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Wassernebel, TrinkbrunnenWas die Stadt gegen Hitze in Köln unternimmt

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Gegen die Hitze: Zwei Kölner kühlen sich an einem Brunnen ab.

Gegen die Hitze: Zwei Menschen kühlen sich an einem Brunnen in Köln ab.

Die Stadt Köln verfolgt einen Hitzeaktionsplan. Was dahinter steckt.

Köln heizt sich immer weiter auf. Eine Studie aus dem vorigen Sommer des Deutschen Wetterdienstes (DWD) prophezeit Köln ab 2031 jeden Sommer 20 heiße Tage mit mehr als 30 Grad. Auch die Tropennächte, also Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen, nehmen zu. Bis zur Jahrtausendwende gab es davon drei bis vier pro Jahr. Der DWD schätzt, dass diese Zahl in den dicht bebauten Gebieten Kölns auf 20 bis 30 Tropennächte jährlich ansteigen könnte. Gerade für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können diese Nächte lebensgefährlich sein.

Die Daten dieser jüngsten Klimasimulation bilden nun die Grundlage für ein neues „Integriertes Klimaanpassungskonzept“ (IKA) der Stadt Köln, Strategien der Kommunen fordert seit vorigem Jahr auch ein Bundesgesetz. Die Stadt Köln arbeitet seit 2019 mit einem Hitzeaktionsplan.

Teil davon ist zum Beispiel die interaktive Karte über kühle Orte in der Stadt. Auch versprühen Schläuche ab diesem Sommer wieder an besonders warmen Orten in Köln feinen Wassernebel, wenn über mindestens zwei Tage Hitze vorhergesagt ist. Die Tropfen senken die Umgebungstemperatur spürbar. 2022 hatte die Stadt den Wassernebel unterhalb des Heinrich-Böll-Platzes getestet, ab Mittwoch führt sie zusammen mit der Rhein-Energie die Technik „Cooling Cologne“ auf dem Severinskirchplatz fort.

Genügend Grundwasser unter Köln

Die Stadtverwaltung hat außerdem bereits den Sonnenschutz an Wohngebäuden mit Geld gefördert. Mit dem Masterplan Stadtgrün will sie mehr Bepflanzung für ein langfristig kühleres Köln erreichen, auch an Hausfassaden. In Köln gibt es zudem 13 Trinkbrunnen, an denen Kölner kostenlos Flaschen auffüllen können. Mit dem Hitzetelefon unter 0221/221-34347 bietet das Gesundheitsamt eine Anlaufstelle, um sich über gesundheitliche Maßnahmen zum Schutz bei Hitze zu informieren.

Trotz der Trockenheit hatte die Rhein-Energie am Dienstag eine gute Nachricht zu verkünden: Das Grundwasserreservoir um Köln sei im Gegensatz zu anderen deutschen Regionen „stabil und ergiebig“. Der Wissenschaftsjournalist Harald Lesch (Terra-X) hatte zuletzt noch vor einem Rückgang der Wasserreserven, auch die des Grundwassers, gewarnt. Unter anderem sei die Selbstverständlichkeit, mit der Menschen täglich dutzende Liter Wasser verbrauchen, dafür verantwortlich, so Lesch.

Grund für die vergleichsweise entspannte Lage in Köln sei, dass unter der Kölner Bucht das Grundwasserreservoir mit rund 30 Metern besonders mächtig ist. Daher könne die Wasserversorgung auf heutigem Niveau über Jahre hinweg aufrechterhalten werden, teilte die Rhein-Energie mit. Dennoch sei ein bewusster Umgang mit Trinkwasser in und um Köln sinnvoll.