Vor allem in Großstädten wie Köln suchen viele Menschen eine Wohnung. Beim Wohnungsbestand gibt es aber kaum Bewegung, zeigt die aktuelle Statistik.
Nur 40.000 mehr landesweitKaum zusätzliche Wohnungen in NRW – Köln kommt nicht gut weg

Die Zahl der Baugenehmigungen bleibt auf einem niedrigen Niveau.
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Der Wohnungsbestand in Nordrhein-Westfalen ist im Vorjahresvergleich kaum gewachsen: Landesweit legte die Zahl zum Jahresende 2024 nur ganz leicht um 0,4 Prozent auf knapp 9,26 Millionen Wohnungen zu. Das teilte das Statistische Landesamt IT.NRW mit. Ein Blick auf die Zahlen von Köln und der Region zeigt, dass es auch hier nicht anders aussieht als im landesweiten Trend. Im Regierungsbezirk Köln gab es 2024 rund 2,31 Millionen Wohnungen – das sind nur 0,5 Prozent mehr als 2023 und 1,1 Prozent mehr als 2022.
Die meisten Wohnungen in Köln haben drei Zimmer
Die Stadt Köln verzeichnete zum Jahresende rund 574.000 Wohnungen, ein Mini-Plus von 0,3 Prozent. Etwa 30 Prozent des Wohnungsbestands sind Drei-Raum-Wohnungen, 24 Prozent Vier-Raum-Wohnungen, circa 18 Prozent der Wohnungen haben zwei oder mehr als fünf Zimmer.
In Köln wurden 2024 so wenig Wohnungen gebaut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das verschärft die ohnehin großen Probleme in der Stadt. In Köln ist die Lücke zwischen Wohnungsbaubedarf und tatsächlichem Baugeschehen besonders groß, laut einer Studie von 2024 des privaten und unternehmensnahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Sitz in Köln, hat die Stadt nach Berlin und Frankfurt den höchsten Bedarf an neuen Wohnungen. Gleichzeitig klafft in Köln die Lücke zum tatsächlichen Baugeschehen am größten, laut Studie werden nur 37 Prozent des Bedarfs durch Neubau gedeckt.
Bergisch Gladbach hat am meisten zugelegt
Auch im Kölner Umland tut sich wenig in Sachen Wohnungsbestand. Leverkusen beispielsweise kommt auf 84.573 Wohnungen (plus 0,2 Prozent), Düsseldorf auf 355.165 (plus 0,5 Prozent), der Rhein-Erft-Kreis kommt auf 233.532 (plus 0,5 Prozent), Hürth auf 31.343 (plus 0,2 Prozent), der Oberbergische Kreis auf 134.694 (plus 0,4 Prozent) und Bergisch Gladbach auf 58.231 Wohnungen und damit auf das größte Plus mit 1,4 Prozent.
Im Durchschnitt ist eine Wohnung in NRW 92,4 Quadratmeter groß, rein rechnerisch entfallen auf jeden in NRW 47,5 Quadratmeter Wohnfläche - allerdings mit erheblichen regionalen Unterschieden. In Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen (39,5) und Duisburg (40,0) ist die Wohnfläche pro Kopf deutlich kleiner als etwa im Hochsauerlandkreis (54,9) oder im Kreis Höxter (56,9). Menschen in Köln kommen immerhin auf 43,3 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf, in Leverkusen sind es 43,2, im Rhein-Erft-Kreis 48,6 und in Bergisch Gladbach 51,3.
Die rein rechnerisch größten Wohnungen des Landes gibt es in den Gemeinden Hopsten im Kreis Steinfurt (135,8 Quadratmeter), Borgentreich im Kreis Höxter (134,2) und Stemwede im Kreis Minden-Lübbecke (133,8). In den Städten Aachen (76,0 Quadratmeter), in Gelsenkirchen (76,8) sowie in Duisburg und Köln (jeweils 77,3) sind die Wohnungen im Schnitt am kleinsten.