In der Südkurve hingen beim Heimspiel gegen Bayern München zwei Transparente, auf denen die Polizei beleidigt wurde.
Polizei übel beleidigtFC reagiert nach Schmähbanner auf Kölner Südtribüne

Polizeikritische Transparente beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Mainz am Sonntag (10.12.2023) in der Südkurve.
Copyright: Herbert Bucco
Es war ein großes Banner in der Südkurve beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Bayern München, das die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW mächtig geärgert hat: „All cops are bastards“ stand auf dem Transparent, eine Botschaft der Kölner Ultra-Anhänger an die Polizei. Mehrere Meter breit, zweifarbig, aufwändig gestaltet. Nichts, was sich auf die Schnelle vorbereiten lässt, vielmehr schien die Aktion sorgfältig geplant gewesen zu sein.
Was die GdP offenbar mindestens so sehr ärgerte wie das beleidigende Plakat, war die Reaktion des 1. FC Köln darauf, oder besser gesagt: die Nicht-Reaktion. Denn während ein zweites Schmähtransparent gegen die Polizei in übler Fäkalsprache schnell wieder abgehängt worden war, blieb der „All cops are bastards“-Banner während des Spiels länger hängen und war auch im Fernsehen zu erkennen.
Gewerkschaft der Polizei kritisiert den 1. FC Köln auf Facebook
In einem Facebook-Post mit der Überschrift „Werter 1. FC Köln! Wir haben Fragen“ beklagte sich die Gewerkschaft ein paar Tage später öffentlich darüber, dass die Ordner „nicht eingeschritten“ seien. Vom Verein wollte die GdP unter anderem wissen, wie das Transparent zu den Werten des Clubs passe und was der FC den Polizistinnen und Polizisten sagen will, „die sich bei Stadioneinsätzen die Wochenenden um die Ohren schlagen und sich dafür so beleidigen lassen müssen“.
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Antworten erhielt die Gewerkschaft nicht – und legte daher vorige Woche in einem zweiten Post nach: „1. FC Köln schweigt zu Schmähplakaten. Kommt da noch was, 1. FC Köln?“ Und diesmal kam etwas. Wie GdP-Chef Michael Mertens dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, hat der FC inzwischen mit einem Brief geantwortet. In dem Schreiben bieten Sportchef Christian Keller und Geschäftsführer Philipp Türoff ein Gespräch an. Türoff bestätigt gegenüber dieser Zeitung: „Wir sind da im Austausch und nehmen das ernst. Es hat von unserer Seite auch bereits eine Reaktion gegeben.“
Mertens kündigte an, in diesem Gespräch wolle die GdP unter anderem erfahren, welche Einstellung die Clubführung „zum Wirken gewisser Teile der Fanszene“ hat, wie sie sich einen vernünftigen Umgang zwischen Polizei, Verein und Fanszene vorstellt – und wie die Vereinsführung diese Botschaft an die aktive Fanszene transportieren möchte. „Wir möchten diesen Austausch und suchen jetzt gemeinsam nach einem Termin für ein Gespräch“, sagte Mertens.

