Sie waren in Köln 2025 Gesprächsthema, haben viel erreicht oder Besonderes getan – Eine Auswahl der Redaktion.
Politik, Sport, GesellschaftDiese Menschen haben Köln im Jahr 2025 bewegt

Für dieses Foto der Freunde Yurii und Yevhen aus der Ukraine erhielt KStA-Fotograf Michael Bause die Auszeichnung des Landtags NRW.
Copyright: Michael Bause
Ludwig Sebus

Der 100-jährige Ludwig Sebus wird geehrt und trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Köln ein.
Copyright: Dirk Borm
Er ist der Jahrhundert-Kölner. Doch kurz bevor Ludwig Sebus am 5. September seinen 100. Geburtstag feierte, stand es nicht gut um ihn: Nach einem Sturz folgte eine Hüft-OP und ein langer Krankenhaus-Aufenthalt. Zum Jubiläumskonzert in der Philharmonie wurde er mit einem Rollstuhl gefahren. Dass er danach im Krankenhaus abermals stürzte, nahm dem Sänger kurzzeitig den Lebensmut. Doch inzwischen ist er wieder in seinem Haus in Ossendorf, macht Fortschritte und zeigt sich, wie man ihn kennt: bester Laune.
Anna-Maria Wagner

Die Kölnerin galt als Ausnahmeathletin, gewann 2021 und 2024 die Weltmeisterschaftstitel.
Copyright: Sina Schuldt/ dpa
Im Oktober ging eine der größten Judoka-Karrieren zu Ende: Anna-Maria Wagner verabschiedete sich beim Bundesliga-Finale unter Tränen von ihren Fans. Die Kölnerin galt jahrelang als Ausnahmeathletin, gewann 2021 und 2024 die Weltmeisterschaftstitel und belegte zwei dritte Plätze bei den Olympischen Sommerspielen 2020 im Einzelwettbewerb und im Mixed-Mannschaftswettbewerb. Bei der Eröffnungsfeier der Sommerspiele 2024 in Paris trug Anna-Maria Wagner die deutsche Fahne.
Torsten Burmester

Torsten Burmester ist der neue Oberbürgermeister von Köln.
Copyright: Thilo Schmülgen
Als er im November 2024 als Oberbürgermeister-Kandidat der Kölner SPD vorgestellt wurde, war Torsten Burmester ein stadtpolitischer Nobody. Doch der ehemalige Ministerialbeamte und Sportfunktionär zog mit Verve und Freundlichkeit von Veedel zu Veedel und nahm die Menschen für sich ein. Sein Wahlversprechen, das Wohnen in Köln billiger zu machen, hat der neue OB mit diversen Gebürenerhöhungen bereits gebrochen. Und einfacher wird es nicht werden für ihn bei der angespannten Haushaltslage der Stadt.
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Henriette Reker

Henriette Reker war zehn Jahre lang Kölns erste Oberbürgermeisterin.
Copyright: picture alliance / dpa
Vor zehn Jahren war Henriette Reker Kölns erste Oberbürgermeisterin, dazu parteilos, zuvor fast gestorben im Wahlkampf nach einem Attentat. Jetzt war für Reker Ende Oktober nach zwei Amtszeiten mit 68 Jahren Schluss, sie trat nicht mehr an. Wie das häufig so ist auf der Zielgeraden einer Amtszeit, wuchs die Kritik an ihr, doch in Rat und Gesellschaft fanden sich viele lobende Worte. Reker freut sich auf Selbstbestimmtheit und ein strammes Programm, etwa als Vorsitzende des Fördervereins Romanische Kirchen Kölns.
Yanni Gentsch

Die 30-jährige Yanni Gentsch aus Köln hat einen Mann zur Rede gestellt, der sie beim Joggen filmte - und dafür gesorgt, dass er sein Video löscht.
Copyright: Yanni Gentsch
Die Kölnerin Yanni Gentsch joggte im Februar 2025 im Grüngürtel, als sich von hinten ein Mann näherte und ihr Gesäß filmte. Gentsch sprach den Mann an, stellte ihn zur Rede. Der löschte die Aufnahmen, doch als sie ihn anzeigen wollte, wurde ihr mitgeteilt, dass das Verhalten nicht strafbar ist. Gentsch wollte das nicht hinnehmen und startete eine Petition, die sie im August NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) übergab. Im November hatten bereits 137.000 Menschen unterschrieben.
Mattis Dieterich

Mattis Dieterich, SPD, Mitglied des Rates der Stadt Köln.
Copyright: Susanne Rohlfing
Er ist jung und meinungsstark und zeigt im Kölner Norden seit einigen Jahren, dass Lokalpolitik mit erfrischendem Optimismus gemacht werden kann. Der Lohn für sein Engagement: Mattis Dieterich (SPD) wurde bei der Kommunalwahl im September zum Direktwahl-König von Köln gekürt. 48,26 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Chorweiler 3 stimmten für den 25 Jahre alten Rechtswissenschaftsstudenten und Marathonläufer. Das ist parteiübergreifend das Rekordergebnis in den 45 Kölner Wahlbezirken.
Werner Nolden

