Oberbürgermeisterin Reker lobte Jungen für seinen Einsatz. Der Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums gehe maßgeblich auf ihn zurück.
„Staunenswertes Engagement“Peter Jungen mit Jabach-Medaille ausgezeichnet

Oberbürgermeisterin Henriette Reker und NRW-Kulturministerin Ina Brandes zeichnen Peter Jungen aus. Foto: Alexander Schwaiger
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Peter Jungen ist am Dienstag mit der Jabach-Medaille der Stadt Köln ausgezeichnet worden. Sie wird seit 1966 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Kölner Museen verdient gemacht haben. Jungen, Vorsitzender des Stifterrats des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, treibe „mit staunenswertem Engagement Dinge voran, von denen er überzeugt ist“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker in der Piazzetta des Historischen Rathauses. Dazu zählten nicht nur seine Verdienste um den Erweiterungsbau des Museums, dessen Grundsteinlegung nach jahrelangen Verzögerungen in wenigen Wochen gefeiert werden soll, sondern auch die Restaurierung der Wallraf-Bibliothek und das im März zu Ende gegangene Wallraf-Jahr.
„Allein dafür hätten Sie mehrere Medaillen verdient“
Laudatorin Ina Brandes, NRW-Kulturministerin, hob die Hartnäckigkeit des 86-Jährigen hervor. Ein „Nein“ könne er unter keinen Umständen akzeptieren: „Wenn es einen Ort gibt, wo man nicht stehen will, dann ist es zwischen Peter Jungen und seinem nächsten Projekt.“ Jungen sei getrieben von tiefer Begeisterung für die Kultur und kulturellem Verantwortungsbewusstsein, habe sich mit seiner Hartnäckigkeit aber nicht nur Freunde gemacht. Dass es nun mit dem Erweiterungsbau vorangehe, sei im Wesentlichen ihm zu verdanken: „Allein dafür hätten Sie mehrere Medaillen verdient“.
Bereits 2001, als das Haupthaus eröffnet wurde, hatte die Stadt dem Stifter Gérard Corboud das Gebäude versprochen, das weitere 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten soll. Aber erst 2024 wurde der Bau begonnen, nachdem der Stifterrat 13 Jahre zuvor einen Architektenwettbewerb selbst finanziert hatte. Die Stadt habe ihre Verpflichtung 25 Jahre nicht eingehalten, so Jungen nach seiner Auszeichnung. Ohne den Stifterrat hätte es keinen Architektenwettbewerb und keinen Baufortschritt gegeben.
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Jabach war Bankier, Mäzen und Kunstsammler
Namensgeber der Auszeichnung ist Eberhard Jabach IV (1618 bis 1695), der aus einer Kölner Kaufmanns- und Bankiersfamilie stammte und in Köln und Paris lebte, sowie Verbindungen nach London pflegte. Jabach war Bankier, aber auch Mäzen und Kunstsammler. Peter Paul Rubens beauftragte er, das Bild „Die Kreuzigung Petri“ zu malen, das heute in der Kölner Kirche St. Peter zu sehen ist.
Peter Jungen hob unter anderem die Verbindung von Ferdinand Franz Wallraf und Jabach hervor, habe sich Wallraf doch 1812 darum bemüht, Bilder zurück nach Köln zu holen, die von napoleonischen Truppen nach Frankreich gebracht worden seien. Dazu habe auch „Die Kreuzigung Petri“ gezählt.

