Der Schweizer Hersteller Stadler soll neue Stadtbahnen für Köln liefern.
Stadtbahnen mit Zwischen-WagenKVB bestellt neue Züge für 700 Millionen Euro – Lieferung erst 2029

Mit Zwischenstück ist die Stadler-Bahn 70 Meter lang und kann bis zu 470 Menschen transportierten.
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Der Auftrag ist raus, die Kölner Verkehrs-Betriebe haben das Schweizer Bahn-Unternehmen Stadler mit dem Bau von 132 neuen Stadtbahnen für das Hochflurnetz, also für die Linien 3, 4, 5, 13, 16, 17 und 18 bestellt – ein Auftrag über 700 Millionen Euro.
Dafür sollen die Schweizer 132 neue Züge und 34 jeweils zehn Meter lange Zwischenmodule liefern. Bei Bedarf können sie über eine Schnelltrennstelle eingepasst und zwei Stadtbahnen zu einem 70 Meter langen Zug verlängern, der 470 Menschen Platz bietet. Das war bei allen anderen Vorgänger-Bahnen im KVB-Netz bisher nicht möglich. Einzelzüge von je 30 Metern Länge mit zwei Fahrerständen wird es also nicht mehr geben. Die neuen Bahnen fahren entweder in der 60-Meter-Variante oder mit dem eingesetzten Zwischenstück.
Köln: Ersatzteile für 30 Jahre garantiert
„Mit den neuen Hochflur-Stadtbahnen setzen wir gemeinsam mit der KVB ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft – komfortabel, energieeffizient und bereit für die Herausforderungen von morgen. Die Fahrzeuge sind maßgeschneidert für Köln und vereinen modernste Technik mit einem flexiblen, modularen Design“, sagt Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland.
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Damit die neuen Stadtbahnen auch die versprochene Lebensdauer von 30 Jahren erreichen, will der Bahn-Hersteller die Lieferung von Ersatzteilen garantieren und die KVB-Werkstätten in Sachen Wartung und Beratung unterstützen. „So bleiben die Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig, sicher und effizient im Einsatz“, heißt es einer Pressemitteilung.
Die ersten zehn Bahnen und fünf Verbindungsmodule sollen 2029 für den Vorserienbetrieb geliefert werden. Die Serienauslieferung ist von Mitte 2030 bis Ende 2032 geplant. Die neuen Fahrzeuge ersetzen schrittweise die bisherigen Züge der Serien 2200/2300 und 5100 und kommen ab 2029 auf den Linien 4, 13 und 18 zum Einsatz.
Dass dieser Zeitplan auch eingehalten wird, wird eine der vielen Aufgaben des Nachfolgers oder der Nachfolgerin der im März ausscheidenden KVB-Vorstandschefin Stefanie Haaks sein. Mit der Bestellung von 62 neuen Stadtbahnen für das Niederflurnetz für die Linien 1, 7, 9, 12 und 15 für 363 Millionen Euro beim Zughersteller Alstom sind die Verkehrs-Betriebe zuletzt mächtig auf die Nase gefallen. Der Auftrag wurde im November 2020 vergeben, doch immer noch ist kein Zug in Sicht.
Drei Jahre Verspätung bei der Auslieferung der neuen Stadtbahnen
Dabei war bei der Bestellung war vereinbart worden, dass die beiden ersten Test-Bahnen ab September 2023 geliefert und im Alltagsbetrieb auf ihre Tauglichkeit getestet werden. Je nach Ausbau des Streckennetzes wollten die KVB und Alstom die Lieferung von weiteren 11 Lang- und 25 Kurzzügen besiegeln. Diese zusätzlichen Fahrzeuge für die Ost-West-Achse zwischen Bensberg und Weiden-West sind aber nur hinterlegt, also noch nicht bestellt.
Drei Jahre Verspätung bei der Auslieferung der neuen Stadtbahnen bringen die KVB in Schwierigkeiten. Von den insgesamt 193 Zügen standen zuletzt deshalb im Durchschnitt pro Tag nur 132 zur Verfügung, weil neben der normalen Instandsetzung noch Wartungsintervalle, Hauptuntersuchungen und die Reparatur von Unfallschäden zu Buche schlagen. Und einige Wagen müssen für die Fahrschule abgestellt werden.