Für Lufthansa-Kunden ist die Streikgefahr bei einer Beschäftigtengruppe gebannt. Der Tarifkompromiss wird nun präsentiert.
Keine Streiks in den OsterferienLufthansa und Verdi geben Tariflösung für Bodenpersonal bekannt

Die Einigung beim Lufthansa-Bodenpersonal hatte eine Schlichtung hinter verschlossenen Türen gebracht.
Copyright: Andreas Arnold/dpa
Nach der erfolgreichen Schlichtung im Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals sollen heute die Details des Abschlusses bekannt gegeben werden. Zuvor werden die zuständigen Gremien der Gewerkschaft Verdi und des Unternehmens informiert. Beide Seiten hatten am Abend in Frankfurt mitgeteilt, sich auf Grundzüge eines Tarifvertrags für die rund 25.000 Beschäftigten geeinigt zu haben.
Flugreisende müssen damit über die Osterferien keine Streiks des Bodenpersonals bei Deutschlands größter Fluggesellschaft fürchten. Es gibt im Luftverkehr aber noch ungelöste Tarifkonflikte.
Die Einigung beim Lufthansa-Bodenpersonal hatte eine Schlichtung hinter verschlossenen Türen gebracht. Dabei moderierten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Verdi hatte mit einem unbefristeten Streik für den Fall des Scheiterns gedroht. Am Abend äußerten sich aber Vertreter beider Seiten zufrieden mit der erzielten Einigung. Die Schlichtungsempfehlung sei einstimmig beschlossen worden, schilderte Ramelow.
Alles zum Thema Lufthansa
- Plötzliche Zwischenfälle Lufthansa-Flieger kehrt zweimal abrupt zum Airport zurück
- Notlandung in Deutschland Dreamliner-Crew löst Alarm aus – Piloten reagieren sofort
- Gebühren vergraulen Airlines Flug ab Düsseldorf ist siebenmal teurer als ab Madrid
- Nach Sturz der Regierung Vorgezogene Parlamentswahl in Portugal am 18. Mai
- Hohe Standortkosten in Deutschland Luftverkehrsbranche warnt vor steigenden Ticketpreisen
- Flug abgebrochen Passagierin fällt Handy in Boeing 777 auf den Boden – Piloten erklären Luftnotlage
- Flugzeugpatenschaft Eine neue „Leverkusen“ fliegt Passagiere um die Welt
Lufthansa: Fünf Warnstreikrunden und Hunderte Flugausfälle
Die Gewerkschaft hatte für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld verlangt, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten 10 Prozent angeboten hatte. Verdi hat beim Bodenpersonal bereits fünf Warnstreikrunden organisiert, in deren Folge Hunderte Flüge ausfielen.
Allerdings gibt es im Luftverkehr noch mehrere weitere Tarifkonflikte. So wurde jüngst im Tarifstreit für die rund 25.000 Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsdienstleister an den deutschen Flughäfen eine Schlichtung vereinbart. Sie soll unter Leitung des früheren Bremer Finanz-Staatsrats Hans-Henning Lühr (SPD) am Freitag, 5. April, beginnen.
Auch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa haben bereits für höhere Gehälter gestreikt, ohne dass sich bislang eine Lösung abgezeichnet hat. Zudem verlangen Piloten und Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Discover eine Erst-Tarifierung der noch jungen Fluggesellschaft. (dpa)