Die Polizei bereitet sich mit „starken Kräften“ auf einen Großeinsatz vor. Es kommt zu Sperrungen und Verkehrsstörungen.
Nach Warnung des VerfassungsschutzesSo bereitet sich die Polizei auf das CSD-Wochenende in Köln vor

Die Polizei bereite sich mit „starken Kräften“ auf einen Großeinsatz beim CSD vor. (Archivbild)
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Die Polizei plant einen Großeinsatz am Christopher-Street-Day-Wochenende in Köln. Vor allem zum Höhepunkt des CSD, der Demonstration am Sonntag mit 60.000 angemeldeten Teilnehmern, sei man mit „starken Kräften“ präsent, darunter auch Einheiten der Bundespolizei, sagte ein Sprecher der Behörde. Bereits mit dem Start des dreitägigen CSD-Straßenfests am Freitag werde die Polizeipräsenz in der Altstadt „deutlich erhöht“. Man greife auf ein bewährtes Einsatzkonzept zurück.
Einsatzleiter Gregor Eisenmann sagte: „Immer wieder ist die queere Community Anfeindungen ausgesetzt, weil der CSD als Symbol dieser offenen ‚queeren‘ Lebensweise nicht in das Weltbild von Radikalen passt. Das ist einer der Gründe, warum wir an den Einsatztagen mit vielen Polizisten in der Stadt sind. Wir behalten die Sicherheit aller im Blick, die am Wochenende zum CSD in die Stadt kommen.“
NRW-Verfassungsschutz sieht erhöhtes Risiko für Übergriffe
Dass die Sicherheitsvorkehrungen beim CSD hoch sind, bestätigt auch Hugo Winkels, Sprecher des Veranstalters Cologne Pride. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und sind auf viele Situationen bestens vorbereitet“, sagte er. Im Laufe der vergangenen Jahre seien die Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöht worden. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren seien beispielsweise doppelt so viele Sicherheitskräfte im Einsatz. „Das liegt daran, dass der CSD deutlich gewachsen ist. Aber auch daran, dass sich die Sicherheitslage insgesamt verändert hat.“ Konkrete Drohungen gebe es aber nicht. Winkels ist zuversichtlich, „dass wir ein friedliches Fest und eine friedliche Demo erleben werden“.
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Wie der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz zuletzt mitteilte, besteht ein gesteigertes Risiko für Übergriffe auf Veranstaltungen wie den Christopher Street Day. Vor allem aus dem rechtsextremen und islamistischen Spektrum werde eine Bedrohungslage erkannt. Gleichzeitig verzeichnen die Sicherheitsbehörden seit Jahren einen Anstieg von Hasskriminalität gegen queere Menschen, auch in Köln. In den vergangenen Wochen kam es zu mehreren Zwischenfällen und Absagen rund um CSD-Paraden. So wurde der CSD in Gelsenkirchen wegen einer „abstrakten Bedrohungslage“ kurzfristig abgesagt. In Soest beleidigte am vergangenen Wochenende ein 34-Jähriger mehrere Teilnehmer einer CSD-Veranstaltung und griff sie körperlich an. Am Rande des Kölner CSD haben im vergangenen Jahr mehrere Personen Regenbogenfahnen auf der Ehrenstraße abgerissen und rechtsextreme Parolen gebrüllt.
Der Kölner Polizei lagen am Donnerstag bis auf eine kleine Kundgebung mit 20 angemeldeten Teilnehmern am Hauptbahnhof allerdings keine Hinweise auf weitere Gegendemonstrationen oder Störaktionen vor.
Wie in den vergangenen Jahren rechnet die Polizei am Sonntag ab 11 Uhr neben den Demoteilnehmern mit weiteren hunderttausenden Zuschauern entlang der Strecke, die von der Deutzer Werft über die Deutzer Brücke, quer durch die Innenstadt bis zur Marzellenstraße führt. Bereits am Samstagnachmittag findet der sogenannte Dyke-Marsch statt. Für die Demonstration, die sich für die Sichtbarkeit von Lesben und queeren Frauen einsetzt, sind 1500 Menschen angemeldet.
Die Polizei warnt vor Sperrungen, etwa an der Deutzer Brücke und Verkehrsstörungen in der Innenstadt und rät dazu, den Bereich großräumig zu umfahren.
Weitere Informationen zu den Sperrungen gibt es unter: www.koeln.de/verkehr/sperrungen-und-verkehrsbehinderungen-am-csd-wochenende/