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Fan-EkstaseShawn Mendes verwandelt Lanxess-Arena in ein Haus voller Liebe

4 min
Shawn Mendes beim Konzert auf der Bühne.

Shawn Mendes (hier bei einem Auftritt 2024 in Berlin) begeisterte am Dienstagabend (12. August 2025) seine Fans in der Lanxess-Arena.

Der kanadische Popsänger Shawn Mendes hat für Ausnahmezustand in der Kölner Lanxess-Arena gesorgt. Die Fans feierten ihren Liebling lautstark.

Mendes-Mania in Köln: Der Besuch des kanadischen Teenie-Superstars Shawn Mendes hat die Fans in Ekstase versetzt. Zwei Tage lang wurde das Hotel am Dom, in dem der 27-Jährige übernachtete, belagert. Einige Fans hatten Glück und erwischten den Popsänger vor dem Hotel oder beim Spaziergang durch die Stadt. Am Dienstagabend (12. August) kamen dann alle in den Genuss, den Star live zu erleben.

Die Lanxess-Arena verwandelte sich dazu in ein Haus voller Liebe. Die fast ausschließlich weibliche und vollkommen euphorisierte Menge trug den Künstler durch den Abend, bewies extrem viel Kreativität und wurde mit einem spektakulären Konzertabend belohnt.

Shawn Mendes: 14.000 Fans jubelten ihm in der Lanxess-Arena zu

Eine Viertelstunde vor dem Auftritt rollte bereits La-Ola durch die Halle. Die drei Leinwände zeigten glücklich strahlende Fans. Wer auch immer die Idee hatte, den Innenraum mit Stühlen auszustatten, hatte die falsche. Die 14.000 Fans – egal ob vor der Bühne oder im zweiten Oberrang – standen und hüpften sowieso unentwegt.

Der Country-Klassiker „On the Road again“ von Willie Nelson (92) gab das Signal: Mendes ist wieder da und stellt sich der Tour-Herausforderung.

Mit „There’s Nothing Holdin' Me Back“ und „Treat You Better“ ging es direkt in die Vollen. Pyrotechnik schoss unter der Decke quer durch die Halle, Stroboskopblitze zuckten über der mit viel Nebel eingehüllten Bühne. Der glatte und doch meist etwas oberflächliche Radio-Pop des Sängers bekam so etwas mehr Mystik. 

„Wie geht’s euch?“, fragte der Liebling mit den braunen Augen und braunen Haaren dutzende Male. Dabei trieb viele eher die Frage um, wie es ihm inzwischen geht. Hinter dem Songschreiber lag nämlich eine typische Krise eines Teenie-Stars. Mit 15 entdeckt, ging es für ihn sofort ganz nach oben. Superstar Taylor Swift (35) nahm ihn mit auf Nordamerikatour.

Das Debütalbum „Handwritten“ schoss 2015 in den USA und Kanada auf Platz eins der Charts. Die nächsten drei Alben schafften es auch bis ganz an die Spitze der Bestenliste. Es hagelte Preise, das amerikanische „Time Magazine“ bezeichnete Mendes 2018 als eine der 100 einflussreichsten Personen. Die Jahre im Rausch hatten Folgen. 2022 brach der Popsänger seine Welttournee wegen psychischer Probleme ab, rund 90 Konzerte wurden abgesagt.

Ende 2024 wagte sich der Kanadier wieder auf die Bühne. Mit dem fünften Album „Shawn“ wurde das Comeback eingeleitet, begleitet von ein paar wenigen kleinen Konzerten. Nach der dezenten Rückkehr im Vorjahr folgte nun wieder das ganz große Besteck mit hervorragender sechsköpfiger Begleitband.

Shawn Mendes bekommt einen Cowboyhut in Köln

Der Musiker mit dem verschmitzten Lächeln genoss die Zuneigung, kletterte von seiner Bühne, umarmte möglichst viele und nahm nicht nur einen Cowboy-Hut als Geschenk in Empfang.

Bei „Never Be Alone“ hatte das Publikum eine dicke Überraschung parat. Die Fans erzeugten mit ihren Handylichtern die kanadische Flagge auf den Rängen. Tausende Lämpchen leuchteten in Weiß und Rot und bildeten so das Ahornblatt.

Fans erzeugen mit ihren Handys die Nationalflagge Kanadas.

Die Fans erzeugten beim Konzert mit ihren Handylichtern die Nationalflagge Kanadas als Überraschung für Shawn Mendes.

Eine Anhängerin hielt ein Herz hoch: „Du wirst nie allein sein“, stand drauf. Die junge Generation mache ihm Mut bei allem, was in der Welt so vor sich gehe, sagte Mendes gerührt. Sie sei positiv, inklusiv und vor allem die Deutschen würden so nett lächeln, gab er Komplimente zurück.

Auf Tanzeinlagen wie bei Swift oder Harry Styles (31) kann der 27-Jährige verzichten. Ihm reicht die Akustikgitarre, um selbst in der größten Halle Deutschlands Lagerfeueratmosphäre bei den neuen Folk-angehauchten Titeln „Isn’t that Enough“ und „Heart of Gold“ zu erzeugen.

Mit „Señorita“, „Mercy“ und „Stitches“ ließ er weitere Hits folgen, ehe zum Finale noch einmal komplette Eskalation angesagt war. „Ich ging von der Bühne und nichts blieb mehr. All diese Lichter, sie verdrehten mir den Kopf“, sang er in „Why Why Why“ über seine Lebenskrise, vergaß sogar ganz kurz den Text. „Aber hier bin ich und singe wieder Lieder“, hieß es dann voller Zuversicht.

Nach 17 Songs war das 90-minütige Pop-Spektakel beendet. „In my Blood“ setzte im Konfettiregen den Schlusspunkt, Zugaben gab es keine. Aber die Fans waren auch so komplett selig und Mendes reiste voller bleibender Eindrücke weiter nach Österreich. (msw)