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Tiktok-ShopWas Verbraucher vom Einkauf auf Social-Media-Plattformen halten

Lesezeit 3 Minuten
Seit März gibt es den Tiktok-Shop auch in Deutschland.

Seit Ende März gibt es den Tiktok-Shop auch in Deutschland.

Seit Ende März gibt es den Tiktok-Shop in Deutschland. Den Einkauf direkt auf sozialen Plattformen erledigen zu können, kommt nicht bei jedem gut an.

Ein paar Klicks und der Einkauf landet im digitalen Warenkorb: Seit ein paar Wochen ist das bei Tiktok möglich. Ende März ist der Tiktok-Shop in Deutschland gestartet.

Doch wie gut kommt das Angebot an? Das wollte das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) wissen und hat dazu 1000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Die Ergebnisse liegen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vor.

Den Einkauf direkt in der App erledigen

Ein Fünftel - 19 Prozent - bewertete es als positiv, auf Plattformen wie Tiktok, Instagram oder Facebook direkt einkaufen zu können. 57 Prozent standen dem Angebot negativ gegenüber, weitere 24 Prozent waren neutral.

23 Prozent der Befragten nutzen Tiktok täglich. 13 Prozent scrollen mehrmals pro Woche oder pro Monat durch die Videoplattform des chinesischen Unternehmens Bytedance. Weitere sieben Prozent gaben an, Tiktok seltener zu nutzen. 52 Prozent dagegen haben das noch nie getan. Die restlichen 4 Prozent gaben an, das Portal früher genutzt zu haben, das jetzt aber nicht mehr zu tun.

Vor allem Jüngere nutzen das Angebot

Von denen, die die Plattform nutzen (463 Personen), haben 27 Prozent bereits über den Tiktok-Shop etwas eingekauft. Dabei sind es vor allem die Vielnutzer und die Jüngeren, die den Shop ausprobiert haben. Bei den Befragten ab dem Alter von 40 Jahren nahm das Interesse stark ab. Bei Männern kam der Shop bislang ein wenig besser an als bei Frauen: 30 Prozent der Männer gaben an, ihn bereits genutzt zu haben, während es bei den Frauen 24 Prozent waren.

„Der Shop wurde offiziell Ende März gestartet und Mitte April haben bereits knapp 30 Prozent der deutschen Tiktok-User etwas gekauft, von den intensiveren Tiktok-Nutzern sind es mehr als die Hälfte“, sagt NIM-Trendforscher Fabian Buder.

Videoclips, die zum Kauf anregen

Die Zahlen könnten zeigen, dass das Konzept des „Discovery E-Commerce“ auch in Deutschland funktioniere, vor allem bei der jungen Social-Media-affinen Zielgruppe. Bei „Discovery E-Commerce“ geht es darum, Unterhaltung, Gemeinschaft und das Entdecken neuer Produkte miteinander zu verbinden - etwa in Form von Videoclips, die auf sozialen Netzwerken zur Interaktion einladen und zum Kauf anregen.

Außerhalb dieser Kernzielgruppe gebe es allerdings Vorbehalte, sagt Buder. Er hält es aber für vorstellbar, dass die Vorbehalte überwunden werden, sollte das Shopping über Tiktok zum Trend werden. Anbieter wie Shein oder Temu hätten das schon erfolgreich etabliert.

Was Verbraucherschützer raten

Die Verbraucherzentralen raten dazu, sich bei solchen Angeboten jedoch nicht allein auf die Produktpräsentationen oder die vermeintlich authentischen Empfehlungen zu verlassen.

„Sie sollten auch einen Blick darauf werfen, wer ihnen die Produkte verkauft“, sagt Stefanie Grunert vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Auch beim Wahl des Zahlungsmittels sollten sie nicht auf den Käuferschutz verzichten, empfiehlt sie.