschritte. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die Deutsche Bahn (DB) will sich am Abschluss des öffentlichen Dienstes vom vergangenen Wochenende orientieren. Die Verhandlungen betreffen etwa 180.000 Beschäftigte des DB-Konzerns.
„Es muss endlich ein ordentliches, verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch kommen“, sagte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch vor Beginn der Gespräche. „Wir hoffen, dass wir endlich ans Verhandeln kommen und dass wir über Inhalte reden“, sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. Sie sei „halb zuversichtlich, dass Bewegung rein kommt“.
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DB-Personalvorstand Martin Seiler betonte, dass schnell ein Ergebnis nötig sei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warteten auf mehr Geld, und auch die Fahrgäste seien an einer schnellen Lösung und keinen weiteren Warnstreiks interessiert.
EVG: Weitere Warnstreiks möglich
Die Deutsche Bahn und die EVG verhandeln seit Ende Februar über einen neuen Tarifvertrag. Möglich ist, dass beide Seiten am Mittwoch weiterverhandeln. Die vorangegangenen Runden endeten jeweils nach nur wenigen Stunden. Die EVG hatte zuletzt betont, dass sie je nach Ausgang des Treffens weitere Warnstreiks in Erwägung ziehen wird.
„Der öffentliche Dienst hat verhandelt, ein Volumen ist da. Wir sind bereit, bahnspezifisch auf diesem Volumen zu verhandeln“, sagte Seiler. „Bahnspezifisch heißt, es geht darum, für uns maßgeschneiderte Elemente zu finden, die am Ende eine Lösung herbeiführen. Wir sind auf jeden Fall bereit, einen überdurchschnittlichen Abschluss mit der EVG auszuhandeln.“
Vor Beginn der Gespräche machten Dutzende Teilnehmer bei einer von der EVG organisierten Kundgebung mit Trillerpfeifen deutlich, welches Verhandlungsergebnis sie sich wünschen: „Was ist vernünftig? 650!“ stand groß auf einem Transparent. (dpa)

