Zum 800. Jahrestag des Attentats auf den Kölner Bischof Engelbert lohnt sich ein Blick auf die Tat.
Plan lief aus dem RuderKölner Erzbischof vor 800 Jahren ermordet

Engelbert von Köln.
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Der Tod des Kölner Erzbischofs Engelbert, der vor 800 Jahren am 7. November 1225 gewaltsam ums Leben kam, erinnert an die dunklen Kapitel mittelalterlicher Geschichte. Caesarius von Heisterbach, ein Chronist der Zeit, berichtet von einer extrem brutalen Tat mit 47 Hieben und Stichen. Eine forensische Untersuchung der Knochen des Erzbischofs aus dem Jahr 1979 bestätigte die massiven Verletzungen.
Engelbert wurde in einem Hohlweg bei Gevelsberg in Westfalen überfallen, nachdem er sich auf der Rückreise von Soest befand. Seine Angreifer zerrten ihn vom Pferd und ermordeten ihn in einer nahegelegenen Böschung.
Mord war Folge eines politischen Konflikts
Dieser Mord war kein Zufall, sondern die Folge eines politischen und familiären Konflikts. Friedrich, Graf von Isenberg und ein entfernter Verwandter Engelberts, führte die Angreifer an. Die beiden hatten kurz zuvor versucht, ihren Streit um die Verwaltung der Vogtei über das Reichsstift Essen zu lösen, allerdings ohne Erfolg.
Warum die Tat ausgeführt wurde, ist umstritten. Historiker spekulieren über Friedrichs wahre Absichten. Katharina Hülscher, eine Historikerin, meint, dass Friedrich möglicherweise nur beabsichtigte, den Erzbischof zu entführen, um seine politische Position zu stärken, jedoch eskalierte die Situation unkontrolliert. „Friedrich musste klar sein, dass er dadurch alles verlieren und er zum Gejagten wird.“
Ein Plan, also, der aus dem Ruder gelaufen ist? Für Hülscher durchaus vorstellbar.Wahrscheinlich wurde der Isenberger dabei aber von den „falschen Leuten“ begleitet, die sich nicht mehr unter Kontrolle hatten, so Hülscher.
Neue Ausstellung widmet sich dem Fall - Frauen im Fokus
In einer neuen Ausstellung, die bald eröffnet wird, wird dieser Fall beleuchtet, wobei ein besonderer Fokus auf die Rolle der Frauen im Konflikt gelegt wird. Diese Ausstellung betont, wie Frauen politischen Einfluss ausübten und sich wehrten. Kuratiert wird sie von der Historikerin Katharina Hülscher.
Ganz glimpflich kam Friederich von Isenberg jedoch nicht weg. Die Geschichte endete für ihn ebenfalls tragisch. Nachdem er gefasst wurde, erlitt er am 13. November 1226 vor dem Kölner Stadttor eine qualvolle Hinrichtung durch Rädern und wurde den Vögeln zum Fraß überlassen. Ein Jahr nach dem Mord ermöglichte dies die Einhaltung des Versprechens seines Nachfolgers, Heinrich von Müllenark, Gerechtigkeit für Engelbert zu erwirken.
Die Ausstellung findet vom 8. November 2025 bis 29. März 2026, im Essener Domschatz, Burgplatz 2, 45127 Essen statt. Besuchende haben von Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr die Möglichkeit, sie zu besuchen. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Für Kinder ist der Eintritt frei. (lem mit kna)

