Gesund, fit und das auch im Alter - Lösungen verspricht die weltweit größte Fitness-Messe Fibo in Köln. Gaststar ist Olympia-Weitspringerin Malaika Mihambo.
Messe Fibo in KölnDas größte Fitnessstudio der Welt hat wieder eröffnet

Teilnehmer rudern an Maschinen auf der Fitnessmesse Fibo 2025 in Köln.
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In Köln hat wieder das größte Fitness- und Wellness-Studio der Welt eröffnet. Auf der Messe Fibo zeigen Studiobetreiber, Gerätehersteller, Ernährungs- und Kosmetik-Produzenten bis Sonntag auf dem Deutzer Messegelände ihre Neuheiten für Fachbesucher und am Wochenende auch für das Publikum. 130.000 Besucherinnen und Besucher erwarten die Veranstalter in den Kölner Messehallen. Das wären 1000 mehr als bei der Fibo 2024, aber 15.000 weniger als bei der bisherigen Rekord-Fibo im Jahr 2019, also vor Corona.
Corona-Krise gut überwunden
Das Geschäft mit Fitness und Gesundheit boomt, nachdem es während der Corona-Pandemie auch aufgrund der Einschränkungen einen Dämpfer erleiden musste. Mittlerweile haben Deutschlands Fitnessstudios so viele Mitglieder wie noch nie — im vergangenen Jahr gab es 11,71 Millionen Mitglieder und damit 3,6 Prozent mehr als 2023, wie eine Studie des Branchenverbandes DSSV belegt. Das ist Rekord, denn der bisherige Höchstwert von 11,66 Millionen im Jahr 2019 wurde übertroffen. Nach Corona ging es wieder deutlich aufwärts, nun hat die Branche die Pandemie-Delle wettgemacht.
Verbandsvorstand Thomas Wessinghage zeigte sich zufrieden mit der Mitgliederentwicklung. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Branche widerstandsfähig ist, dass sie lebt und innovativ ist.“ Das Image habe sich vom reinen Bodybuilding zum „Gesundheitstraining“ gewandelt, um Krankheiten vorzubeugen und um auch im Alter noch fit zu sein.
Studios auf Platz eins vor Fußball
Fitnessstudios liegen laut DSSV-Studie mit großem Abstand auf dem ersten Platz aller körperlichen Ertüchtigungsarten. Fußball kommt auf 7,71 Millionen Mitglieder, Turnen auf 5,06 Millionen und Tennis auf 1,49 Millionen.
Knapp 30 Prozent aller Trainingsanlagen gehören in Deutschland zu Ketten, der Rest sind inhabergeführte Einzelstudios oder Special-Interest-Standorte, zu denen Yogastudios oder Studios mit Stromstöße-Muskelstimulierung (EMS) gehören.
Blickt man auf die wirtschaftlich relevanten Zahlen, so kletterte der Umsatz der 9127 kommerziell betriebenen Studios in Deutschland 2024 um sieben Prozent auf 5,82 Milliarden Euro. Die gesamte Branche beschäftigt mittlerweile insgesamt 157.700 Menschen.
Als Grund für die höhere Nachfrage nannte der Verband ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. Gesundheit werde als wichtiger begriffen, sagt das Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen DSSV und Studienautor Ralf Capelan. „Den Menschen wird bewusster, dass Fitnesstraining eine Lösung ist, etwa für ein besseres Immunsystem.“
Parallel dazu wächst aber auch die Zahl der Fettleibigen. Gefordert werde deshalb von der Bundespolitik eine nationale Bewegungsoffensive, in der auf die Bedeutung von Fitnesstraining für die Gesundheit hingewiesen wird, so Capelan.
Studios ohne Personal im Trend
Zu den Trends der Branche gehören Studios ohne Personal (Smart Gyms) und Gamification-Elemente bei Fitnessgeräten, mit denen die Motivation zum Schwitzen gesteigert werden soll, und Künstliche-Intelligenz-Anwendungen, mit denen die Trainingsanweisungen individueller und damit besser gestalten werden sollen.

Die deutsche Leichtathletin und Weitspringerin Malaika Mihambo steht bei der Pressekonferenz der Fitnessmesse Fibo auf der Bühne.
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Zum Auftakt der Messe war auch Deutschlands derzeit wohl bekannteste Weitspringerin und Olympia-Siegerin Malaika Mihambo eingeladen. Was der Breitensport vom Leistungssport lernen kann und welche Trainingsmythen es gebe, wurde die deutsche Leichtathletin gefragt. Ausdauer- und Kraft-Training wie auch Geschicklichkeit und Reaktionsschnelle seien in guter Form mittlerweile auch für Breiten-Sportler im Angebot und gut trainierbar, sagte die Leistungssportlerin auf der Pressekonferenz. Es sei aber weiterhin viel Forschung nötig, vor allem mit Blick auf die Trainingsanforderungen des weiblichen Körpers, die erklärtermaßen anders sein müssten als die für Männer.
Gesundheitsbewusstsein steigt
Für die Fitnessstudio-Branche sieht Studienautor Capelan noch reichlich Luft nach oben. In Deutschland sind bislang 13,8 Prozent der Bevölkerung Mitglied in einem Fitnessstudio, im internationalen Vergleich ist dieser Wert niedrig: In den USA liegt er den Angaben zufolge bei 25 Prozent, und in Skandinavien gehen die Werte in Richtung 20 Prozent. Bis 2030 werde die Anzahl der Mitglieder von derzeit knapp zwölf Millionen auf voraussichtlich 15 Millionen steigen, sagte Ralf Capelan. „Das Gesundheitsbewusstsein steigt, daher entscheiden sich mehr Menschen für Fitnesstraining im Studio.“
Samstag und Sonntag sind bei der Fibo auch Privatleute zugelassen. Die Tage vorher sind zwar Händlern und anderen Fachleuten vorbehalten, um Geschäfte anzubahnen und Informationen auszutauschen. Einige der mehr als 1030 Aussteller haben aber Tickets auch an junge Leute vergeben, wodurch schon am Donnerstag Privatleute in den Hallen waren. Ein Highlight für junge Besucherinnen und Besucher ist der Auftritt von Fitness-Influencern, die sich ihren Fans zeigen.