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Nach Angriffen auf EinsatzkräfteKölner Anti-Kriegs-Demo aufgelöst – Kritik an Vorgehen der Polizei

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Polizeikräfte stehen Teilnehmenden einer Demo gegenüber.

Einsatzkräfte stehen in der Nacht zu Sonntag (31. August 2025) Teilnehmenden einer Anti-Kriegs-Demo gegenüber.

Eine Anti-Kriegs-Demo in Köln wurde am Samstag von der Polizei aufgelöst. Zuvor soll es zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen sein.

Die Abschlussdemonstration des Anti-Kriegs-Camps „Rheinmetall entwaffnen“ ist am Samstagabend (30. August) in Köln vorzeitig beendet worden. Die Polizei löste die Versammlung auf, noch bevor diese ihre Zwischenkundgebung erreichen konnte.

Wie die Behörde am Sonntagmorgen (31. August) mitteilte, seien Einsatzkräfte angegriffen und es sei wiederholt gegen das Versammlungsrecht verstoßen worden.

Polizei nimmt Personen fest und in Gewahrsam

„Die Polizei setzte eine Gruppierung, aus deren Reihen die Angriffe erfolgt waren, fest. Friedliche Versammlungsteilnehmende des Aufzugs entfernten sich“, so ein Polizeisprecher. Gegen 20.30 Uhr habe man dann die Versammlung aufgelöst.

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Die Feststellung der Identität von Menschen, die an den Aktionen beteiligt gewesen sein sollen, dauerte bis in die Nacht an. Einsatzkräfte nahmen darüber hinaus einen Tatverdächtigen wegen Widerstands fest und zwei weitere Personen in Gewahrsam.

Rauchtöpfe und Vermummung bei Demonstration

Zwei Aufzüge mit annähernd 3000 Teilnehmenden waren am Nachmittag zunächst voneinander getrennt am Heumarkt gestartet und laut Polizei mehrfach angehalten worden. Als Gründe nannte der Sprecher, dass Teilnehmende sich vermummt, Rauchtöpfe gezündet, Schutzbewaffnung angelegt und sich aus einem Begleitfahrzeug mit entsprechendem Material versorgt hätten.

Gegen 20.30 Uhr löste die Polizei die Versammlung auf der Mechthildisstraße/Im Sionstal schließlich auf. Um die Angriffe auf die Einsatzkräfte zu beenden, habe die Polizei Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt, sagte der Sprecher. Die Gruppe, aus deren Reihen die Angriffe erfolgt waren, sei festgesetzt worden. Beamte stellten ihre Identität fest und nahmen darüber hinaus einen Tatverdächtigen wegen Widerstands fest und zwei Personen zeitweise in Gewahrsam, weil sie Platzverweise ignoriert hätten. „Friedliche Versammlungsteilnehmende des Aufzugs entfernten sich“, sagte der Polizeisprecher.

Die Überprüfung der Personalien dauerte bis zum frühen Morgen. Die Polizei schaffte Getränke für die festgesetzten Personen heran, auch mobile Toiletten wurden aufgestellt. Erst gegen fünf Uhr sei der Einsatz beendet gewesen, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit.

Antikriegs-Demo in Köln: Teilnehmende erheben Vorwürfe gegen Polizei

Demonstranten warfen der Polizei hingegen vor, einige von ihnen ohne Versorgung festgehalten zu haben. Ein Sprecher sagte, es gebe 40 bis 60 Verletzte, die nicht ins Krankenhaus gelassen worden seien. Ein Polizeisprecher sagte dazu: „Medizinische Hilfe wird da, wo sie erforderlich ist, mit Sicherheit zugänglich gemacht.“

Die Polizei sprach am Sonntag von zwölf Teilnehmern, die sich gemeldet und angegeben hätten, verletzt zu sein. Zudem habe es zwei medizinische Notfälle gegeben. Diese Personen seien von Rettungskräften versorgt worden und in ein Krankenhaus gekommen. Die Kölner Linke kritisierte die „massenhaften Einkesselungen“ der Polizei und forderte eine „lückenlose Aufklärung“ der Geschehnisse und eine Einstellung aller Verfahren gegen die Demonstranten. (mit dpa)