Ein Großteil des Regionalverkehrs zwischen Köln und Bonn und den Ästen nach Euskirchen, Horrem und Pulheim wird durch 100 Busse ersetzt. Der Fernverkehr zwischen Köln und Bonn wird umgeleitet und fällt zum Teil ganz aus.
Sperrungen bis 19. MaiBahn stellt Pendler im Großraum Köln auf harte Probe

Der Kölner Hauptbahnhof wird vom kommenden Wochenende bis zum 19. Mai von vielen Bahnlinien nicht bedient. Die linksrheinische Verbindung nach Bonn ist gesperrt.
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Ab kommenden Freitag müssen sich Bahnpendler im Großraum Köln bis zum 19. Mai auf Umleitungen, Zugausfälle und Streckensperrungen einstellen, die alle bisherigen Baumaßnahmen in den Schatten stellen.
Die Deutsche Bahn sperrt in diesem Zeitraum die gesamte linksrheinische Strecke zwischen Köln, Bonn und Koblenz. Auch die Verbindungen zwischen Köln und Euskirchen sowie Richtung Horrem und Pulheim sind betroffen. Die Sperrung beginnt am Freitag, 2. Mai, 21 Uhr und endet am Montag, 19. Mai, 5 Uhr.
Das ist die größte Sperrmaßnahme, die es im Rheinland jemals gegeben hat
Grund für „die größte Sperrmaßnahme“, die es laut Marcel Winter, Geschäftsführer von go.Rheinland, „im Großraum Köln jemals gegeben hat“ ist die Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks, das ab 19. Mai den Zugverkehr auf der linken Rheinseite übernehmen soll und vier alte Anlagen ersetzt, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt sind.
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Um den Betrieb vollständig auf die neue Technik umzuschwenken, muss sie an neun Stellwerke angeschlossen werden, die von der linken Rheinschiene in andere Regionen wie die Eifel abzweigen. „Diese Baustelle hat über zwei Wochen massive Folgen für unsere Fahrgäste. Alle Beteiligten wissen, dass wir ihnen in dieser Zeit viel zumuten“, so Winter.
Konkret bedeutet das: Die meisten Regionalzüge und zwei S-Bahn-Linien werden durch Busse ersetzt, die in den rund zwei Wochen rund 700.000 Kilometer fahren werden, um den Bahnverkehr einigermaßen zu ersetzen.
Der Fernverkehr kann den Kölner Hauptbahnhof nur sehr eingeschränkt nutzen. Ein Teil der Züge wird über den Bahnhof Köln Messe/Deutz umgeleitet, die Züge von und nach Brüssel fahren über Krefeld, die Linien, die normalerweise linksrheinisch unterwegs sind, müssen auf die rechte Rheinseite ausweichen. Die ICE-Sprinter zwischen Bonn und Berlin fallen komplett aus.
400 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale installiert
In Köln Hauptbahnhof, Köln Messe/Deutz, Köln-Hansaring, Horrem, Bonn und Euskirchen werden an den ersten vier Tagen der Sperrung zusätzliche Servicekräfte eingesetzt.
Die Vorarbeiten für das Projekt, das rund 360 Millionen Euro kostet, haben rund fünf Jahre gedauert. Seit 2020 wurden 400 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale installiert. In der Sperrpause muss die neue Technik angeschlossen und getestet werden.
Die Übersicht über die Sperrungen im Regionalverkehr:
RE 1 und RE 9: keine Züge zwischen Köln Hauptbahnhof und Horrem, vom 4. Mai (18 Uhr), bis 5. Mai (4 Uhr), keine Züge zwischen Köln und Düren.
RE 5: keine Züge zwischen Köln und Koblenz.
RE 8 und RB 27: Ausfall der Züge zwischen Troisdorf und Pulheim, vom 4. Mai (18 Uhr), bis 5. Mai (4 Uhr) keine Fahrten zwischen Troisdorf und Grevenbroich.
RE 12: Komplettausfall.
RE 22: Ausfall der Züge zwischen Köln Messe/Deutz und Bitburg-Erdorf.
RB 24: Ausfall der Züge zwischen Köln Messe/Deutz und Kall.
RB 26: Ausfall der Züge zwischen Köln Messe/Deutz und Koblenz.
RB 28: Ausfall der Züge vom 5. Mai (17.30 Uhr) bis 6. Mai (5 Uhr) zwischen Euskirchen und Zülpich.
RB 30: Komplettausfall.
RB 38: Ausfall der Züge zwischen Köln Messe/Deutz und Horrem, vom 4. Mai (18 Uhr) bis 5. Mai (4 Uhr) fällt die Linie komplett aus.
RB 48: Ausfall der Züge zwischen Köln Hauptbahnhof und Bonn-Mehlem.
S 12: Ausfall der Züge zwischen Köln Hauptbahnhof und Horrem sowie kein Stopp an der Haltestelle Köln-Trimbornstraße.
S 19: Ausfall der Züge zwischen Köln Hansaring und Horrem, vom 4. Mai (18 Uhr) bis 5. Mai (4 Uhr) keine Züge zwischen Köln Hansaring und Düren. S 23: Komplettausfall vom 5. Mai (16 Uhr) bis 6. Mai (5 Uhr).