Übernimmt das Land bald Gema-Gebühren, um ehrenamtliche Vereine zu entlasten? Ein Beschluss im Landtag sorgt im Kölner Karneval für Hoffnung.
Vereine in GeldnötenBeschluss im Landtag lässt Kölner Karneval hoffen

Die Schull- un Veedelszöch ziehen durch die Severinstraße.
Copyright: Uwe Weiser
Das Land NRW will das Ehrenamt stärken. Ein auf Antrag von CDU und Grünen gefasster Beschluss des Landtags stößt in Köln vor allem bei den Karnevalsvereinen auf offene Ohren. Demnach sollen finanzielle Belastungen für ehrenamtlich organisierte und nicht-kommerzielle Veranstaltungen reduziert werden. So könnte das Land anfallende Gema-Gebühren übernehmen. Entsprechende Gespräche mit der Verwertungsgesellschaft, die für die öffentliche Nutzung von Musikwerken Tantiemen an die Urheber ausschüttet, soll die Landesregierung laut Beschluss demnächst führen.
Angesichts erheblicher Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren, auch für Technik, Sicherheitspersonal, Versicherungen oder Strom, haben viele Karnevalsvereine finanzielle Sorgen. „Der Karneval hat Not und braucht Unterstützung. Und dafür werben wir. Ich bin auch zuversichtlich, dass wir Gehör finden“, hatte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn erst kürzlich bei der Vorstellung der Studie über die Wirtschaftskraft des Kölner Karnevals gesagt. Da der Stadt aufgrund der Haushaltssperre die Hände gebunden sind, blicken die Jecken nun hoffnungsvoll nach Düsseldorf.
NRW-Förderprogramm für Vereine
Allerdings ist der Beschluss recht vage gefasst. Dem Festkomitee lägen noch keine ausreichenden Informationen vor, sagt Sprecher Michael Kramp. „Grundsätzlich freuen wir uns aber über die Wertschätzung für das Ehrenamt, die durch die geplanten Entlastungen sichtbar wird“, so Kramp. Es gebe viele Formen von Karnevalsveranstaltungen, bei denen kein Eintritt verlangt wird, aber Gema-Gebühren zu entrichten sind.
Alles zum Thema Severinstraße
- Vereine in Geldnöten Beschluss im Landtag lässt Kölner Karneval hoffen
- Dritter Kölner Podcasttag So wird die Aachener Straße hörbar
- KVB reagiert Köln lädt zum letzten verkaufsoffenen Sonntag 2025 in die City ein
- Einwohner, Studierende, ÖPNV Wo Köln statistisch vor Düsseldorf liegt
- Wochenrückblick Hört endlich auf zu jammern!
- Es geht ums Geld Haushaltskrise erreicht den Kölner Karneval
- „Weder kostenlos noch barrierefrei“ Zu teuer, zu wenig, zu dreckig – Köln hat ein Toiletten-Problem
Das gilt laut Kramp zum Beispiel für den Straßenkarneval oder bei Kinderveranstaltungen. „Wenn es hier eine Entlastung für die Vereine geben würde, wäre das ein wichtiges Signal für das Kulturgut Karneval.“
Etwa 120.000 Vereine und andere gemeinnützige Organisationen gibt es in NRW. Viele von ihnen profitieren vom Förderprogramm „Starke Heimat Nordrhein-Westfalen“, das jetzt bis 2027 verlängert wurde.

