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Anschlagspläne vereiteltMutmaßliche Kreml-Saboteure festgenommen – Zugriff in Köln

Lesezeit 2 Minuten
PRODUKTION - 15.03.2025, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Vier von einem Paketboten gebrachte Pakete liegen vor einer Haustür. Der Empfänger hatte vorher online zugestimmt, dass der Paketbote sie an einem Ablageort - in diesem Fall die Haustür - liegenlässt. Bei manchen Sendungen geht etwas schief, hunderttausende Bundesbürger haben sich im vergangenen Jahr wegen Beschädigungen, Verspätungen oder Verlusten ihrer Sendungen beschwert. (zu dpa: «Hunderttausende Beschwerden wegen Paketen und Briefen») Foto: Wolf von Dewitz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In die Ukraine versandte Pakete sollten sich entzünden, glauben die Ermittler. (Symbolbild)

Mehrere Männer sind wegen Anschlagsplänen festgenommen worden. Ein Zugriff erfolgte in Köln.

Ermittler des Bundeskriminalamts haben offenbar mehrere Sabotageaktionen im Auftrag Moskaus verhindert. In Konstanz, Köln und der Schweiz sind drei Männer festgenommen worden, die laut Sicherheitskreisen im Auftrag russischer Stellen gehandelt haben sollen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Bundesanwaltschaft hervor.

Demnach wird den Ukrainern Vladyslav T., Daniil B. und Yevhen B. vorgeworfen, Anschläge mit Brand- und Sprengsätzen vorbereitet zu haben. Vladyslav T. nahmen Polizisten am 9. Mai in Köln fest, seine Vorführung beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erfolgte noch am gleichen Abend. Er und Daniil B. sitzen nun in Untersuchungshaft, beim dritten Tatverdächtigen aus der Schweiz wurde ein Haftbefehl eröffnet. Yevhen B. soll nach Deutschland überführt werden.

Anschlagspläne: Zwei Testpakete sollen in Köln aufgegeben worden sein

Die Männer sollen Testläufe mit GPS-bestückten Paketen durchgeführt haben, um Transportwege auszukundschaften. Die Spur führte von der Schweiz über Köln bis in die Ukraine. In der Erklärung der Bundesanwaltschaft ist die Rede von Agententätigkeiten zu Sabotagezwecken. Ihnen werde vorgeworfen, „sich zur Begehung einer schweren Brandstiftung sowie der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion bereit erklärt zu haben“.

Im Auftrag „russischer staatlichen Stellen handelnden Personen“ sollen die Männer geplant haben, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu begehen. Von Deutschland aus wollten sie an Empfänger in der Ukraine Pakete versenden – der Inhalt: Spreng- oder Brandvorrichtungen. Während des Transports sollten diese dann gezündet werden.

Agenten für Russland? Polizei nimmt Pärchen in Köln fest

Um geeignete Transportwege auszukundschaften, soll der 24-jährige Vladyslav T. Ende März 2025 in Köln zwei Testpakete aufgegeben haben. Darin befand sich nach Angaben der Ermittler unter anderem ein GPS-Tracker. Auch seine Partnerin Lolita K. steht unter Verdacht. Die 21-Jährige wurde von der Polizei in Köln vorübergehend in Gewahrsam genommen, ist mittlerweile aber wieder frei.

Hintergrund ist eine wachsende Sorge westlicher Geheimdienste vor einer russischen Sabotagekampagne in Europa. 2024 kam es zu mysteriösen Zwischenfällen: Im Juli fing am Flughafen Leipzig ein Container Feuer – das Paket war nach London adressiert und enthielt einen Brandsatz. Nur durch Zufall war die Frachtmaschine noch nicht gestartet. Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in England. Beide Pakete kamen aus Litauen.