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Cold CaseMordfall Seckin Caglar – Ergebnis von Massengentest liegt vor

Lesezeit 2 Minuten
Seckin Caglar

Der Mord an der 16-jährigen Seckin Caglar aus Köln-Poll ist seit 34 Jahren ungeklärt. (Archivbild)

Vor 34 Jahren wurde eine Jugendliche in Köln sexuell missbraucht und getötet. Ihr Mörder wurde bis heute nicht gefasst.

Im „Cold Case“ der 1991 ermordeten Seckin Caglar hat ein Massengentest die Ermittler nicht weitergebracht. Die Auswertung aller Speichelproben – auch von Personen, die eine freiwillige Abgabe verweigert hatten – sei negativ ausgefallen, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte die „Kölnische Rundschau“ darüber berichtet.

Seckin Caglar: Teenager aus Köln-Poll war 1991 ermordet worden

Vor zwei Jahren startete die Polizei eine großangelegte DNA-Reihentestung, um den Täter zu finden. Insgesamt gaben mehrere hundert Männer Speichelproben ab.

Die Auswertung hunderter Speichelproben hat die Ermittler nicht zum Mörder einer Jugendlichen aus dem Jahr 1991 geführt.

Die Auswertung hunderter Speichelproben hat die Ermittler nicht zum Mörder einer Jugendlichen aus dem Jahr 1991 geführt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun weiter gegen Unbekannt. „Wir suchen nach weiteren Ermittlungsansätzen“, sagte der Sprecher. „Eine heiße Spur gibt es derzeit nicht, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, den Täter noch zu identifizieren und zu fassen.“

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Cold Case: Was geschah mit Seckin Caglar?

Am 16. Oktober 1991 machte sich die 16-jährige Seckin Caglar von ihrer Ausbildungsstätte in Köln-Poll auf den Heimweg. Seit gerade einmal einem Monat war sie Auszubildende beim „co op“-Markt an der Siegburger Straße, unweit des heutigen Marktplatzes.

Fröhlich, hilfsbereit und fleißig – so beschrieben Angehörige das gut behütete Mädchen. Gegen 18.40 Uhr stieg Seckin an der Haltestelle „Poll-Salmstraße“ in die KVB-Linie 7. Zwei Minuten später verließ sie die Bahn wieder an der nächsten Station, „Poll-Autobahn“. Dort wurde sie normalerweise von einem Familienmitglied abgeholt. An diesem Abend aber verspätete sich ihr Vater – und wartete vergeblich.

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, der Bruder des Mordopfers, Basri Caglar, und Mordermittler Markus Weber bei einem Pressetermin im März 2023.

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, der Bruder des Mordopfers, Basri Caglar, und Mordermittler Markus Weber bei einem Pressetermin im März 2023. (Archivbild)

Die Familie meldete Seckin kurz darauf als vermisst. Polizei, Angehörige und Freunde suchten noch in der Nacht nach ihr. Doch erst am folgenden Morgen fand man ihre Leiche – nur wenige Meter von der Haltestelle entfernt, an einem Weg, den sie regelmäßig nutzte. Das Mädchen war entblößt und erwürgt worden und lag hinter einem Gebüsch.

Seckin Caglars Familie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Mörder des Mädchens noch gefunden werden kann. Seckins Bruder Basri sagte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Jahr 2023: „Vielleicht melden sich auch jetzt noch Zeugen, die sich damals nicht getraut haben. Vielleicht hat irgendwer noch den entscheidenden Hinweis für die Polizei.“ Der Gedanke, sagt Basri Caglar, dass der Täter noch draußen herumlaufe, sei für ihn „beängstigend“. (mit dpa)