Wir stellen in unserer Serie „Ziemlich beste Leute“ Menschen vor, die Köln zusammenhalten. Diesmal: Zoe Karg, ehrenamtliche Seelsorgerin für Jugendliche.
„Ziemlich beste Leute“Studentin Zoe Karg hilft Jugendlichen in Not

Zoe Karg ist 20 Jahre alt und studiert Geografie an der Uni Köln.
Copyright: Zoe Karg
Das ist sie: Zoe Karg ist 20 Jahre alt und studiert Geografie an der Uni Köln. Geboren und aufgewachsen ist sie in Krefeld und setzt sich heute als ehrenamtliche Seelsorgerin für Jugendliche ein. Mit 13 Jahren wurde sie zur Lebensretterin, als sie eine Mutter und deren fünfjähriges Kind aus einem brennenden Haus gerettet hat. Dafür wurde sie vom damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet mit der NRW-Rettungsmedaille ausgezeichnet. Heute möchte sie weiter Gutes für ihre Mitmenschen tun, durch verschiedene soziale Projekte und Ehrenämter.
Was sie macht: Wenn Zoe erzählt, wo und wie sie sich schon überall engagiert hat, geraten die meisten ins Staunen. Schon als Jugendliche war sie Mitglied in mehreren Jugendorganisationen, setzte sich mit Aktionen wie Poverello (ein Zirkus für Jugendliche) oder Mobifant (eine Art „Spielmobil“, das benachteiligten Kindern eine Anlaufstelle bietet) für Gleichaltrige ein und klärte für Unicef an Schulen über deren soziale Projekte auf.
Bevor sie ihr Studium in Köln begann, absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr bei einer Umweltschutzorganisation. Seit 2020 ist sie als ehrenamtliche Seelsorgerin für Jugendliche als Teil der Einrichtung „JuTell“. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bistums Aachen, das Jugendlichen eine Anlaufstelle bei Problemen aller Art bietet.
Alles zum Thema Universität zu Köln
- Kölner Professor über US-Präsident „Trump und Epstein waren zwei Playboys in New York“
- Texaner wird Legionär „Comitatensis Truncensimani“ inszenierte Römerlager in Nettersheim
- Kreativ gegen Ärztemangel Raus aus dem Kölner Hörsaal, rein in die Lindlarer Landarztpraxis
- Insgesamt 1,3 Millionen Euro Volkswagen Stiftung fördert Forschungsprojekt der Uni Köln
- Kühlere Schulgebäude Stadt plant Maßnahmen gegen Hitze in Kölner Schulen
- Fall Brosius-Gersdorf Die richtigen Schlüsse aus einer raffinierten Kampagne ziehen
- Streitthema Tierversuche Uni Köln zeigt erstmals Tierhaltung – So viele Mäuse leben hier
„Uns erreichen Anfragen über Probleme in der Schule, Streit mit den Eltern oder mit Freunden. Aber auch Themen wie Tod, Trauer oder Mobbing sind immer wieder dabei“, erklärt Zoe Karg. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen im Alter von 16 bis 24 Jahren versuchen dann, möglichst auf Augenhöhe Hilfe zu leisten. Ganz nach dem Motto „von Jugendlichen, für Jugendliche“. Dafür absolvieren sie regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen. Wichtig dabei ist: „Ratschläge sind auch Schläge“, sagt sie. „Das heißt, wir geben keine Lösungen vor, sondern liefern Ansätze, mit denen die Jugendlichen selbst ihre Lösung finden können.“
Das würde sie als Erstes tun, wenn sie Oberbürgermeisterin wäre: „Mehr Studentenwohnheime bauen, Semestertickets fördern und mehr Anlaufstellen für Jugendliche schaffen, die Hilfe suchen“, erklärt sie nach kurzem Überlegen. Sie würde auch mehr Aufmerksamkeit für Projekte wie JuTell schaffen wollen, zum Beispiel durch direkte Verweise auf der Website der Stadt Köln oder durch Aufklärung an Schulen. „Es ist noch immer zu wenigen Jugendlichen bewusst, welche und wie viele Hilfsangebote es mittlerweile gibt“, sagt sie.
Ihr persönliches Grundgesetz: „Jeden Tag eine gute Tat.“ Egal ob große Geste oder kleine Aufmerksamkeit – „Hauptsache ist, Gutes zu tun und seinem Umfeld zu helfen“, sagt Zoe Karg. Ihr Tipp: „Mit einer positiven Grundhaltung durchs Leben zu gehen, macht vieles einfacher.“