Fast gleichmäßig stoßen die 48 Paddel zum Takt der Schiffstrommler tief in das Wasser der Regattabahn im Fühlinger See. Die 16 Personen pro Boot sind bunt gekleidet in Firmentrikots, tragen Team-Logos oder Wikingerhelme: Zum Auftakt des großen Drachenboot-Wochenendes gab es am Freitag das integrative Drachenbootrennen.

Seit 2009 findet das integrative Bootsrennen auf dem See statt

Jeweils drei Boote gleichzeitig sowie insgesamt 21 Teams aus Köln, einige auch aus Aachen oder Bergisch Gladbach, traten auf einer Strecke von 250 Metern gegeneinander an. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR), die Lebenshilfe und die Sozialbetriebe der Stadt Köln (SBK) entsenden bereits seit Jahren Unternehmens-Besatzungen für das integrative Bootsrennen, das seit 2009 auf dem See stattfindet .

„Das ist sehr aufregend und auch anstrengend, aber gerade bei diesem tollen Sommerwetter ein ganz großer Spaß“, schildert die blinde Miriam Becker ihre Eindrücke, kurz nachdem sie mit Heilerziehungspflegerin und Teampartnerin Nina Neumann das erste Rennen des Tages im Drachenboot der Alexianer absolviert hat.

Knapp den zweiten Platz haben die „Hawaiienten“ belegt, der mitangereiste Anhang jubelt dem Team zu, alle sind sehr zufrieden. „Wir sind schon ehrgeizig und haben vorher in der Werkstatt in Bickendorf für die Rennen heute mit Holzpaddels trainiert“, sagt Becker. Und: „Um die Leistung geht es hier aber nur am Rande, wir wollen einfach einen guten Tag in der Gemeinschaft und Spaß haben, etwas Tolles erleben.

Aus den Lautsprechern tönt Musik, wenn die Organisatoren um Ausrichter Jochen Menzel nicht gerade Teams an den Start rufen oder die Rennverläufe kommentieren. „Das ist immer wieder toll zu erleben, wie der Drachenbootsport die Leute begeistert“, freut sich sportbegeisterte Menzel, der die Veranstaltung Anfang der 2000er Jahre in Essen gegründet und nach stetem Zulauf zu seinem Hauptberuf gemacht hat.

Besetzung muss zu mindestens 50 Prozent aus Menschen mit Behinderung bestehen

„Beim integrativen Drachenbootrennen müssen die Besatzungen zu mindestens 50 Prozent aus Menschen mit Behinderung bestehen, um sich anmelden zu können“, erläutert Jochen Menzel. Nicht nur die besten Zeiten im Wasser seien an diesem ersten von drei Renntagen entscheidend, „denn den Team-Preis am Freitag gewinnen die engagiertesten Mannschaften, die sich mit fairem und kooperativen Rennverhalten auszeichnen“, erklärt der Organisator.

Mit dem inklusiven Rennen ist das Drachenboot-Festival übrigens noch nicht vorbei, am Wochenende finden weitere Rennen am Fühlinger See statt: Unter anderem stehen der Drachenboot-Stadt-Köln-Cup und das große Finale der Karnevalsgesellschaften um den Fastelovend-Cup auf dem Programm. 

Seit 50 Jahren

Verein aus der Südstadt engagiert sich für Inklusion

Von

Thomas Dahl

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Informationen zur Veranstaltung, den drei Renntagen sowie die Wettbewerbszeiten sind im Internet zu finden. www.drachenboot-koeln.de