Der 2025-er-Moderator der Kölner Lichter Henning Krautmacher, Kölns damalige Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Henriette Reker und Veranstalter Werner Nolden (Archiv)
Copyright: Thomas Banneyer
Er hat nie aufgegeben, obwohl die wenigsten an ein Comeback geglaubt hatten: Nach fünf Jahren ohne Feuerwerk in Köln auf dem Rhein hat Werner Nolden die Kölner Lichter wiederbelebt. Beharrlich suchte er nach Sponsoren für seine Veranstaltung und fand mit dem Unternehmer Anton Mertens einen zuverlässigen Partner. Unzählige Kölner und Kölnerinnen pilgerten zum Rhein, um das Spekatakel zu sehen. Vor einem Monat verkündete Nolden: Die Kölner Lichter finden auch 2026 statt, dann am 1. August.
Ex-Dreigestirn

Jungfrau Marlis, Prinz René I., Bauer Michael, Robert, Davina und Shania Geiss stehen auf dem Balkon des Severintors. (Archivbild)
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Das Dreigestirn der Session 24/25 war ein Glücksfall für Köln: Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis machten von Anfang an klar, für welche Werte sie stehen: Feiern und lieben dürfen alle, wie sie wollen, Einigkeit in allen Punkten ist kein Muss, Respekt schon. In politisch aufgewühlten Zeiten wirkten sie klug, ausgleichend und gleichzeitig begeisternd. Dass es das erste komplett queere Dreigestirn Kölns war, rückte dabei in den Hintergrund – denn ihre Botschaft war universell.
Daniel Gottschlich

Koch Daniel Gottschlich wurde vom Gourmetmagazin „Falstaff“ als Koch des Jahres ausgezeichnet.
Copyright: Arton Krasniqi
Das Beste kommt zum Schluss – Daniel Gottschlich, Kölner Zwei-Sterne-Koch, würde diesen Satz womgölich bestätigen. Er ist schließlich im November vom Gourmetmagazin „Falstaff“ als Koch des Jahres ausgezeichnet worden. Gottschlich, geboren in Troisdorf, ist seit 2010 Inhaber des Restaurants Ox & Klee, und die Jury würdigte seine innovativen gastronomischen Ansätze. Das Restaurant selbst zählt im aktuellen Falstaff Restaurant- und Gasthausguide mit 97 von 100 Punkten zu den höchstbewerteten in Deutschland.
Kay Voges

Kay Voges im Foyer der Oper.
Copyright: Arton Krasniqi
30 Uraufführungen, Premieren und Übernahmen hat sich Kay Voges, neuer Schauspiel-Chef in Köln, für seine erste Spielzeit vorgenommen – ein ambitionierter Plan. In Köln will er gegenwärtiges Theater machen, nach der Relevanz fürs Jetzt suchen. Über sein neues Zuhause ist Voges froh: „Ich bin jeden Morgen glücklich, wenn ich aufwache, aus dem Fenster schaue und sehe einen kleinen Zipfel des Kölner Doms und denke: Jetzt bin ich hier. Ich hatte diese Stadt immer auf meiner Liste der Lieblingsstädte, wo ich gerne leben wollte.“
Said El Mala

Said El Mala ist erst 19 Jahre alt und spielt bereits in der Bundesliga.
Copyright: Herbert Bucco
Er ist 19 Jahre alt, hat erst ein paar Bundesliga-Spiele von Beginn an absolviert, aber verzückt mit seiner Spielweise nicht nur die Fans des 1.FC Köln. Ganz Fußball-Deutschland schaut seit Sommer auf Said El Mala, der sogar schon bei Bundestrainer Julian Nagelsmann vorspielen durfte. Dass so ein talentierter Spieler dem Verein jahrelang treu bleibt, ist derzeit undenkbar. Schon jetzt buhlen Top-Klubs aus dem In- und Ausland um El Mala. Dem FC wird er hoffentlich noch viele Tore bescheren – danach viel Geld.
Serap Güler

Nach 80 Jahren hat die Kölner CDU in Serap Güler die erste weibliche Chefin.
Copyright: Christoph Soeder/dpa
Nach 80 Jahren hat die Kölner CDU in Serap Güler die erste weibliche Chefin. Die 45-Jährige hatte alle Hände voll zu tun damit, die chronisch nervöse Partei anzuführen. Zunächst wollte Güler das Amt gar nicht haben, weil sie als Bundestagsmitglied viel in Berlin weilt. Doch sie schien die einzig umsetzbare Kandidatin nach dem Rückzug von Vorgänger Karl Mandl, der als designierter OB-Kandidat galt, nach einigen Fehlern aber zurückzog. Güler stieg sogar noch zur Staatsministerin im Auswärtigen Amt auf.
Marina Hegering

