Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Großkundgebung in KölnTausende bei Kurden-Demo – So lief der Marsch für Öcalans Freilassung

2 min
Das Foto zeigt die Polizei und Teilnehmer der Demo für die Freilassung des inhaftierten kurdischen Politikers Abdullah Öcalan. Bild: Leserfoto Dirk McClain

Die Polizei und Teilnehmer der Demo für die Freilassung von Abdullah Öcalan sammeln sich in Deutz.

Bei der letzten Großdemo im März kam es zu erheblichen Verkehrsproblemen in Deutz.

Tausende Kurden haben in Köln für die Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan demonstriert. Nach Polizei-Angaben waren 15.000 Teilnehmer für einen Demonstrationszug durch die Innenstadt angemeldet.

Zur tatsächlichen Teilnehmerzahl machte die Polizei keine genauen Angaben. Mehrere Tausend Menschen seien vor Ort, sagte ein Sprecher. Bislang seien keine nennenswerten Vorfälle verzeichnet worden, alles sei ruhig verlaufen. Die Demo begann etwas später als geplant, der Zug setzte sich erst mittags in Bewegung.

Friedensprozess mit türkischer Regierung

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte in diesem Jahr angekündigt, ihre Kämpfer aus der Türkei zurückzuziehen. Der Schritt erfolgte im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung - die PKK hatte bereits im Juli symbolisch ihre Waffen niedergelegt.

Auf der PKK-nahen Nachrichtenseite ANF hieß es nun aber, trotz allem sei Öcalan noch immer in Haft, jetzt schon 26 Jahre. Ein würdevoller, gerechter Frieden sei erreichbar – „vorausgesetzt, dass ernsthafte Gespräche beginnen und alle relevanten Akteure daran beteiligt sind“. Das bedeute, dass Öcalan freigelassen werden müsse.

PKK hat ihre Auflösung angekündigt

Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. Im Mai hatte die PKK ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Öcalan gefolgt.

Die PKK war 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet worden - hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden in dem Land. Seit den 1980er Jahren kämpfte sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan, Mitte 70, sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft. (dpa)