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„Da stockte mir der Atem“Angler fängt im Rhein in Köln gruselige Kreatur – und sie ernährt sich von Blut

Lesezeit 2 Minuten
Ein Meerneunauge mit geöffnetem Mund.

Stefan Scheer hat ein Neunauge aus dem Rhein in Köln gefischt.

Hobbyangler Stefan Scheer hat ein Meerneunauge im Rhein in Köln gefangen. Das Tier sieht erschreckend aus.

„So einen Fang macht man als Angler, wenn überhaupt, nur einmal im Leben“, sagt Stefan Scheer. Der Kölner Hobby-Angler hat ein ungewöhnliches Tier aus dem Rhein gezogen. Die Kreatur erinnere ihn an die Aliens aus dem Film „Men in Black“. Stolz berichtet der Lagerarbeiter aus Esch von der Entdeckung, die er im Bereich Merkenich am Rheinufer gemacht hat.

Das Neunauge aus dem Rhein – die Tiere haben übrigens nur zwei Augen: Einst wurden die Kiemenlöcher fälschlicherweise mitgezählt.

Er sei eigentlich Raubfisch-Angler, sagt Scheer, und erklärt: „Meine Zielfische sind der Zander, der Wels, der Barsch sowie der Hecht. Doch nun ist ihm ein Meerneunauge ins Netz gegangen. Das gruselige Rundmaul ist laut Bundesamt für Naturschutz vom Aussterben bedroht. 

Köln: Hobby-Angler fängt Meerneunauge im Rhein

In Deutschland kommt das Meerneunauge hauptsächlich in der Nordsee vor. Aber: „Zum Laichen steigt sie in die Flüsse Rhein, Weser, Ems und Elbe sowie deren Nebengewässern auf“, schreibt das Bundesamt für Naturschutz. Das Wirbeltier lebt als Parasit und ernährt sich vom Blut anderer Fische und Meerestiere.

„Als ich dieses Exemplar aus dem Rhein gezogen habe, stockte mir der Atem. Aufgrund seines kreisrunden, bezahnten Mauls hat es mich an die gruselige Kreatur aus dem Film ‚Men in Black‘ erinnert“, sagt Scheer. Das Meerneunauge kann über einen Meter lang und bis zu vier Kilo schwer werden. Das Maul sieht wie ein Saugnapf aus, der in spiralförmigen Reihen spitze Zähne entblößt. Sogar auf der Zunge sitzen Zähne.

Ein Mann hält einen großen Fisch vor seinen Körper.

Schon etwas länger her, aber immer imposant: Stefan Scheer mit einem großen Zander, den er aus dem Rhein geangelt hat.

Wie ein Meerneunauge nach Köln kommt? „Vermutlich ist er über die Nordsee runter geschwommen“, mutmaßt Hobby-Angler Scheer. Seit mehr als 360 Millionen Jahren existiert das Tier auf unserem Planeten, sagen Experten. Es hat übrigens nur zwei Augen – einst wurden die Kiemenlöcher fälschlicherweise mitgezählt.

Da das Meerneunauge aber ganzjährig geschützt ist, habe er den Fang wieder schwimmen lassen, erklärt der Kölner. Er werde ihm als „ein ganz besonderer, ewig in Erinnerung bleiben“. Nach eigenen Angaben angelt Stefan Scheer seit 13 Jahren. Über sein Hobby sagt der Kölner: „Angeln ist Erholung vom stressigen Alltag, Spannung, Nervenkitzel und Adrenalin pur. Das schönste Hobby der Welt!“