Köln droht die nächste größere Evakuierungsmaßnahme: In der Kölner Südstadt sind bei Bodenuntersuchungen „mehrere Verdachtspunkte festgestellt“ worden.
Nächste große Evakuierung drohtVerdacht auf Blindgänger in der Kölner Südstadt – Bis zu 13.000 Menschen betroffen

In der Kölner Südstadt sind möglicherweise bei Bodenuntersuchungen einer oder mehrere Bombenblindgänger entdeckt worden.
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Der nächste Bombenverdacht in Köln: In der Kölner Südstadt wurden bei Bodenuntersuchungen „mehrere Verdachtspunkte festgestellt“, wie die Stadt Köln in einer Pressemitteilung bekannt gab. Bis Mittwoch untersucht ein Vertragspartner des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD), ob es sich bei dem Fund tatsächlich um einen oder mehrere Blindgänger handelt.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, soll die Bombe am Donnerstag freigelegt werden. Im Falle einer Sprengbombe muss diese noch am selben Tag entschärft werden.
Bombenverdacht in der Kölner Südstadt
Über die Größe eines möglichen Evakuierungsbereichs gibt es noch keine Angaben. Im Extremfall – bei einem 500-Meter-Radius – wären bis zu 13.000 Menschen betroffen. Anwohnerinnen und Anwohner sollten bereits jetzt planen, wo sie sich im Fall einer Evakuierung aufhalten können. Darüber hinaus rät die Stadt, an die Versorgung der Haustiere zu denken sowie einen Ausweis und bei Bedarf ihre Medikamente mitzunehmen.
Wann sie den Evakuierungsbereich im Falle einer Evakuierung verlassen müssen und wie lange eine eventuelle Entschärfung und damit die Evakuierung dauert, kann derzeit nicht vorhergesagt werden. Es wird eine Anlaufstelle in der Berufsschule Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101, Köln-Innenstadt, eingerichtet.
Severinsklösterchen müsste bei Evakuierung geräumt werden
Sollte eine oder sollten mehrere zündfähige Bomben gefunden werden, müssen laut Stadt auch das Krankenhaus der Augustinerinnen (Severinsklösterchen), eine Beatmungseinrichtung sowie das Clara-Elisenstift geräumt werden. Sowohl das Krankenhaus und die Beatmungsstation als auch das Seniorenheim sind vorab informiert worden und bereiten sich auf eine mögliche Evakuierung vor.
Damit die Krankentransporte ungehindert fahren können, werden rund um das Klösterchen vier Halteverbotszonen eingerichtet. Die Schilder werden bereits aufgestellt, das Halteverbot gilt am Donnerstag (11. September). Auch die KVB ist im Fall einer Evakuierung beeinträchtigt. Die KVB-Linien 15, 17 und 18 werden dann ohne Fahrgastwechsel den Gefahrenbereich passieren, die Linien 106, 132, 133 und 142 werden umgeleitet.
Wie es in der Mitteilung der Stadt weiter heißt, sei es durchaus möglich, dass die Sondierungen ergeben, dass es sich nicht um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt und keine Aufgrabung erfolgen muss – nur bei etwa zehn Prozent der Verdachtspunkte wird tatsächlich zündfähiges Material gefunden. (red)