Warnstreiks in 30 kommunalen Verkehrsbetrieben von NRW haben bereits mehrfach den Nahverkehr lahmgelegt. Auch jetzt gibt es keine Einigung.
Neue Streiks drohenVerdi NRW erklärt Tarifverhandlungen im Nahverkehr für gescheitert

Köln: Busse der Kölner Verkehrsbetriebe KVB stehen am 29. Februar im Depot.
Copyright: dpa
Im kommunalen Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen drohen Streiks. Die Gewerkschaft Verdi NRW hat die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben für gescheitert erklärt, wie Verdi-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Er warf den Arbeitgebern mangelndes Entgegenkommen vor. „Wir werden eine Urabstimmung einleiten.“ Dabei werde über unbefristete Streiks entschieden. Die Urabstimmung solle noch vor Ostern stattfinden, so Verdi.
In Dortmund hatte am Montag die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt begonnen. Dafür war ursprünglich auch der Dienstag vorgesehen. Die Arbeitgeber hätten die Verhandlungen in der Nacht nach einem von zwei geplanten Verhandlungstagen für beendet erklärt, teilte die Gewerkschaft mit.
Bereits vor dem Treffen hatte Verdi erklärt, dass die Positionen der Tarifparteien noch weit auseinanderlägen.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Umsetzung kostet Millionen Sind die KVB-Pläne für mehr Sicherheit überhaupt finanzierbar?
- München, Hamburg, Berlin Sicherheitsoffensive der KVB – So gehen andere deutsche Großstädte vor
- „Probleme sind drängender geworden“ Welche konkreten Maßnahmen die KVB gegen die Verwahrlosung plant
- Verwahrlosung in der Innenstadt Die KVB hat gute Gründe, nicht einfach nur zuzuschauen – doch die Politik muss helfen
- Kontrollen, Schließungen, Musik KVB kündigt große Sicherheits-Offensive in Köln an
- Unfall in Köln Fußgänger von Auto in Lindenthal angefahren
- Chronologie der Bomben-Entschärfung Wie ein Verweigerer ganz Köln vom erlösenden Moment abhielt – und dann verschwand
Nahverkehr in NRW mehrfach lahmgelegt
In den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft mit mehreren Warnstreikaufrufen den öffentlichen Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland über jeweils einen oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Auch die KVB in Köln streikten. Damit wollte sie den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Sie mahnte für die dritte Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeber an. Der Arbeitgeberverband KAV NRW verwies in den vergangenen Wochen auf einen engen Finanzspielraum und eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, die vor längerer Zeit vereinbart worden sei. Der Verband hatte erklärt, dass er bei dem zweitägigen Treffen im Rahmen eines Gesamtpaketes einen Abschluss anstrebe. (dpa, red)