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Pharma-SparteLeverkusener Bayer-Konzern will neue Verkaufsschlager auf den Markt bringen

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Bayerkreuz wird aufpoliert/ ausgewechselt zur Meisterschaft. Bild: Ralf Krieger

Das Bayerkreuz wird aufpoliert. Der Konzern hofft auf neue Bestseller-Medikamente. 

Die Patente großer Medikamente aus Leverkusen laufen aus. Mit welchen neuen Arzneien der Leverkusener Dax-Konzern punkten will. 

Der Leverkusener Bayer-Konzern will mit einer Reihe neuer Medikamente weltweit sein Wachstum im Pharmabereich deutlich ankurbeln. „In diesem Jahr werden wir eine Reihe von bahnbrechenden Produkten mit Blockbuster-Potenzial auf den Markt bringen“, kündigte Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich am Dienstag anlässlich der jährlichen Pressekonferenz des Geschäftsbereiches an.

Für den Konzern, der derzeit wirtschaftlich schwere Zeiten durchlebt, sind neue sogenannte Blockbuster-Medikamente enorm wichtig. Der Konzern braucht neue Kassenschlager derzeit dringender denn je. Denn die Patente großer Umsatzbringer laufen aus. Dann drängen Nachahmer-Präparate auf den Markt und drücken den Preis. Die derzeit wichtigsten Mittel Xarelto (Gerinnungshemmer) und Eylea (Augenmittel bei Netzhauterkrankungen) machten in der Vergangenheit gut 40 Prozent der gesamten Pharmaumsätze aus.

Besonders bei Xarelto wird Bayer den auslaufenden Patentschutz ab diesem Jahr wirtschaftlich spüren. Zwischen einer Milliarde und 1,5 Milliarden Euro Umsatz könnten deshalb 2025 wegfallen, sagte Pharma-Chef Oelrich jüngst auf der Bilanzpressekonferenz.

Bayer-Herzmittel hat Zulassung

Einige Zeit fehlte es dem Unternehmen an großen Hoffnungsträgern, die nun nachfolgen sollen. Kürzlich in der EU zugelassen wurde nun das Herzmedikament Beyonttra. Eine Freigabe hatte Bayer bereits im Februar bekommen zur Behandlung einer seltenen, fortschreitenden Form der Herzmuskelerkrankung. Für das Präparat hatte sich Bayer die Europarechte vor einem Jahr gesichert. Die Markteinführung läuft bereits.

Im Spätsommer dieses Jahres soll zudem Elinzanetant auf dem Markt folgen. Es soll eine hormonfreie Therapie für Beschwerden in den Wechseljahren bieten, die in den USA und Europa auf den Markt gebracht werden soll.

Das Nierenmedikament Kerendia soll noch in diesem Jahr auch zur Behandlung einer verbreiteten Form der Herzinsuffizienz die Zulassung bekommen, das Prostatakrebsmittel Nubeqa, das im vergangenen 1,5 Millionen Euro Umsatz beisteuerte, soll in einer dritten Indikation auf den Markt kommen, zur Behandlung von metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs.

Einen herben Dämpfer erlitt der Leverkusener Konzern Ende 2023 mit dem Gerinnungshemmer Asundexian. Das Medikament scheiterte in einer entscheidenden klinischen Studie zur Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko. Dennoch wird dem Wirkstoff weiter Blockbuster-Potenzial eingeräumt, wie Bayer nun erklärte, also jährliche Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro.

Ursprünglich hatten die Leverkusener das Spitzenumsatzpotenzial auf mehr als fünf Milliarden Euro veranschlagt. Aktuell läuft noch eine Studie zur Vorbeugung von ischämischem Schlaganfall, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Deren Ergebnisse könnten darüber entscheiden, ob Asundexian doch noch ein Erfolg wird – und somit eine wichtige Rolle im Pharmageschäft von Bayer spielen kann.