Köln – Zum 35. Geburtstag der Stunksitzung ist dem Festkomitee Kölner Karneval eine besondere Überraschung gelungen: Das Dreigestirn stattete den alternativen Karnevalisten am Sonntagabend einen Besuch ab. Das Publikum im ausverkauften E-Werk war begeistert, als plötzlich Prinz Marc, Bauer Markus und Jungfrau Catharina in den Saal marschierten.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn sieht den Besuch als „Dank an die Stunker, dass es sie gibt – wegen dem Brauchtum!“. Passend dazu sang und tanzte das Dreigestirn zusammen mit Biggi Wanninger und Elferrat auch zum Hit „Wegen dem Brauchtum“ von Köbes Underground nach Ende des eigentlichen Programms auf der Bühne.

Nicht immer herrschte Harmonie

Bandleader Ecki Pieper hatte den Coup mit ausgeheckt, wobei bis zuletzt die Einzelheiten des Auftritts unklar waren. Die Reaktionen bei den Stunksitzungs-Zuschauern fielen durchweg positiv aus: „Stunk wird  geadelt“, so ist das Gefühl bei einigen. Normalerweise nehmen die Stunker den traditionellen Karneval mit einem eigenen Dreigestirn auf die Schippe – das allerdings in jedem Jahr von den gleichen Personen verkörpert wird.

Aber eigentlich ist man so weit nicht voneinander entfernt: Prinz Marc und Jungfrau Catharina kehrten auch schon privat bei der Stunksitzung ein, wie sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ verrieten. Diese Annäherung ist nicht selbstverständlich: Noch 1994 handelte sich der damalige Festkomitee-Präsident Gisbert Brovot Ärger ein, als er die Stunksitzung besuchte.

Am Sonntag herrschte dagegen Harmonie: Hinter den Kulissen wurden Anstecker der Stunker gegen Prinzenspangen getauscht. Und alle Bedenken, die das Dreigestirn noch bis zum Sonntag hatte, waren wie weggewischt. (mit cme)