Nach einer letzten Veranstaltung wird der Kölner Tanzbrunnen für rund 13,6 Millionen Euro saniert. Im September soll es schon losgehen.
Umbau für 13,6 Millionen EuroSo wird der Kölner Tanzbrunnen modernisiert

Konzert Iggy Pop im Juli 2025 im Kölner Tanzbrunnen.
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Wenn am Freitag, dem 26. September 2025, die Linus Talentprobe über die Bühne geht, wird dies die vorerst letzte Veranstaltung auf dem Tanzbrunnen-Gelände sein. Direkt in der darauffolgenden Woche beginnen die Arbeiten für eine umfassende Modernisierung und das Open-Air-Areal verwandelt sich in eine große Baustelle.
Die Stadt Köln, als Eigentümerin des Tanzbrunnens, saniert die Bühnenanlage sowie die charakteristischen pilzförmigen Schirme. Der gesamte denkmalgeschützte Bereich befindet sich in einem nicht mehr zeitgemäßen Zustand. Die Gesamtkosten für die Modernisierung belaufen sich laut aktuellen Planungen auf rund 13,6 Millionen Euro netto.
Sanierung kostet rund 13,6 Millionen Euro
Die historischen Schirme vor der Bühne werden demontiert und durch neun neue ersetzt. Diese sollen in Form und Kontur den alten entsprechen, aber den Witterungsschutz für die Besucherinnen und Besucher deutlich verbessern. Zudem werden die hinteren Schirme höher sein, um dem stehenden Publikum eine bessere Sicht zu ermöglichen. Künftig soll es auch möglich sein, Bühnentechnik in die Schirme zu integrieren.

Eine Visualisierung des Tanzbrunnen-Geländes. Nach der Sanierung soll der Bereich moderner aussehen.
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Bühne und Technik werden modernisiert
Auch die bestehende Bühnenkonstruktion aus dem Jahr 1957 wird entkernt und um ein neues Bühnendach erweitert. Die prägenden „Baumstützen“ sollen freigelegt werden, um die ursprüngliche Leichtigkeit der Konstruktion wiederherzustellen.

Künftig werden neun Schirme vor der Tanzbrunnen-Bühne für einen besseren Regenschutz sorgen.
Copyright: Zeller Kölmel Architekten GmbH
Die Beschallungs- und Bühnentechnik wird ebenfalls modernisiert. Erstmals wird die Bühne über eine feste Obermaschinerie verfügen, was bei Produktionen mehr Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt und einen schnelleren Auf- und Abbau gewährleistet. Rechts und links der Bühne werden zudem Boxentürme für eine neue Lautsprecheranlage errichtet, die bei gleicher Klangqualität für geringere Schallemissionen sorgen soll.
Karnevals-Events finden auf Ersatzbühne statt
Während der Bauphase werden die Karnevalsveranstaltungen zur Saisoneröffnung am „Elften im Elften“ sowie an Weiberfastnacht auf einer Ersatzbühne auf der gegenüberliegenden Seite des Geländes stattfinden. Die Wiedereröffnung des sanierten Tanzbrunnens ist für den 9. Mai 2026 geplant.

Die Sicht auf die Bühne soll für das Stehplatz-Publikum nach dem Umbau verbessert werden.
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Der Tanzbrunnen-Bereich entstand in den 1920er-Jahren im Zuge der Entwicklung des rechtsrheinischen Messeareals durch Konrad Adenauer und Stadtbaumeister Adolf Abel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Brunnenanlage 1949 neugestaltet und die namensgebende ringförmige Tanzfläche über dem Wasser errichtet.
Der spätere Pritzker-Preisträger Frei Otto schuf für den Tanzbrunnen das Sternwellenzelt, das als Vorbild für die Überdachung des Münchener Olympiastadions gilt. Für die zweite Bundesgartenschau 1971 wurde die Platzfläche neugestaltet und die ebenfalls von Frei Otto geplanten Trichterschirme errichtet. Ursprünglich sollten sie die gesamte Zuschauerfläche überdachen, es wurden jedoch nur fünf der Schirme realisiert. (msw, dd)