Mit Martina Hegering haben die Fußballerinnen des 1. FC Köln eine ehemalige Nationalspielerin gewonnen.
Copyright: Christof Stache/ AFP
Sie ist das Puzzle-Teil, das in der Abwehr für mehr Stabilität sorgte: Mit Martina Hegering haben die Fußballerinnen des 1. FC Köln eine ehemalige Nationalspielerin gewonnen, die maßgeblich am Aufschwung in der laufenden Saison beteiligt war. Nicht nur deshalb ist sie Kapitänin der Bundesliga-Mannschaft. Die 35-Jährige, die unter anderem Bronze bei Olympia in Paris gewann, verletzte sich allerdings im November und musste an der Schulter operiert werden. Ihre Rückkehr wird nach der Winterpause erwartet.
Yurii und Yevhen

Yurii (links) und Yevhen aus der Ukraine wurden durch eine Explosion einer Erdölraffinerie in der Ukraine schwerst verbrannt und in der Uniklinik Köln behandelt.
Copyright: Michael Bause
Als in ihrem Heimatdorf in der Ukraine eine Pipeline explodierte, erlitten Yurii (10) und Yevhen (10) schwerste Verletzungen – 80 bzw. 90 Prozent ihrer Haut verbrannten. In Köln wurden die Freunde jeweils mehr als 50-mal operiert. Heute gehen sie zur Schule und schmieden Zukunftspläne. Dass die beiden ein relativ normales Leben führen, ist Pflegerinnen, Ärztinnen und Lehrern, Psychologinnen, Physiotherapeuten, Freunden und Unbekannten zu verdanken, die Solidarität zeigten.
Zabur Asadi (Rubaz)

Zabur Asadi will 39 Stunden still stehen.
Copyright: Martina Goyert
Stillgestanden! Zabur Asadi ist keinem Befehl gefolgt, sondern einer völlig verrückten Idee aus dem Internet: Am Kölner Dom wollte er sich so lange nicht vom Fleck bewegen, wie noch kein Mensch vor ihm. „Rubaz“, wie sich der Youtuber online nennt, filmte sich durchgängig bei seinem Weltrekordversuch, durchlitt eine Vielzahl von Schmerzen, überstand auch hygienische Probleme – und hatte nach 39 Stunden und sechs Minuten einen neuen ungewöhnlichen Weltrekord aufgestellt.
Lydia Mörs-Plattes

Wahlhelferin Lydia Mörs-Plattes ist über 100 Jahre alt und hilft im Wahllokal in der Johannes-Guttenberg-Schule Godorf bei den Kommunalwahlen 2025.
Copyright: Dirk Borm
„Es macht mir einfach Spaß zu helfen“: Für Lydia Mörs-Plattes war es selbstverständlich, bei der Bundestagswahl im Frühjahr erneut Wahlhelferin zu sein – und das mit damals 100 Jahren. Auch bei der Kommunalwahl im Herbst saß sie erneut im Wahllokal. Mörs-Plattes, Jahrgang 1924, ist der festen Überzeugung: Jede und jeder muss sich engagieren und einen kleinen Teil zum Gelingen der Demokratie beitragen – und vor allem froh darüber sein, frei wählen zu können. Sie hat andere Zeiten erlebt.
Nahid Taghavi

Das Bild zeigt die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi nach ihrer vorübergehenden Freilassung aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
Copyright: Mariam Claren/ dpa
Im Oktober 2020 war die Kölner Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi im Iran festgenommen worden. Der Vorwurf: Propaganda gegen den Staat. Nach mehr als 1000 Stunden Verhör ohne Rechtsbeistand und mehr als sieben Monaten Isolationshaft wurde die Frauenrechtlerin zu einer mehr als zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Sie teilte die Zelle mit Narges Mohammadi, die 2023 den Friedensnobelpreis erhielt. Am 13. Januar teilte Taghavis Tochter Mariam Claren mit, dass ihre Mutter freigelassen worden sei.
Vera Brandes

Die Schauspielerin Mala Emde (r) mit Musikproduzentin Vera Brandes (l) bei einem Pressetermin für den Film „Köln 75.“ Der Film lief in der Sektion „Berlinale Special Gala“.
Copyright: dpa
Die Geschichte von Vera Brandes hätte die eines großen Scheiterns werden können: Dass eine 18-Jährige ein großes Konzert für einen Musiker der Güteklasse Keith Jarrett organsiert, ist schließlich nicht gerade Alltag. Doch Brandes meisterte Mitte der 70er-Jahre die Aufgabe und das „Köln Concert“. Ihre Geschichte wurde verfilmt, „Köln 75“ war in diesem Jahr im Kino zu sehen. Der Film wurde in das Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Reihe Berlinale Special Gala aufgenommen. (red)
