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Stundenlang eingesperrtICE bleibt plötzlich auf Kölner Brücke stecken – Fahrgäste verlieren Geduld

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr stehen an einer Eisenbahnunterführung am Bergischen Ring in Köln-Mülheim, auf der ein ICE liegengeblieben ist.

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr stehen an einer Eisenbahnunterführung am Bergischen Ring in Köln-Mülheim, auf der ein ICE liegengeblieben ist.

In Köln ist ein ICE liegengeblieben. Die Evakuierung dauerte so lange, dass die Polizei eingeschaltet werden musste.

Ein liegengebliebener ICE der Deutschen Bahn hat am Montag (9. Juni) in Köln einen Großeinsatz ausgelöst. Der ICE 527 war von Dortmund nach München unterwegs, als er auf einer Brücke in Köln plötzlich stehen blieb. Der Zug war zuvor gegen einen schweren Ast auf den Schienen gefahren. Dabei erlitt die Lok einen Schaden.

Ein Bahnsprecher bestätigte, dass rund 230 Fahrgäste anschließend mehrere Stunden lang im Zug eingeschlossen waren und dort ausharren mussten. Sogar die Polizei musste eingreifen.

Deutsche Bahn: ICE-Fahrgäste mussten in Köln evakuiert werden

Der Zug hatte seine Fahrt um 6.23 Uhr in Dortmund begonnen. Ein großer Baumast auf den Gleisen stoppte plötzlich die Weiterfahrt, um 8.30 Uhr kam der ICE in Köln zum Stillstand. Einige Zugabteile standen dabei auf einer Eisenbahnbrücke im Kölner Stadtteil Mülheim, so die „Bild“-Zeitung.

Fahrgäste eines liegengebliebenen ICE gehen nach teilweise über fünfstündiger Wartezeit im Zug an einer Eisenbahnunterführung am Bergischen Ring zu einem Bus.

Fahrgäste eines liegengebliebenen ICE gehen nach teilweise über fünfstündiger Wartezeit im Zug an einer Eisenbahnunterführung am Bergischen Ring zu einem Bus.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte, dass der ICE 527 nicht weiterfahren konnte. Busse wurden zum Bergischen Ring bestellt, der erste traf um 10 Uhr ein. Ein Evakuierungszug stand um 12 Uhr bereit, um die Passagiere aufzunehmen. Die Evakuierung der 16 Zugabteile erfolgte schrittweise und dauerte mehrere Stunden.

Der letzte Fahrgast verließ den ICE gegen 13.26 Uhr. Grund für die lange Wartezeit war nach Angaben einer Bahnsprecherin die schlechte Zugänglichkeit des liegengebliebenen Zuges auf der Brücke.

Fahrgäste warten stundenlang in defektem ICE– Stimmung kippt

So wurden die Passagiere aus dem ersten Zugteil mit Hilfe eines parallel gestellten Zuges und speziellen Brücken aus dem havarierten ICE geleitet. Bei dem anderen Zugteil half die Feuerwehr Köln mit Trittleitern. Weil erst die Böschung freigeschnitten werden musste, begann dort die Evakuierung erst rund viereinhalb Stunden nach dem Stopp.

Diese Passagiere konnten anschließend mit bereitgestellten Bussen zum Kölner Hauptbahnhof fahren. Über Verletzte wurde nichts bekannt.

Es sei nicht möglich gewesen, die Fahrgäste schneller zu evakuieren, da dies aus Sicherheitsgründen zu gefährlich gewesen wäre. Der Sprecher der Deutschen Bahn erklärte, dass die Passagiere nicht einfach aus der offenen Tür steigen könnten.

ICE-Fahrgäste verlieren Geduld – Polizei muss eingreifen

Aufgrund der langen Wartezeit war die Stimmung unter den Reisenden angespannt und eskalierte schließlich teilweise. Das Bahnpersonal verständigte daraufhin die Polizei, um die aufgebrachten Fahrgäste zu beruhigen.

Der sonstige Zugverkehr rund um Köln sei durch den liegengebliebenen ICE nicht groß beeinträchtigt worden, sagte der Bahnsprecher. Der havarierte Zug habe sich auf einem Gleis befunden, das nicht so oft befahren werde. (mbr/dpa)